Test - Marvel's Midnight Suns : Warum es eins der Highlights des Jahres ist
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Fazit
Wenn man Firaxis einen Vorwurf machen kann, dann höchstens, dass im Vorfeld nicht immer clever kommuniziert wurde, was Marvel’s Midnight Suns eigentlich ist. Immer noch erwarten viele ein XCOM mit Superhelden und schrecken beim Wort "Karten" zurück. Midnight Suns ist aber so viel mehr als das, denn mindestens zur Hälfte ist es ein waschechtes Rollenspiel, bei dem vor allem die Beziehungen zu den anderen Superhelden und untereinander im Vordergrund steht. Aber natürlich auch die umfangreiche, schön inszenierte Story rund um Hunter und Lilith, die durchaus einige Überraschungen zu bieten hat.
Die taktischen Kämpfe mit dem Kartensystem sind Dreh- und Angelpunkt des Geschehens und machen richtig Laune. Gegner und Umgebung studieren, möglichst clevere Schachzüge überlegen und das Beste aus der meist fairen Kartenverteilung und den begrenzten Aktionen pro Runde herauszuholen, spielt sich in diesem Konzept ganz anders als ein XCOM, geht aber dank guter Bedienung und sehr gutem Interface locker und mit einer sehr moderaten Lernkurve von der Hand. Und mit insgesamt acht Schwierigkeitsgraden bekommen sowohl Neulinge als auch hartgesottene Profis die passenden Herausforderungen.
Das andere Highlight des Spiels sind die Charaktere, die detailreich und mit viel Hintergrundinformationen ins Spiel gebracht werden. Die Entwicklung der Beziehungen zwischen Hunter und den Superhelden, aber auch untereinander, basierend auf euren Dialogentscheidungen und Aktionen, erinnert zuweilen an die Blütezeit von Bioware-Spielen wie Mass Effect oder Dragon Age. Dass Firaxis der Abtei noch ein weitgehend offenes Areal voller Historie und Rätsel spendiert hat, rundet das Geschehen sehr fein ab und lässt keinen Aspekt des Spieles zu langatmig wirken.
<< Marvel's Midnight Suns - Das solltet ihr wissen - Einsteiger-Guide >>
Midnight Stuns ist eine überaus unterhaltsame Mischung aus spannender Story, Erkundung mit Rätseln auf dem Abteigelände, umfangreichen Dialogen und Interaktionen mit den anderen Superhelden, kurzen aber knackigen rundenbasierten Gefechten mit viel Taktik und originellen Einfällen, dazu Basisausbau, Deckbuilding mit dem frisch wirkenden Kartensystem und einem insgesamt tollen Spielfluss.
Für mich ist Midnight Suns ganz klar eines der Highlights des Spielejahres 2022 und ich hoffe sehr, dass möglichst viele Spieler dem Titel seine verdiente Chance geben. Die Befürchtung bleibt allerdings, dass diejenigen, die sich darauf einlassen und nicht zwingend ein Superhelden-XCOM erwarten, das Spiel lieben werden, aber das breitere Publikum keinen Zugang zu Midnight Suns finden wird. Das wäre sehr schade, denn dann entgeht euch ein Spiel, dass mich eigentlich in allen Belangen begeistern konnte und in das ich so tief eingetaucht bin, wie schon lange nicht mehr.
Überblick
Pro
- originelle Nutzung von Karten
- gut erzählt, umfangreiche Story
- viel Tiefgang bei den Charakteren
- Dialoge mit Entscheidungen
- sehr viel Taktik in den Kämpfen
- spannende Verkettungen und Nutzung der Umgebung
- sehr variable Schwierigkeitsgrade
- enorm viel Anpassungsmöglichkeiten dank vieler Kostüme, Klamotten und mehr
- interessante Rätsel im Open-World-Areal
- sehr angenehmer Spielfluss
- hübsch inszenierte Zwischensequenzen
- gut vertonte Dialoge
- Mikrotransaktionen nur für Cosmetics
Contra
- zum Ende hin einige Performance-Probleme
- Tagesablauf im Spiel immer nach gleichem Schema
- technisch ein wenig altbacken
- Xbox-Version hat derzeit einige Bugs
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