Test - Intel Core i7 920 : Kraftmax für Spitzenverdiener
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Die Nehalems sind los! Was ändert sich?
Wenn ein König stirbt und das neue Oberhaupt sein Amt antritt, dann tauscht er oft die komplette Belegschaft aus. Eure Eminenz, der König von Nehalem, handhabt das im Grunde genommen genauso, knipst er doch bei einigen gewohnten Features die Lichter aus. Die erste Kundgebung betrifft den günstigen DDR2-Arbeitsspeicher, den Core-i7-Systeme nie zu Gesicht bekommen werden.
DDR2-Speicher ist tot
Wie einst der LGA775-Sockel DDR2-Speicher und PCI Express auf die Mainboards lötete, hievt Nehalem den Nachfolger ins Boot – nur den Nachfolger. Der DDR3-Speicher schnappt sich nämlich die Exklusivrechte und kann ausschließlich in die Hauptplatinen gedrückt werden. Günstige DDR2-Riegel müssen draußen bleiben, weil der Speichercontroller ab sofort in der CPU integriert ist. Allein hier verspricht man sich schon einen Leistungsschub, da durch die Änderung Ansprechzeiten zum Speicher verkürzt werden. Übrigens: AMD macht das seit dem Athlon 64 so.
Intel Core i7 920 (links), Core 2 Duo E8600 (rechts) |
Front-Side-Bus? Ab sofort Geschichte
Intels Äquivalent zu AMDs HyperTransport 3.0 ist QuickPath-Interconnect, kurz QPI genannt. Die Bandbreite des QPI ist jedoch vom CPU-Typ abhängig, sodass die teure Extreme Edition auf 6,4 Gigatransfers pro Sekunde kommt, während sich die beiden günstigen Neulinge mit 4,8 GT/s begnügen. Damit schickt Intel den bewährten Front-Side-Bus in Rente und ersetzt ihn durch ein serielles Punkt-zu-Punkt-Interface, das sich für die Kommunikation von CPU und Chipsatz verantwortlich zeigt.
Echter Vierkerner mit Hyper-Threading
Bisherige Quad-Cores verkuppelte Intel einfach aus zwei Dual-Cores. Damit ist jetzt Schluss, zum ersten Mal rennen die Core-i7-Rechenbomber mit nativen vier Kammern vom Fließband. Alle Kerne greifen auf einen gemeinsamen Level-3-Cache mit einer Größe von 8 MB zu. Dazu hat sich Intel (und AMD) entschlossen, weil ein geteilter Cache auf zweiter Ebene nicht für einen nativen Vierkerner geeignet sei. Deswegen reservierten die Entwickler jedem Kern einen eigenen Tisch mit nur 256 KB L2-Cache.
Nach Abschaffung von Hyper-Threading für die Core-Architektur erbt der Core i7 diese Technologie nun wieder. Prompt zeigt der Taskmanager beachtliche acht Kerne auf. Speziell angepasste Software, die von Multi-Core-Support einen Nutzen ziehen kann, soll dadurch umso mehr auf der Überholspur rasen.
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