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Test - Return to Castle Wolfenstein : Return to Castle Wolfenstein

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Return to Castle Wolfenstein
Granaten richten verheerenden Schaden an.

Sound und Special Effects
Auch der Sound ist ausgezeichnet, denn ein mitreißender Soundtrack läuft im Menü im Hintergrund und In-Game-Sequenzen werden mit spannender Musik unterlegt. Vielleicht hätte Gray Matter nicht ganz so geizig mit dem Sound umgehen sollen, der zwar erste Klasse ist, aber mit Sicherheit noch mehr Potential hat und so bei einigen Situationen noch mehr Atmosphäre hätte schaffen können. Trotzdem steuert die musikalische Kulisse einiges zur Stimmung bei, so dudelt aus alt-deutschen Radios volkstümliche Musik, und in einem Lokal hört ihr Beethovens 'Mondscheinsonate', während ihr den Nazis ordentlich eins auf den Deckel gebt. Werdet ihr bei einer verdeckten Mission entdeckt, heult die Alarmsirene und spannende Musik begleitet euer Handeln.

Bei allen Leistungen in Sachen Grafik, Sound und Gameplay, wird 'Return to Castle Wolfenstein' trotzdem seinem Ruf nicht gerecht. Mit dem Vorgänger 'Wolfenstein' wurde vor Jahren das Ego-Shooter-Genre praktisch begründet. Der Nachfolger bietet ein Update in jeder Hinsicht und zeigt den Kampf gegen Nazi-Schergen und Monster in zeitgemäßem Standard. Doch 'RtCW' revolutioniert nichts - man mag sich zwar über die Atmosphäre freuen und gern über seine Erlebnisse in der Burg Wolfenstein erzählen, aber sobald das Wort 'Innovation' ins Gespräch kommt, werden alle Fans sofort verstummen: Wirklich Neues, Bahnbrechendes bietet 'Return to Castle Wolfenstein' nicht.

Return to Castle Wolfenstein
Gesundheit gibt's auch in Form von Mahlzeiten.

Multiplayer avanciert zum Kult
Wo der Singleplayer-Modus stehen bleibt - nämlich bei guten Vorraussetzungen für einen absoluten Top-Hit - knüpft der von Nerve Software entwickelte Multiplayer-Modus an. Die Server-Anzeige im Hauptmenü ist ein wenig unübersichtlich, ich rate zum Benutzen eines Tools wie 'The All Seeying Eye'. Einmal mit einem Server verbunden, geht es rein ins Getümmel: Alliierte gegen Achsenmächte! Beide Partein verfügen über vier verschiedene Klassen. Zur ersten gehört der Soldat, der mit Ausnahme der Strahlen-Kanone über alle Waffen verfügt und somit die effektivste Kraft im Gefecht darstellt. Nur er kann mit dem Scharfschützengewehr auf die Jagd gehen und seine Gegner mit dem furchteinflößenden Flammenwerfer brutzeln.
Der zweite Mann im Bunde ist der Ingenieur, der für das Durchführen einzelner Aufgaben benötigt wird. Eine Mauer muss gesprengt werden, eine riesige Abwehrkanone muss in die Luft gehen, ein Radar muss rechtzeitig zerstört werden? Kein Problem für den Ingenieur, der mit Dynamit diesen Arbeiten nachgeht. Zudem kann er zerstörte MG-Stationen wieder reparieren.
Das Fernglas dient im Mehrspieler-Modus zu weit mehr, als im Singleplayer-Modus: Der Leutnant ordert mit diesem Item einen verheerenden Artillerie-Angriff. Alternativ kann er eine Rauchbombe in die Reihen des Gegners werfen, und unverzüglich werden Flugzeuge einen beeindruckenden Luftangriff starten, der grafisch allererste Sahne ist. Klar, dass bei so einem Vorstoß viele Spieler verletzt werden, und dafür ist der Sanitäter im Team zuständig. Verwundete Kameraden heilt er kurzfristig mit Medi-Packs, gefallene Soldaten werden mit einer Wunderspritze zurück ins Geschehen geholt. Ein Nachteil hat der Mann der Ersten Hilfe, denn er verfügt über eine begrenzte Anzahl an Munition. Jene kann er aber in Form von Munitions-Packs beim Leutnant bekommen. Ein gut eingespieltes Leutnant-Sanitäter-Team kann so ganze Reihen von Gegnern lahmlegen.

