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Test - NHL 2004 : NHL 2004

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Auch wirkt die KI insgesamt deutlich aggressiver und macht euch das Leben nicht leicht. Den Puck lange zu führen oder nahezu jeden Pass an den Mann zu bringen, ist nunmehr kaum noch möglich, vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden. Allerdings wird in den Standard-Einstellungen der vier Schwierigkeitsgrade auch seitens der KI viel gehakelt und gecheckt; schaut man sich allerdings mal ein paar NHL-Spiele in Natura an, wird man feststellen, dass das durchaus dem realen Spiel entspricht. Wem das nicht passt, der kann mittels etlicher Schieberegler Einfluss auf die KI nehmen und selbige dem eigenen Geschmack anpassen. Das bedeutet aber auch für euch, dass Body Checks und Poke Checks nun endlich wirksamer sind, nicht zuletzt durch die neue 'Bruise Control', welche Checks wesentlicher gezielter zum Einsatz kommen lässt. Daraus resultierende Prügeleien bieten dank erweiterter Steuerung nun auch etwas mehr als nur reines 'Button-Smashing' und werden auch nur dann per Tastendruck aktiviert, wenn ihr selbst es wollt.

Steuerung und Puck-Physik
Die Verbesserungen machen sich allerdings nicht nur bei der KI bemerkbar, sondern auch bei der deutlich realistischeren Puck-Physik und dem realeren Verhalten der Spieler auf dem Eis. Pucks prallen nun wesentlich akkurater ab, auch das Verhalten des Pucks an der Bande haut nun endlich hin. Zudem nutzt auch die KI die Banden und versucht, wenn möglich, auch Pässe über die Bande zu spielen. Blitzschnelle Wenden auf dem Eis sind nun auch kaum noch möglich, da das Gleitverhalten der Spieler auf dem Eis deutlich realistischer ist.

In Sachen Steuerung hat sich hingegen vergleichsweise wenig getan - warum auch, selbige war schon bei den Vorgängern nahezu perfekt. Deutlich verbessert wurde auch die im Vorgänger eher rudimentäre Deke-Steuerung, die euch nun einiges mehr an Freiheiten und Möglichkeiten bietet. Ergänzungen gibt es ebenfalls durch Fake-Pässe und -Shots sowie einen geschlenzten Pass. Was man allerdings vermisst, sind einige brauchbare Features wie Match-Reports nach dem Spiel, und hier und da hätten ein paar Info-Möglichkeiten gut getan, zum Beispiel im Kalender ein kommendes Match anzuklicken, um dort die Infos zum nächsten Gegner zu bekommen. Eine weitere erfreuliche Sache ist, dass der Bereich Spielstrategien um einige Punkte erweitert wurde.

Deutliche Steigerung bei der Präsentation
Was die Grafik angeht, ist sattes Staunen angesagt. 'NHL' gehörte schon in der Vergangenheit sicher nicht zu den hässlichsten Sport-Simulationen, aber was die Mannen von EA Sports in diesem Jahr auf den Bildschirm zaubern, kann sich mehr als nur sehen lassen. Die Animationen wirken um einiges geschmeidiger und abwechslungsreicher als noch im letzten Jahr. Das Publikum besteht nun nicht mehr aus einer hässlichen Bitmap-Tapete, sondern wird komplett in 3D dargestellt und wirkt sehr lebendig. Auch wirken die Spieler um einiges detaillierter und sind ihren realen Ebenbildern sehr genau nachempfunden.

Was aber wirklich begeistern kann, sind die schieren Unmengen an schönen Effekten auf dem Eis. Die Reflektionen hauen einen fast aus den Schuhen, auch zerkratzt das Eis im Laufe des Spieles zunehmend. Kleine Schmankerl wie aufspritzendes Eis bei schnellen Manövern sorgen für Begeisterung, auch kommt es bei harten Checks durchaus vor, dass ein Spieler mal seinen Helm auf dem Eis zurücklässt. Ein weiteres Highlight sind die wunderschönen Replays, die nicht nur klasse aussehen, sondern wirklich akkurat die jeweilige Situation im Spiel widerspiegeln, seien es Fouls bei Zeitstrafen oder die Wiederholungen beim Torschuss. Die grafischen Unterschiede der jeweiligen Plattform-Versionen sind sehr gering, einen eindeutigen Vorzug kann man keiner Version geben.

Gleichermaßen begeistern kann die Soundkulisse. Was die Sprecher angeht, die komplett in Englisch daherkommen, wurde dank eines neuen Co-Moderators auf die albernen Sprüche des Vorgängers verzichtet und eine eher seriöse Moderation an den Tag gelegt. Die Geräusche auf dem Eis sind ohne Fehl und Tadel. Für richtig Stimmung sorgen die Fan-Gesänge, bei denen auch tatsächlich die Namen herausragender Spieler vom Publikum in die Arena gebrüllt werden oder aber bei Heimspielen die gegnerische Mannschaft gnadenlos ausgebuht wird. Auch der rockige Soundtrack passt wie die Faust aufs Auge, zumal ihr dank Tracklists und Import-Möglichkeiten das ganze Geschehen auch mit der Musik eurer Wahl, auf Wunsch importiert, untermalen könnt.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Vergleicht man 'NHL 2004' mit der vorherigen Version, glaubt man fast, ein völlig anderes Spiel in der Hand zu haben - dermaßen viel hat sich innerhalb der letzten Monate getan. Sowohl Gameplay als auch Grafik haben einen riesigen Schritt nach vorn getan und machen 'NHL 2004' zum wohl besten Teil der Reihe. Mehr Features, verbessertes Gameplay, mehr Realismus und herausfordernderes Spiel. Dazu nur wenige Schwächen wie die immer noch nicht ganz perfekte - wenn auch deutlich verbesserte - KI von Abwehr und Goalies sowie der leider nur ansatzweise vorhandene Manager-Part und die Tatsache, dass die neuen Ligen nicht im Franchise-Modus gespielt werden können. Das lässt noch viel Raum für den nächsten Nachfolger, bis dahin geht aber kein Weg an 'NHL 2004' vorbei. Schade nur, dass die Konsolen-Versionen keinen Online-Modus bieten.

Überblick

Pro

  • stark verbesserte Grafik
  • Management-Elemente im Franchise-Modus
  • insgesamt verbesserte KI
  • realistischere Spielphysik
  • endlich neue Ligen

Contra

  • KI von Abwehr und Goalie immer noch mit Schwächen
  • Management-Teil etwas mager
  • Franchise-Modus nur für NHL, nicht für die neuen Ligen
  • kein Online-Modus

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