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Test - Midtown Madness 3 : Midtown Madness 3

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Midtown Madness 3
Dieser Wagen hat schon bessere Zeiten erlebt.
Auf die Straße
Die Steuerung des Spiels ist sehr einfach gehalten: Mit den analogen Schultertasten gebt ihr Gas und bremst, während ihr mit dem linken Analogstick den Wagen lenkt. Leider gibt es kaum Möglichkeiten, die Joypad-Belegung zu ändern, dafür werden aber Lenkräder unterstützt. Ihr könnt zudem zwischen automatischer und manueller Schaltung wählen und euch für eine von insgesamt vier Fahrperspektiven entscheiden. Im 'Untergrund'-Modus könnt ihr im Gegensatz zu den anderen Spielverianten nicht entscheiden, was für ein Fahrzeug ihr benutzen wollt, sondern müsst wohl oder übel mit dem Auto Vorlieb nehmen, das euch je nach Mission zur Verfügung gestellt wird. Neben typischen Berufswagen finden sich einige lizenzierte Karossen im Fuhrpark _ beispielsweise der VW New Beetle, Audi TT, Cadillac Eldorado Seville, Mini Cooper, Ford Mustang, Opel Astra, Chevrolet Corvette, Lotus Esprit, Dodge Viper oder Chrysler Crossfire. Da ihr aber, wie schon erwähnt, unterschiedliche Berufe in Angriff nehmt, müsst ihr je nach Einsatz auch ein Feuerwehrauto, einen Sicherheitstransporter, einen Krankenwagen, einen LKW, einen Zementmischer, ein Taxi, einen Linienbus und vieles mehr steuern.

Das Fahrfeeling ist richtig gelungen und stellt eine gut ausbalancierte Mischung zwischen Anspruch und Arcade-Raserei. Die Wagen lassen sich alle sehr gutmütig steuern, man kann aber auch sehr gefühlvoll um Kurven driften. Auffallend ist auch die überzeugende Physik der Karossen, wodurch ihr realistische Sprünge mittels Schanzen, Hügeln und Ähnlichem ausführen könnt und sich die Wagen schon mal mit Highspeed überschlagen oder kurz zwei Reifen vom Boden abheben. Zwar steuern sich alle Fahrzeuge in etwa gleich, sie unterscheiden sich aber in puncto Geschwindigkeit, Wendigkeit und Widerstandsfähigkeit. Denn mit jedem Crash steigt eine kleine Energieleiste langsam aber stetig - ist die Leiste voll, ist euer Wagen schrottreif und ihr könnt nicht mehr damit fahren. Ganz Arcade-like könnt ihr aber lange mit vollem Tempo in andere Wagen fahren, Mauern streifen, Bäume treffen, Verkehrsampeln und Straßenschilder umfahren, in Schaufenster brausen und in Absperrungen krachen, bis es schließlich 'Game Over' heißt.

Midtown Madness 3
Spaßige Online-Raserei.

Die Missionen sind spielerisch oft sehr ähnlich ausgefallen – ob ihr nun jemanden verfolgen müsst, Pizzas austragt, an Strassenrennen teilnehmt, Verbrecher jagt, reiche Leute zum Shopping fahrt oder zerbrechliche Waren transportiert, stets geht es bloss darum, innerhalb des sehr knappen Zeitlimits am Zielort anzukommen oder diverse Checkpoints rechtzeitig zu passieren. Dabei seid ihr mehr oder weniger frei, welchen Weg durch die Gassen und Strassen ihr nehmen wollt – hier hilft oftmals ein Blick auf eine kleine Radar-Karte am Bildschirmrand und etwas herumprobieren. Zuweilen müsst ihr in den Missionen gegen mehrere Konkurrenten antreten. Ausserdem hat es in beiden Städten zwei impulsive Ladies, die euch den Erfolg nicht gönnen und alles daran setzen, einige der Missionen vor euch zu meistern oder euch gar bei der Arbeit behindern.