Von Maps und Spielmodis
Dies alles geschieht auf acht mitgelieferten Karten. Eine begrenzte Auswahl, doch da mit 'Trenchtoast' schon eine weitere Map von Nerve Software nachgeliefert und bereits die erste Custom-Map von Fans zur Verfügung gestellt wurde, sollte es auf Dauer keine Langeweile geben, zumal die vorhandenen Karten fast ausnahmslos genial gemacht sind. Übrigens werden Schauplätze aus dem Singleplayer-Modus benutzt. Es gibt drei verschiedene Modi, einmal wäre da der normale, missionsbasierte Modus, dessen Karten ein 'mp' vor dem Namen stehen haben, wie zum Beispiel die Karte 'Beach' aus dem Multiplayer-Test. Im 'Stoppuhr'-Modus drängt zudem noch die Zeit, hier kommt es darauf an, welche Partei schneller die Briefings erfüllt. Komplettiert wird das ganze vom 'Kontrollpunkt'-Modus, in dem ganz wie in 'Unreal Tournements' 'Domination' das Erobern und Halten von bestimmten Punkten zählt, die mit einer Flagge markiert sind. Welches Team auf Dauer mehr Flaggen sein eigenen nennen kann, gewinnt.

Return to Castle Wolfenstein
Mit dem Fernglas können entfernte Gegner ausgemacht werden.

Ohne Teamplay keine Chance
Der Multiplayer-Modus von 'Return to Castle Wolfenstein' ist ohne Zweifel die beste Wahl für Action-Fans, die nicht nur herumballern wollen, sondern auch auf Teamplay stehen. Denn ohne dieses werdet ihr nicht zum Erfolg kommen. Zur optimalen Besetzung muss jede Klasse vertreten sein, ein Team ohne Leutnant, Ingenieur oder Sanitäter hat auf Dauer keine Chancen. Lediglich der Soldat kann entbehrt werden, obwohl man mit dessen Flammenwerfer sehr effektiv vorangehen kann. Doch ihr werdet oft merken, meistens sind die Spieler, die den Soldaten ausgewählt haben, nicht sehr an Teamplay interessiert. Als Faustregel gilt: Je mehr Teamwork im Spiel ist, desto mehr Spaß macht es. Wird nicht innerhalb einer Kriegpartei kooperiert, setzt schnell Frust ein. Ein weiteres Plus von 'RtCW' im Gegensatz zu Spielen wie 'Counter-Strike': Im Spiel sind fast keine Cheater zu finden.

Fazit

von Tobias Knoke
Ich sehe in 'Return to Castle Wolfenstein' zwei Spiele: Einmal das Singleplayer-Erlebnis von Gray Matter, das sicher nicht enttäuschend ist, denn schließlich sind alle Faktoren, ob Sound oder Gameplay, nicht gerade von schlechten Eltern. Jedoch fehlt dem Game das gewisse Etwas - wo bleiben die Innovationen? Alles, was euch im Singleplayer-Modus von 'RtCW' begegnen wird, ist im Ego-Shooter-Genre bereits wohlbekannt. So bleibt dieser Teil des Spiels zwar sehr gut, zum Ausnahmespiel reicht es aber bei weitem nicht, da Gray Matter nur die Pflichtaufgaben erfüllt. Die andere Seite ist der von Nerve Software beigesteuerte Multiplayer-Modus, der es wirklich in sich hat: Hervorragende Ausbalancierung der Klassen, gut eingesetzte Briefings auf abwechslungsreichen Karten und ohne Teamwork geht gar nichts! Nicht nur allgemein setzt sich 'RtCW' klar gegen 'Counter-Strike' durch, das größte Problem des 'Half-Life'-Mods, die Cheater, stellt sich so gut wie gar nicht. Ganz davon abgesehen, dass die Grafik und der Sound um Jahre besser sind: Kein Wunder bei der angestaubten 'Half-Life'-Engine. Ich kann mit gutem Gewissen jedem eine Kaufempfehlung für 'Return to Castle Wolfenstein' aussprechen, einzig die unter euch, die auf neue Features und Innovationen für das Ego-Shooter-Genre gewartet haben, werden enttäuscht. Dafür ist der Multiplayer-Modus mit Abstand das Beste, was dieses Genre zu bieten hat. Wenn ihr genau hier ein wenig Hilfe braucht, lege ich euch unsere Tipps&Trick-Sektion ans Herz, in der wertvolle Tipps zu finden sind.  

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