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Test - Raijintek Styx Classic : Sehenswertes Micro-ATX-Gehäuse

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Während das Netzteil seine Abwärme nach unten pustet, wird ebenfalls von unten Luft ins Gehäuse gesaugt, sodass einen Teil der Netzteilhitze fast unweigerlich wieder in die Hütte gesaugt wird. Der hintere Lüfter ist zwar leistungsfähig und schaufelt die Wärme recht gut aus dem Gehäuse, ideal ist die Installation nur eines Lüfters aber nicht. Eine Wasserkühlung für die CPU (die allerdings den Raum im Bereich der PCI-Karten beengt) oder zusätzliche Lüfter im Deckel zur Verstärkung des Luftstroms sind daher sinnvoll. Schade, dass Raijintek zumindest die letztere Option nicht gleich im Lieferumfang hat. Wir haben testweise mal eine Triton 240 von Raijintek eingebaut und das passte recht gut.

Erfreulich viel Platz trotz kompakter Größe

Wie üblich bei einem Micro-ATX-Gehäuse geht es innen recht eng zu. Bevor man sich mit Komponenten eindeckt und mit der Bastelei beginnt, sollte man sich daher Gedanken machen, was man verbaut. Immerhin können CPU-Kühler mit einer Höhe von bis zu 180 mm montiert werden. Grafikkarten passen mit einer Länge von bis zu 280 mm, womit ein Großteil der Karten mit maximal zwei Lüftern passen sollte. Passende Modelle sollten problemlos zu finden sein, selbst auf dem Niveau einer GTX 1070 oder 1080.

Auch beim Netzteil solltet ihr euch Gedanken machen und nicht den größten Brocken auswählen, der zu finden ist. Zwar passen Standardnetzteile durchaus in das Styx Classic, es gibt aber leistungsfähige und von den Abmessungen her optimierte Netzteile, die für solch ein Gehäuse die bessere Wahl sind. Das vereinfacht den Einbau ungemein und schafft Platz, speziell wenn man mit einem Dual-GPU-Set-up liebäugelt. In dem Fall sollte man übrigens unbedingt eine Erweiterung der Lüftung mit einplanen.

Überraschenderweise könnt ihr aber auch so einiges an Hardware in das Styx Classic stopfen. So steckt innen am Frontpanel eine Befestigung für ein Slim-DVD-Laufwerk mit einer entsprechenden Aussparung am Seitenblech. Der Filzstreifen zum Schutz etwaiger Datenträger ist allerdings keine optimale Lösung, mit etwas Pech und Ungeschicklichkeit schrammen DVDs doch mal gegen die Gehäusekante.

An der dem Mainboard abgewandten Seite des Innenlebens befindet sich eine abschraubbare Querstrebe. Dort könnt ihr wahlweise zwei 3,5-Zoll- oder 2,5-Zoll-Laufwerke montieren. An der Rückseite der Grundplatte auf der Mainboard-Seite sind Aufnahmen für zwei weitere 2,5-Zoll-Laufwerke. Ein weiteres 2,5-Zoll-Laufwerk kann auf dem Bodenblech angebracht werden. Insgesamt passen also bis zu sechs Laufwerke in das Styx Classic, eine Menge Holz für ein Gehäuse dieser Größe.

Auch über das Kabelmanagement sollte man sich vorher Gedanken machen. Zwischen der Grundplatte und der Seitenwand lässt sich zwar einiges unterbringen und Kabeldurchlässe sind genügend vorhanden, viel mehr als 10 mm Höhe ist im Zwischenraum aber nicht vorhanden. Daher empfiehlt es sich auf jeden Fall, ein modulares Netzteil mit flachen Kabelsträngen zu verwenden, um in dem Bereich so viel Platz wie möglich zu sparen und unnötigen Kabelsalat zu vermeiden.

Die Montage aller Komponenten in das Styx Classic ist natürlich eine ziemliche Fummelei. Das kann man dem Hersteller allerdings nicht zum Vorwurf machen, denn das ist ein generelles Problem bei kompakten Rechnern. Wie schon erwähnt, ist eine gute Abstimmung der Komponenten und ein klares Konzept für den Einbau dringend empfohlen, wenn man sich Frust und Ärger sparen will.

Greift zu, wenn...

… ihr ein kompaktes, durchdachtes und hübsch gestaltetes Gehäuse für einen Micro-ATX- oder Mini-ITX-Rechner sucht.

Spart es euch, wenn...

… ihr keine Lust auf Fummelei mit einem kleinen Gehäuse habt oder eure Grafikkarte mehr als 280 mm lang ist.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Hübsches Gehäuse mit kleinen Detailschwächen

Rein optisch macht das Styx Classic einiges her dank des schicken Aluminium-Looks. Was uns nicht so gefällt, ist die Verwendung von Kreuzschlitzschrauben zur Befestigung. Da gibt es elegantere, werkzeugfreie Lösungen. Auch bei der Passform der USB-Anschlüsse im Deckel sowie dem Datenträgerschutz bei der DVD-Aussparung im Seitenteil gibt es Verbesserungsbedarf.

Was das Innenleben angeht, hat Raijintek allerdings gute Arbeit geleistet und mit der Anordnung von Netzteil, Mainboard und Laufwerken einige clevere Ideen umgesetzt, sodass sich erstaunlich viel in das kompakte Gehäuse stopfen lässt. Mit geschickt gewählten Komponenten und einem sinnvollen Konzept finden sogar Wasserkühlung und/oder ein Set-up mit zwei Grafikkarten Platz in dem Gehäuse. Dass der Einbau in jedem Fall etwas fummelig wird, liegt in der Natur der kompakten Gehäuse und kann Raijintek natürlich nicht zum Vorwurf gemacht werden.

Dass lediglich ein Lüfter vormontiert ist, hingegen schon. Bei der kompakten Bauweise ist der Luftstrom generell ein schwieriges Unterfangen und ein oder zwei zusätzliche Lüfter speziell im Deckel bringen eine deutliche Verbesserung. Andererseits ist es kein Problem, einzelne Lüfter nachzukaufen und zu montieren. Passende Flattermänner sind schon für unter zehn Euro zu haben.

Überblick

Pro

  • schickes Design in sechs Farben
  • viel Platz für Laufwerke
  • durchdachte Anordnung von Netzteil, Mainboard, Erweiterungs- und Laufwerksplätzen
  • kompakt und platzsparend
  • vormontierte Verkabelung
  • nötige Befestigungselemente im Lieferumfang
  • ausreichend Platz für zusätzliche Lüfter oder Wasserkühlung
  • Dual-GPU-Set-up möglich (bei entsprechender Erweiterung der Kühlung)

Contra

  • USB-Ports im Deckel etwas schief
  • nur ein Lüfter im Lieferumfang
  • keine werkzeugfreie Befestigung der Streben und Seitenteile
  • relativ knapper Platz für Kabelmanagement

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