Im Prinzip ist die GTX 1070 Ti also in der Tat ein Zwitter aus GTX 1070 und GTX 1080. Das spiegelt sich auch in der Leistung wider, wobei sich herausstellt, dass die GTX 1070 Ti in Sachen Leistung sogar dichter an der GTX 1080 als der GTX 1070 liegt. Leider steht uns bisher kein Muster der AMD Radeon VEGA 56 zur Verfügung. Glaubt man aber den im Web verfügbaren Benchmarks, hat die GTX 1070 Ti im Durchschnitt die Nase etwas vorn, und zwar mit einem geringeren Stromverbrauch.
Schaut man sich die Spielebenchmarks der GTX 1070 Ti an, entpuppt sie sich als leistungsstarke Grafikkarte, die über Full-HD-Auflösungen nur müde lächelt. So richtig wohl fühlt sich die Karte im 1400p-Bereich, wo sie nahezu alle Spiele problemlos mit um die 60 fps stemmt. Lediglich bei Ressourcenfressern wie Deus Ex: Mankind Divided und Ghost Recon Wildlands rutschen die Benchmarkwerte unter 50 fps – wohlgemerkt bei maximalen Einstellungen. Selbst Assassin's Creed Origins kommt im Benchmark bei Detailstufe “Extrem” unter 1440p noch auf schlappe 56 fps.
Wer nicht unbedingt Wert auf 60 fps oder maximale Details legt, kann die GTX 1070 Ti auch wunderbar als Einstieg in die Welt des 4K-Gamings nutzen. Mit minimalen Anpassungen bei extrem hungrigen Spielen sind auch hier problemlos 30 fps und mehr möglich. Wer in dem Bereich mehr will, greift zur GTX 1080 Ti oder stopft eine zweite GTX 1070 Ti in den Rechner und wird damit problemlos glücklich.
Alles richtig gemacht, möchte man sagen. Den schleppenden Start der bislang enttäuschenden VEGA-Konkurrenz mit einer neuen Karte zu kontern, war zwar nicht zwingend notwendig, aber dafür ein nicht sonderlich aufwendiger Schritt, um den Konkurrenten ordentlich zum Schwitzen zu bringen. Die GTX 1070 Ti liefert zu einem vergleichsweise moderaten Preis eine enorm starke Spieleleistung, die dichter an der der GTX 1080 als der der GTX 1070 liegt und Freunden von 1080p und 1440p zu leuchtenden Augen verhilft. Selbst als Einstieg in die Welt des 4K-Gamings mit nicht allzu ressourcenhungrigen Spielen ist die Karte geeignet.
Dass es ausnahmsweise mal keine werksübertakteten Varianten der GTX 1070 Ti gibt, ist zwar etwas schade, aber in Anbetracht der sonst möglichen Kannibalisierung der GTX 1080 verständlich. Immerhin erleichtert dies den Preisvergleich zwischen den verschiedenen Herstellervarianten. Die MSI-Variante der Karte überzeugt darüber hinaus mit einer starken und leisen Kühlung sowie moderaten Einbaumaßen, die auch für die meisten älteren Gehäuse geeignet sind.
Überblick
Pro
moderate Einbaulänge von 279 mm
sehr starke Spieleleistung unter 1080p und 1440p
auch für 4K mit mindestens 30 fps geeignet
moderate Stromaufnahme
leise und effektive Kühlung
reichlich Anschlüsse inklusive SLI
Contra
keine Werksübertaktung
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