Test - NBA 2K15 : Auch Kevin Durant ist nur ein Mensch
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Keine Panik, NBA 2K15 ist auch in diesem Jahr wieder ein heißer Kandidat für das Sportspiel des Jahres - sogar in einem Land, in dem Übertragungen von Dart-Weltmeisterschaften bessere Einschaltquoten erzielen als Spiele mit NBA-Beteiligung. Denn die gibt es erst gar nicht im Free TV. Als Fan der nordamerikanischen Profibasketballliga hat man es wahrlich nicht leicht. Aber zum Glück gibt es noch die virtuelle Welt. Und hier läuft die Sportsimulation zur Höchstform auf, zeigt aber an einigen wenigen Stellen Ermüdungserscheinungen.
Ende Oktober startet die neue NBA-Saison, die Teams stecken gerade mitten in den Vorbereitungen. Unglücklicherweise brach sich Kevin Durant, der dieses Jahr das Cover ziert, vor Kurzem den Mittelfußknochen. Damit verpasst er den Start der Saison, hat dafür aber mehr Zeit, NBA 2K15 zu spielen. Da kann er ja direkt mal sein virtuelles Pendant auswählen und seinen Gesundheitsstatus aktualisieren. Was Verletzungen betrifft, gibt es dieses Jahr einige Änderungen. Jeder Spieler hat am Körper diverse Regionen, an denen er unterschiedlich empfindlich ist.
An dieser Grafik erkennt ihr, wo Athleten besonders empfindlich sind. Verletzt sich ein Spieler während einer Partie und kehrt später wieder auf das Parkett zurück, trägt er Schienen oder Verbände an den entsprechenden Stellen. Auf dem Spielfeld macht NBA 2K15 die beste Figur, das Gameplay wurde verfeinert und bekam sinnvolle Überarbeitungen spendiert. Zum einen agieren die KI-Kollegen abseits des Balls cleverer: Im letzten Jahr rannten sie bei Spielzügen öfters mal ineinander, es wirkte stellenweise wie in einem Ameisenhaufen. Das gehört nun der Vergangenheit an. Selbst wenn ihr keine taktischen Anweisungen gebt, herrscht immer Bewegung unterm Korb. So geht weniger Zeit verloren. Der ballführende Spieler verbringt weniger Zeit in der sogenannten Isolation, also in einer direkten Eins-gegen-eins-Situation, während die Kollegen den Platz freiräumen.
Eigentlich soll Basketball ja ohne Körperkontakt auskommen. Das klappt nicht immer, besonders dann nicht, wenn die Spieler in flottem Tempo zum Korb ziehen und den Ball in die Reuse legen wollen. Treffen Körper aufeinander, mag das für die virtuellen Athleten durchaus schmerzhaft sein, für die Leute vor dem Bildschirm ist das aber eine Augenweide, da der Körperkontakt realistischer dargestellt wird. Davon profitiert das direkte Spiel unter dem Korb. Auch die Rebounds machen mehr Spaß, da ihr auf die richtige Positionierung achten und gutes Timing beweisen müsst.
Was die Bedienung betrifft, müssen Einsteiger sich erst mal etwas Zeit nehmen, um sich mit all den Möglichkeiten vertraut zu machen. Es gibt viele verschiedene Bewegungen und Arten, um im Angriff und in der Verteidigung zu agieren. Spielzüge wurden komplett auf das Steuerkreuz gelegt, was zusätzlich etwas Eingewöhnung braucht. Tutorial-Videos und Trainingsmodi helfen da aber auf die Sprünge.
Unter dem Radar
Die eigene Spielerkarriere war im vergangenen Jahr der Modus, in dem die meisten Partien ausgetragen wurden. Der eher dramatische Ansatz mit den vielen Zwischensequenzen kam bei der Community gut an. Für den aktuellen Ableger erdachten die Entwickler von Visual Concepts eine komplett neue Geschichte. So startet ihr als Basketballer, der im Draft von keinem Team beachtet wurde und sich mühsam über Zehn-Tages-Verträge einen festen Platz in der Rotation eines NBA-Teams erarbeiten muss.
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