Lebendige Stadt-Szenarios in rasanter Geschwindigkeit
Auf den ersten Blick wirkt 'Midtown Madness 3' etwas unspektakulär, was hauptsächlich an dem polygonarmen Straßenverkehr und den wenig berauschenden Texturen liegt. Fährt man allerdings durch die beiden Städte, fallen einem selbst nach Stunden immer neue, liebevolle Details auf, die die Metropolen unglaublich lebendig und realistisch wirken lassen - egal ob Sprinkleranlanlagen auf Wiesen, verschnörkelte Parkbänke, Blumen, Pflanzentöpfe, Litfasssäulen, diverse Straßenschilder, unzählige unterschiedliche und gut animierte Passanten, die bei Regenwetter sogar Schirme mit sich tragen oder bei Sonnenschein Kisten, Xbox-Schachteln oder Einkaufstaschen dabeihaben, U-Bahn-Eingänge, zerstörbare Schaufenster von vielen unterschiedlichen Geschäften und Cafés oder reichlich Statuen - die Detaildichte ist beeindruckend, zumal die meisten Objekte interaktiv sind, also umgefahren werden können. Außerdem fällt auf, dass ganz unterschiedliche Autos das Straßenbild ausmachen und dass diese sich realistisch an Verkehrsregeln halten. Ebenfalls äußerst gelungen sind die grafisch klar erkennbaren unterschiedlichen Zeiten inklusive Sonnenstrahlen, die auf den Straßen reflektieren, und Nachtfahrten, diversen Witterungen und Jahreszeiten. Im Vergleich zur detaillierten Umgebungsgrafik können die Karossen nicht ganz mithalten - sie sind zwar gelungen modelliert und haben ein sehenswertes Schadensmodell, verfügen aber nur über einen unspektakulären und nicht in Echtzeit berechneten Spiegeleffekt. Dies fällt aber bei dem je nach Wagen atemberaubenden Fahrtempo und den spektakulären Partikeleffekten bei Crashs kaum negativ auf.

Midtown Madness 3
Das wichtigste Hilfsmittel: die Karte.

Der Sound hinterlässt hingegen einen zwiespältigen Eindruck. Richtig gelungen sind die zahllosen, kaum auffallenden Geräusche, die nun mal eine Stadt ausmachen und die sich sogar je nach gewählter Stadt unterscheiden. Außerdem fällt hier auch die überzeugende Surround-Unterstützung auf. Die Motorengeräusche gehen ebenfalls in Ordnung, hätten aber gerade auch im Vergleich mit anderen Rennspielen etwas kerniger ausfallen dürfen. Weniger gelungen zeigt sich dagegen die deutsche Sprachausgabe, die sich vor allem bei den Ausrufen der Konkurrenten und zwischen den Missionen negativ bemerkbar macht. Hier hat man wohl beabsichtigt, dem Spiel eine comichafte Atmosphäre zu verleihen, leider ging der Schuss im Hinblick auf die übertriebenen Stimmen und den unsäglich klischeehaften Sprachfärbungen bei französischen, englischen, amerikanischen, deutschen, italienischen und skandinavischen Charakteren nach hinten los. Wenn man Sätze hört wie 'In meiner Lederhoste hat es Sauerkraut', dann weiß man wirklich nicht, ob man nun lachen oder weinen soll. Da bleibt nur ein kleiner 'Trost' - die optionale englische Sprachausgabe ist auch nicht besser ausgefallen. Weniger auffällig wirkt dagegen die poppige Hintergrundmusik, die sich löblicherweise durch Tracks von der Festplatte ersetzen lässt.

 

Fazit

von David Stöckli
Wer die Nase voll hat von den üblichen Rennspielen, für den dürfte 'Midtown Madness 3' genau das Richtige sein. Es macht einfach Spaß, durch die beiden Metropolen Paris und Washington zu brettern, die markanten Anlagen und Bauten zu betrachten und für einiges Chaos in puncto Crashs zu sorgen. Auch die Missionen, in denen man durchaus auch einmal den besten Weg zum Ziel austüfteln muss, sorgen für Kurzweil, auch wenn die Hintergrundstory unmotiviert wirkt und die Aufgaben spielerisch etwas wenig Abwechslung bieten. Lobenswert ist des Weiteren der umfangreiche Multiplayer-Part, wobei vor allem der Online-Modus begeistern kann. Technisch wirken die Wagen zwar nicht ganz perfekt und die Texturen etwas schwammig, dafür besticht die Arcade-lastige Racing-Action durch atemberaubend viele Umgebungs-Details und ein hohes Fahrtempo. Somit können nicht nur Rennspiel-Anhänger bei 'Midtown Madness 3' ohne Bedenken zugreifen und die beiden Städte virtuell unsicher machen.  

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