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Special - Luftkühlung am Maximum : Vom Winde verweht

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Megaventilator im Praxistest

Für unseren wild gewordenen Extremflitzer karren wir artgerechte Nahrung ins Gehege. Der Papst 8212 JH4 muss daher mit die schnellste CPU auf Mutter Erde bei Laune halten. Doch nicht nur das: Intels Core 2 Extreme QX9770 verlässt seinen üblichen 3,2 GHz starken Takt und klammert sich an runden 4,0 GHz fest. Mit dem C1-Stepping kann der Prozessor problemlos genügend Hitze erzeugen.

Gegen die Papst-Schleuder tritt ein weiterer gut gebauter, allerdings nicht völlig praxisferner Kollege an. Der Delta FFB0812EHE erzeugt immerhin 5.700 Umdrehungen pro Minute, schafft somit 136 m³ pro Stunde und gehört mit 61 dB ebenfalls zu den lauten Schreihälsen. Die Leistungsaufnahme liegt hingegen bei 10,8 Watt. Als völlig normales Modell sitzt der Noctua NF-R8 mit im Boot.

Dieser Schmalspurlüfter pustet mit maximal 1.800 Umdrehungen pro Minute 53 m³ in der Stunde durch seine Fächer und erzeugt knapp 17 dB Lautstärke bei einer Leistungsaufnahme von lediglich 1,32 Watt. Bei 800 Umdr./Min. kann er sogar als Silent-Mühlrad eingesetzt werden, da in diesem Fall nur 7 dB an euren Gehörkanal klopfen. Mit über 150.000 Stunden (laut Hersteller) hält er zudem etwas länger als seine Extremkonkurrenten durch – das verwundert allerdings nicht.

Alle drei Lüfter lümmeln sich auf dem Scythe Orochi. Dieser CPU-Kühler baut auf einen Aluminiumkörper, zu dem mehrere Kupfer-Heatpipes die Wärme des Prozessors ableiten. Er eignet sich deswegen so gut, weil sämtliche Lüfter bis 120 mm auf dem Dach des Kühlblocks befestigt werden können. Unter ihm tobt sich für unsere Messung Intels Core 2 Extreme QX9770 auf 4,0 GHz bei voller Auslastung jeweils 20 Minuten aus. Die Ergebnisse sind dabei durchaus überraschend:

Beim Vierkerner brüten vor allem der erste und vierte Kern die höchsten Temperaturen aus. Für den Vergleich eignen sich daher diese beiden Messwerte am besten. Während der Papst-Rotierer mit seinen 14.000 Umdrehungen pro Minute beide Kerne auf 65 und 67 °C hält, schafft der Delta-Mitbewerber mit deutlich weniger Leistung 66 und 69 °C. Noctuas 80-mm-Lüfter mit 1.800 Umdr./Min. streichelt die Kerne bei immerhin 69 und 73 °C.

Mit maximal 2 °C Temperaturunterschied im Vergleich zum Delta-Kind kann der Papst-Ableger nicht besser kühlen – zieht man die Ungenauigkeit beim Messen ab, ergibt sich ein ungefährer Gleichstand. Mehr Fördervolumen bedeutet beim Einsatz im PC also nicht unbedingt eine stärkere Kühlleistung, vielmehr entscheidet die Architektur und Effizienz des eigentlichen Kühlblocks über warm und kalt. Selbst im Vergleich zum herkömmlichen Noctua-Lüfter sind 5 bis 6 °C nicht die Welt.

Fazit

Ab einem bestimmten Punkt können Lüfter so viel Leistung haben, wie sie wollen: Für eine bessere Kühlung eines Rechners (sei es CPU, GPU oder am Gehäuse) ist relativ schnell Schluss. Schon bei rund 4.000 Umdrehungen pro Minute stellt sich eine gewisse Sättigung ein, zwischen 4.700 und 14.000 Rotationen in der Minute scheinen die Unterschiede der Messgenauigkeit zum Opfer zu fallen. Mehr Leistung bedeutet also nicht mehr Kühlung, in diesem Fall hilft euch nur noch eine Wasser- oder gar Kompressorkühlung weiter.

Die beiden Extremlüfter verstehen sich als Industriefachmänner und sollten auch nur dort zum Einsatz kommen. Für euren gemeinen PC sind sie jedenfalls zu viel des Guten, und zwar in jeder Hinsicht. Falls ihr also eure Kühlung verbessern wollt, reicht ein starker Lüfter nicht aus. Die gesunde Mischung aus einem effektiven CPU-Kühler und dem passenden Lüfter macht das Rennen, denn ohne den richtigen Untersatz kann selbst der beste Lüfter den Karren nicht aus dem Dreck ziehen.

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