Test - NFL Street : NFL Street
- PS2
- Xbox
- GCN
Im Grunde sind Trick-Moves und GameBreaker traurigerweise so überflüssig wie ein verschossenes Field-Goal: Die Gefahr, abgefangene Pässe (Interceptions) zu werfen, ist um Längen höher, ebenso wie die Gefahr, den Ball im Lauf-Spiel zu verlieren (Fumbles). Da die Offense in der Regel ohnehin problemlos vonstatten geht und die schwierige Defense selbst durch einen GameBreaker nicht deutlich einfacher wird, lässt sich dieses eigentlich schöne Feature vernachlässigen. Ganz abgesehen davon, dass sämtliche Specials im Vergleich zu 'NBA Street' äußerst langweilig in Szene gesetzt werden.
Enttäuschend ist nicht zuletzt die künstliche Intelligenz: Vor allem in der Verteidigung scheinen die Spieler nicht so recht zu wissen, wie sie sich bewegen sollen, laufen bisweilen sogar ineinander und behindern sich damit gegenseitig. Auf dem Platz bricht daher regelmäßig Chaos aus, was durch das offensichtliche Cheaten der Computer-Spieler nicht besser wird – liegt der Spieler in knappen Situationen leicht vorne, beginnen sich die Ball-Verluste urplötzlich zu häufen.
Auf allen Konsolen eine runde Sache
Die Unterschiede zwischen den drei Konsolen-Versionen sind gering: Auf PlayStation 2 und Xbox ist die Steuerung leicht eingängiger als bei der GameCube-Fassung, welche mit der unzweckmäßigen Tasten-Anordnung des GamePads zu kämpfen hat. Wer andere Sportspiele von Electronic Arts auf Nintendos Würfel gespielt hat, wird aber auch mit 'NFL Street' keine Schwierigkeiten haben. Allgemein ist den Entwicklern die Bedienung gut und direkt gelungen, nur hin und wieder hat man das Gefühl, dass die Verzögerungen bei Pässen ein bisschen zu lang sind. Nach welchem Prinzip ein verlorener Ball aufgenommen wird, ist ebenfalls nicht zu durchschauen – ansonsten gibt es in diesem Bereich aber nichts zu meckern; Finger-Verdreher sind nicht gefragt.
Optisch glänzt der Neuling mit detaillierten Charakteren, die ihre realen Ebenbilder überzeichnen, aber dennoch ähnlich aussehen. Die Animationen wie Wurf-Bewegungen, Drehungen, Hechtsprünge oder das stylische Laufen sind gut gelungen, was vor allem in den kurzen Cutscenes zum Tragen kommt. Dafür hätten einige der Umgebungen ein paar Feinheiten mehr vertragen können, nicht alle sind so schön wie das Strand-Feld, auf dem ihr zu Beginn die meiste Zeit verbringen werdet. Ruckler konnten wir auf keiner Konsole feststellen, das Spiel lief die ganze Zeit durchweg flüssig. Die Ladezeiten sind auf GameCube und Xbox naturgemäß kürzer als auf der PlayStation 2, länger als ein paar Sekunden müsst ihr aber sowieso nie warten.
Während euch in den Menüs die passenden Gangster-Rap-Songs begleiten, präsentieren sich die Partien selbst recht schweigsam. Abgesehen von den gegeneinander krachenden Sportlern, vereinzelt geschrienen Befehlen und leisen Geräuschen aus der Umgebung gibt es hier nichts auf die Ohren.
Abschließend noch ein kurzes Wort zum Multiplayer-Modus, der leider nur offline spielbar ist: Für eine Runde zwischendurch mag 'NFL Street' durchaus geeignet sein, auf Dauer werdet ihr damit aber nicht glücklich werden. Wenn sich nicht zwei absolute Profis gegenüber stehen, gewinnt fast immer der Spieler, welcher zuerst in Ballbesitz ist. Und auf Trick-Punkte spielen, macht dann doch keinen Spaß.
Kommentarezum Artikel