Preview - Pioneers of Pagonia : Endlich ein richtiges Die Siedler!
- PC
Bauen, wuseln, entdecken: Pioneers of Pagonia entsteht unter der Führung von Siedler-Schöpfer Volker Wertich und soll den Spaß am entspannten Aufbauspiel zurückbringen. Auf der Gamescom stellte er Pioneers of Pagonia vor und erklärte, wieso Wuselfaktor und Aufbaukomblexität durchaus Hand in Hand gehen können.
Auf der Gamescom 2018 enthüllte Ubisoft, damals noch unter dem Namen "Die Siedler", den neuesten Ableger der Aufbau-Serie. Damals stellte Volker Wertich, der geistige Vater der Reihe, das Spiel vor und versprach vollmundig, dass man zurück zu den Wurzeln gehen wolle. Doch daraus wurde bekanntlich nichts. Im Verlauf der Entwicklung kam es zu kreativen Differenzen und das Ergebnis einer wahren Odyssee manifestierte sich in Die Siedler: Neue Allianzen. Der Genre-Mix wusste weder als Aufbau- noch als Echtzeitstrategiespiel zu überzeugen und fiel bei Spielern und Kritikern gleichermaßen durch.
Volker Wertich entwirft derweil für das deutsche Studio Envision Entertainment sein neues Spiel Pioneers of Pagonia, das rein zufällig wenige Wochen vor dem Erscheinen von Die Siedler: Neue Allianzen offiziell angekündigt wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Das Aufbaustrategiespiel macht seitdem große Fortschritte und soll am 13. Dezember 2023 in den Early Access gehen. Wer nicht so lange warten möchte, meldet sich entweder für den bereits im September geplanten Closed-Alpha-Test an oder schaut im Oktober in die öffentliche Demo hinein.
Auf der Gamescom präsentierte Volker Wertich persönlich sein aktuelles Projekt, ließ uns aber ebenfalls Tastatur und Maus in die Hand nehmen. Und es sieht ganz so aus, als könnte Pioneers of Pagonia genau das Spiel werden, das wir uns alle von Die Siedler: Neue Allianzen erhofft haben.
Die Tugenden der Siedler
Während der Präsentation betont Volker Wertich zunächst, dass Pioneers of Pagonia auf den klassischen Gameplay-Eckpfeilern von Die Siedler fußt. Er hebt dabei das “What you see is what you get”-Prinzip hervor. Das bedeutet: Alles ist nachvollziehbar und wird korrekt dargestellt. Als wir beispielsweise ein Gebäude an einer Anhöhe platzieren, beobachten wir, wie Träger die notwendigen Baumaterialien heran schleppen. Doch bevor diese zu Werke gehen können, muss zunächst ein Pagonier das Terrain plätten und so für einen ebenen Untergrund sorgen.
Wichtig sei dem Team nicht nur, dass das Geschehen nachvollziehbar ist, sondern dass auch Genre-Einsteiger schnell und unkompliziert in das Spiel hineinfinden. Kein Wunder also, dass wir in den ersten Minuten des Hands-on mühelos Holzfällerhütten platzieren, Sägewerke und Steinmetze setzen sowie Sammler- und Jagdhütten positionieren, um erste Nahrungsmittel zu sammeln. Der Wuselfaktor fällt bereits jetzt gewaltig aus, und dank des freien Wegebausystems platzieren wir mühelos Gebäude und Straßen. Volker Wertich verspricht, dass zukünftig auch Straßenerweiterungen oder Karren möglich sein werden. In der vorliegenden Version konzentriere man sich aber zunächst auf das Wesentliche.
Pioneers of Pagonia setzt dafür auf prozedural generierte Karten - und nicht etwa auf handgefertigte Maps innerhalb einer Kampagne. Mit Hilfe vielfältiger Einstellungsoptionen legt ihr die wichtigsten Parameter fest, ehe ihr mit dem Aufbau eures Reichs beginnt. Dabei geht es weniger um die Eroberung der gesamten Karte, sondern viel mehr um das Entdecken der Gebiete und ihrer Bewohner. Die Erweiterung des Einflussbereichs erfolgt mithilfe von Entdeckern, die in Türmen untergebracht sind und Grenzsteine versetzen. Sie benötigen übrigens für ihre Arbeit Lunchpakete, die zunächst zusammengestellt und geliefert werden müssen. Mit leerem Magen kehren sie wieder in den Turm zurück und warten auf Nachschub.
Detailverliebt bis zuletzt
Das hört sich jetzt alles sehr nett an, aber was unterscheidet Pioneers of Pagonia denn nun von den vielen anderen Siedler-Klonen auf dem Markt? Während das Spiel auf den ersten Blick den typischen Siedler-Flow erzeugt, gibt es für erfahrene Möchtegern-Bürgermeister weiterführende Optionen, um die Produktionsabläufe zu optimieren.
Beispielsweise ergattern Jäger in Wäldern mehr als nur eine Fleischsorte. Hier gibt es etwa Rotwild, Wildschwein oder auch Hasen. Während grundsätzlich alle dieser Erzeugnisse ihren grundsätzlichen Zweck erfüllen, erheben manche Berufsgattungen besondere Ansprüche. Bergarbeiter etwa mögen das rustikale Wildschweinfleisch besonders gerne. Liefert ihr ihnen gezielt diese Sorte, arbeiten sie noch einen Tick härter und effektiver. Zu diesem Zweck könnt ihr Jäger etwa auch anweisen, nur Wildschweine zu jagen und andere Tiere links liegen zu lassen. Allerdings können die Tiere auch zum Problem werden. Wildschweine beispielsweise erschrecken Pagonier und können dadurch Produktionsketten unterbrechen.
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Darüber hinaus gibt es auch unterschiedliche Holz- oder auch zusätzliche Bodenarten. Auf besonders fruchtbaren Wiesen wachsen dann hochwertiges Getreide und andere Feldfrüchte. Im Klartext bedeutet das: Wer möchte, siedelt munter vor sich hin und erfreut sich am Wuselfaktor. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, kann dies aber ebenfalls tun. Der Early-Access-Start ist für Pioneers of Pagonia aber ohnehin erst der Anfang. Das Entwicklerteam möchte Feedback sammeln und künftig das Gameplay und dessen (Komfort-)Optionen stark an die Wünsche der Community anpassen.
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