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Test - Set-up-Test: Lioncast : LM 50, LX 30 und LK 300 Pro RGB

  • PC
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LX 30 Gaming Headset – 49,95 Euro

Beim LX 30 mussten wir uns zunächst ein wenig die Augen reiben, denn trotz des geringen Preises ist es mit virtuellem 7.1 Surroundsound ausgestattet. Grundsätzlich handelt es sich um ein USB-Headset für den PC, es kann alternativ aber auch mittels 3,5-mm-Klinkenanschluss an Konsolen oder mobilen Geräten verwendet werden. An einem kurzen, fest montierten Stück Kabel befindet sich ein Bedienteil, das auch die Soundkarte beherbergt. Darin sind jeweils ein Klinken- und ein Micro-USB-Port integriert. Über das Bedienteil kann das abnehmbare Mikrofon stummgeschaltet werden, zudem regelt ihr damit die Lautstärke und schaltet die Beleuchtung der Seitenteile an oder ab.

Gut gefallen uns die Längen der textilummantelten Kabel: Die Analogstrippe schafft etwa 1,5 Meter, das USB-Kabel gar weit über 3 Meter. Eine Y-Weiche fehlt allerdings im Aufgebot. Die Verarbeitung macht trotz reichlich Kunststoff einen soliden Eindruck, nicht zuletzt dank des Metallkopfbügels. Die Polster sind hinreichend bequem, der Tragekomfort ist auch über längere Zeit in Ordnung.

Klanglich ergibt sich leider ein eher durchwachsenes Bild. Die beiden 50-mm-Treiber mit 20 bis 20.000 Hz bei 32 Ohm liefern im Analogbetrieb per Klinkenkabel zunächst ein eher schlappes Klangbild. Es fehlt an Volumen und Dynamik, die Bässe wirken flach, die Mitten wenig durchsetzungsfreudig und die Höhen sind nicht der Rede wert. Für Konsolen oder mobile Geräte ist das LX 30 damit keine gute Wahl.

Deutlich besser sieht es beim USB-Betrieb aus, wenn die integrierte Soundkarte ihre Arbeit aufnimmt. Im Stereomodus ist der Klang ordentlich mit kräftigen Bässen, leichten Schwächen in den Mitten und brauchbaren Höhen. Bei hohen Lautstärken wird der Klang allerdings eher unangenehm, leicht matschig und in einigen Bereichen zu scharf. Da fehlt es noch ein bisschen an Ausgewogenheit. Dennoch: Wer keine hohen Lautstärken benötigt oder eher gelegentlich zockt, für den reicht das LX 30 allemal.

Eine Enttäuschung hingegen ist der Surroundmodus. Zwar können über eine erneut separate Software Einstellungen zur Positionierung der Klangquellen vorgenommen werden und auch ein 5-Band-Equalizer ist integriert, dennoch ist der Surroundmodus gegenüber dem Stereomodus eher eine Verschlechterung, zumal Lioncast auf die Erstellung brauchbarer Presets verzichtet hat. Der Sound wirkt leiser und dumpfer als im Stereobetrieb, eine echte Aufweitung des Klangbilds zu einem Surroundeffekt ist kaum zu bemerken.

Auch das Mikrofon kann nicht überzeugen. Die Sprachübertragung ist zwar brauchbar und verständlich, es war aber bei unserem Testmuster ein stetiges leises Grundrauschen zu vernehmen. Die separate Software bietet ansonsten noch Einstellungen für die Beleuchtung, den Surroundmodus, besagten Equalizer und einige vollkommen überflüssige Effekte (Flur, Bad, Theater …) nebst ein paar Einstellungen fürs Mikrofon (Mic Gain, Boost, Monitor). Ein besserer Equalizer und einige gute Presets hätten uns gut gefallen. Immerhin, so wie in den anderen Tools können eigene Profile erstellt und gespeichert werden.

Insgesamt konnte uns das LX 30 lediglich im Stereomodus via USB bei moderaten Lautstärken überzeugen. Natürlich darf man bei dem Preis keine Wunder erwarten, sodass wir in Summe gar nicht mal so sehr enttäuscht sind. Für Gelegenheitszocker oder Spieler, die eher weniger Ansprüche an ihr Headset stellen, ist das LX 30 immer noch ein Schnäppchen.

Insgesamt ist das Lioncast-Set-up durchaus eine Empfehlung, wenn ihr ein wenig aufs Geld achten müsst. Zwar hat jede Komponente ihre Schwächen und im Vergleich empfinden wir die Tastatur als etwas zu teuer, aber wer eher gelegentlich am Rechner sitzt und nicht unbedingt Kaliber wie Corsair, Razer oder Logitech benötigt, ist mit den drei Geräten gut bedient – mit Abstrichen in der B-Note.

Greift zu, wenn...

… ihr ein eher preiswertes Trio aus Maus, Tastatur und Headset sucht und bereit seid, einige Makel dafür zu akzeptieren.

Spart es euch, wenn...

… ihr bei der Qualität keine Kompromisse eingehen und lieber etwas mehr Geld ausgeben wollt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Preiswertes Set-up mit einigen Makeln

Die Maus LM 50 leistet sich im Grunde nur wenige Schwächen und überzeugt mit einem guten Sensor sowie angenehmer Ergonomie. Die Tastatur LK 300 Pro RGB ist ansprechend gestaltet und verfügt über einige schöne Extras, schwächelt allerdings bei der Beleuchtung. Als Alternative wäre hier die LK 300 RGB zu nennen, die mit Kailh- statt Cherry-Switches bestückt und um einiges preiswerter ist. Das Headset hinterlässt einen durchwachsenen Eindruck, vor allem die Einstellungen des Surroundsounds können nicht überzeugen. Das Headset klingt im Stereomodus um einiges besser, und das auch nur via USB. Zudem kommt das Mikrofon über das Mittelmaß nicht hinaus.

Bei einem Preis von weniger als 50 Euro für ein Headset sollte und darf man allerdings ohnehin keine Wunder erwarten. Ein echtes Ärgernis ist hingegen, dass für jedes Gerät eine einzelne Software heruntergeladen werden muss. Eine übergreifende Suite sollte sich Lioncast dringend auf die To-do-Liste schreiben, zumal die drei Tools auch nicht gerade homogen gestaltet sind. Wer also auf der Suche nach einem etwas günstigeres Trio aus Maus, Tastatur und Headset ist, könnte bei Lioncast durchaus fündig werden, wenn er bereit ist, kleinere Makel zugunsten des niedrigen Preises zu akzeptieren.

Überblick

Pro

  • guter Sensor (LM 50)
  • gute Einstellmöglichkeiten (LM 50)
  • angenehme Ergonomie (LM 50)
  • sehr leicht (LM 50)
  • ordentlicher Tragekomfort (LX 30)
  • sehr preiswert (LX 30)
  • brauchbarer Stereosound via USB (LX 30)
  • gute Switches (LK 300)
  • ordentliche Ausstattung (LK 300)
  • dedizierte Makro- und Multimediatasten (LK 300)

Contra

  • Mausrad verbesserungswürdig (LM 50)
  • Seitentasten etwas empfindlich (LM 50)
  • analoger Sound und Surroundsound überzeugen nicht (LX 30)
  • mittelmäßiges Mikrofon (LX 30)
  • zwei unschöne Schrauben auf der Aluplatte (LK 300)
  • Beleuchtung könnte homogener und kräftiger sein (LK 300)
  • Aufpreis im Vergleich zur LK 300 RGB ziemlich saftig (LK 300)
  • für jedes Gerät eigene Software erforderlich, somit auch keine Synchronisierung der Einstellungen möglich

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