Test - Renegade Ops : Ein Kracher
- PS3
- X360
Mit den ersten beiden Just-Cause-Spielen haben die Avalanche Studios spielbare Michael-Bay-Filme abgeliefert: Geschichte, Charaktere und Dialoge zum Wegwerfen, dafür jede Menge abgedrehte Action, bei der Explosionen ungefähr so häufig auftreten wie Chinesen in Peking. Das Gute an den beiden Open-World-Titeln ist jedoch, dass sie sich - im Gegensatz zu den meisten Michael-Bay-Filmen – nicht zu ernst nehmen. Diese Linie setzen die Schweden bei ihrem neuen Spiel Renegade Ops fort.
Dabei handelt es sich um einen Download-Titel, in dem ihr die Kontrolle über einen von vier Charakteren übernehmt. Diese gehören einer paramilitärischen Einheit an, die gegen den wahnsinnigen Bösewicht Inferno kämpft. Eine richtige Geschichte sucht ihr vergebens, die Handlung dient lediglich als Verbindungsglied zwischen den einzelnen Missionen. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn bei Renegade Ops geht es einzig und allein darum, den Spaß an der Zerstörung zu zelebrieren. Ihr betrachtet die Action aus der Vogelperspektive und legt alles in Schutt und Asche. Dazu seid ihr stets in einem Fahrzeug unterwegs, jeder Charakter hat sein spezielles Vehikel.
Armand zum Beispiel fährt mit einem schwer gepanzerten Fahrzeug durch die Levels, Roxy mit einem kleinen, flinken Buggy. Jeder Charakter verfügt zudem über eine Spezialfähigkeit. Roxy kann einen Luftangriff anfordern, Armand hat einen Schutzschild. Diese Fähigkeiten müssen sich natürlich erst einmal aufladen, bevor ihr sie nutzen könnt. Überdies steigen die Charaktere im Rang auf. Mit Ausrüstungspunkten, die ihr in den Missionen sammelt, könnt ihr sie in drei rudimentären Talentbäumen verbessern: Defensive, Offensive und Spezialfähigkeit. Allerdings müsst ihr euch nicht für einen Baum entscheiden, letztendlich könnt ihr euch alle drei Stränge komplett hinaufarbeiten. Schließlich ist Renegade Ops ein simples Action- und kein komplexes Rollenspiel. Und das ist auch gut so!
Feuer machen
Die Kampagne besteht aus neun Missionen, die allesamt in weitläufigen Arealen stattfinden. Wer sich ein bisschen Zeit zum Erkunden nimmt, kann so das eine oder andere versteckte Extraleben finden. Und das kann durchaus hilfreich sein, denn ihr seid von Haus aus auf drei Leben beschränkt. Sind die aufgebraucht, müsst ihr die Mission von vorne beginnen. Klingt unfair? Ist es aber nicht, denn eurer Rang und die gesammelten Ausrüstungspunkte bleiben erhalten. Außerdem wird durch diesen Faktor der Retrocharme des Spiels gut unterstrichen. Fans von Klassikern wie Desert Strike werden sich sofort in alte Zeiten zurückversetzt fühlen – wenn man mal von der modernen Grafik absieht.
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