Test - Pure Farming 2018 : Ein Brett im Kornfeld
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Fazit
Seit dem überraschenden Erfolg des Euro Truck Simulator 2 haben Alltagssimulationsspiele fraglos einen besseren Ruf. Was einst als Supermarktschnäppchen auf die wenig computeraffine Generation 50+ abzielte, spricht heute sogar Shooterzocker als gelegentliches Kontrastprogramm an. Wie kann das denn sein, habe ich mich immer gefragt. Wieso sollte man lieber Dünger tanken, Kühe züchten und im Schneckentempo schlecht texturierte Äcker pflügen wollen, als beispielsweise in den detailreichen AAA-Wäldern Temeriens aufregende Monster zu bekämpfen? Pure Farming 2018 konnte es mir nicht nur erklären, es hat mich sogar recht schnell für sich gewonnen!
Das Geheimnis liegt im „Nur-noch-schnell“-Suchtfaktor. Eigentlich genügt es, 70 Prozent des Feldes zu bewässern, aber, ach komm, nur noch schnell den kleinen Rest. Und nur noch eben nachsäen. Dann kümmere ich mich noch fünf Minuten um die Schafe, schon ist das Getreide wieder reif. Tja, das muss aber geerntet und verkauft werden. Mit dem Erlös kann ich mir endlich die Ballenpresse Sigma PZ 1832 kaufen, die dann natürlich umgehend ausprobiert werden muss. Bei diesem Spiel achte ich sogar darauf, die Nutzfahrzeuge nach Gebrauch wieder ordentlich in der Scheune zu parken.
Pure Farming 2018 hat seine Schwächen, insbesondere bei der technischen Umsetzung, doch für ein Debüt ist es ein bemerkenswerter Genretitel geworden. Als größter Plusplunkt ist der Umfang hervorzuheben. Der Einstieg führt gut durch die wichtigsten Prozesse. Und bis man in allen Ländern alle Herausforderungen gemeistert und darüber hinaus ein global agierendes Unternehmen aufgezogen hat, sind bestimmt hundert Stunden vergangen. Giant Software muss sich beim Landwirtschafts-Simulator 19 anstrengen, denn jetzt gibt es ernsthafte Konkurrenz.
Farming-Tipps: Alles Wichtige zu Pure Farming 2018 im Überblick
Überblick
Pro
- umfangreiche Länderauswahl
- Fuhrpark liebevoll umgesetzt
- moderner Hofalltag mit Tablet und Drohnen
- Mods direkt verfügbar
- großer Simulationsumfang
Contra
- detailarme, simple Landschafts- und Gebäudegrafik
- keine Möglichkeit, langsame Prozesse zu beschleunigen
- keine atmosphärische Welt
- lange Ladezeiten
- kein Mehrspieler
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