Test - Motorstorm: Pacific Rift : Heiße Rennen vor Südsee-Kulisse
- PS3
Crash, Boom, Bang
Dass es bei den wilden Offroad-Rasereien nicht gerade zahm zugeht, ist fast selbstverständlich. So kommt es immer wieder zu heftigen Crashs, die in Zeitlupe und mit netter Deformation der Karosserie dargestellt werden. Was aber auf die Fahrerei keinen echten Einfluss hat, denn per Knopfdruck steht ihr wieder gesund und mit heilem Fahrzeug auf der Piste. Im Grunde bringen Unfälle also nur einen Zeitverlust und eine Menge Augenschmaus. Die recht ordentlich agierende KI ist durch geschicktes Fahren besser und einfacher zu schlagen.
Unfälle gibt es jedenfalls reichlich. Das liegt zum einen daran, dass die Strecken zuweilen einige ziemlich fiese und sogar unfaire Fallen aufweisen. Zum anderen liegt es daran, dass die Gegner gern mal dazu neigen, euch von der Piste zu rammen. Was ihr ihnen natürlich per Knopfdruck heimzahlen könnt. Genau da zeigt sich aber eine Konzeptlücke: Es gibt im Prinzip keinen echten Grund dazu, außer vielleicht der hämischen Schadenfreude, im Multiplayer-Modus den besten Kumpel von der Piste zu fegen.
Im Grunde bringt euch die Rammerei nämlich nur Zeit- und Boostverlust. Boost steht euch immer zur Verfügung, ihr müsst lediglich darauf achten, dass eure Karre nicht überhitzt. Sonst endet ihr in einem netten Feuerball neben der Piste. Sicherlich hat der taktische Einsatz des Boosts in Zusammenhang mit dem Ausnutzen der Streckenbedingungen interessante Elemente, jedoch nutzt sich das Prinzip nach einiger Zeit gehörig ab. Hinzu kommt, dass der Einzelspielermodus dank seiner Wiederholungslastigkeit auf Dauer alles andere als motivierend ist.
Stärken und Schwächen
Bleibt also der Multiplayer-Modus als Zuflucht. Selbiger bietet nun den erhofften Split-Screen-Modus ebenso wie das Online-Spiel. Das macht in jedem Fall Laune, aber einen ganzen Abend möchte man im Grunde damit nicht verbringen. Also kaum anders als im arg monotonen Einzelspielermodus, dem es auch nicht hilft, dass ihr immer wieder zu anderen Fahrzeugen greifen müsst.
Hinzu kommt, dass Motorstorm: Pacific Rift in vielen Belangen sehr starke Schwankungen aufweist. Einige Strecken sind großartig, andere ein frustrierender Alptraum. Das Geschwindigkeitsgefühl kommt bei größeren Fahrzeugen viel zu kurz, während gerade bei den leichteren durch ein inkonsistentes Kollisionsmodell und ein oftmals nicht nachvollziehbares Lenkverhalten die Fehlerquote beim Fahren extrem hoch ist. Immerhin ist die KI anfänglich fair und zwei oder drei Crashs lassen euch noch nicht chancenlos dastehen.
Visuell hingegen hinterlässt das Spiel einen guten Eindruck. Wie man es von Evolution kennt, bieten die Pisten schicke Fernsicht und hübsche Umgebungen. Man muss gestehen, dass die Fortschritte gegenüber dem Vorgänger allerdings hauptsächlich darauf beruhen, dass mehr Abwechslung geboten wird und deutlich mehr Effekte, wie Lensflare und Bump-Mapping, zum Einsatz kommen. Die Framerate ist recht stabil, was allerdings zu Lasten der oft verwaschen wirkenden Bodentexturen geht.
Auf der akustischen Seite gibt es nicht allzu viel zu meckern, allerdings wird auch nicht allzu viel geboten. Röhrende Motoren und ein treibend rockiger Soundtrack mit bekannten Bands wie Queens of the Stone Age. Mehr braucht ein Rennspiel im Grunde ohnehin nicht.
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