Test - Homefront : Konter im eigenen Stadion
- PC
- PS3
- X360
Action von Montrose bis San Francisco
Die Kampagne erzählt uns in sieben Kapiteln den Weg aus der Gefangenschaft in Montrose bis hin zur Unterstützung der Armee beim Kampf um die Golden Gate Bridge. Es geht dabei eher um Guerilla-Krieg als um Schlachten im großen Stil. Als Szenario dienen Hinterhöfe und Supermärkte, Gefangenenlager und Farmen. Die Vorgehensweise in den leider nur rund fünf Stunden ist sehr linear. Immer werdet ihr von euren Kameraden geführt und begleitet. Große spielerische Freiheiten gibt es nicht, dafür umso mehr gescriptete Elemente. Das muss nichts Schlechtes sein, bei Bad Company 2 oder Call of Duty funktioniert das auch ganz gut.
Immerhin sind die Szenen rasant und spektakulär inszeniert und lassen einem wenig Atempausen, wenn es richtig kracht. Als Ausgleich gibt es auch ruhigere Passagen, zum Beispiel in der Zuflucht der Widerständler oder beim Durchqueren der Farmlande. Gerade dieser Abschnitt hätte allerdings etwas mehr spielerische Freiheiten vertragen können, denn die stattfindenden Aktionen sind nicht unbedingt logisch oder glaubwürdig, speziell im Hinblick auf das Vorrücken in Deckung, ohne dabei entdeckt zu werden. Hier und da haben die Entwickler es mit den strengen Vorgaben etwas übertrieben.
Auf jeden Fall wird eine Menge Abwechslung geboten, zum Ende hin seid ihr sogar nicht nur zu Fuß unterwegs, sondern unterstützt einen Konvoi mit dem Helikopter oder schwingt euch ans Geschütz eines Humvees. Zudem setzt ihr eine Menge verschiedener Waffen ein, um euch der nicht gerade cleveren, aber zielsicheren Gegner zu erwehren. Leider mogeln die Kerlchen ein wenig und ballern schon auf euch, obwohl sie euch noch gar nicht hätten entdecken können. Ein Nachteil der getriggerten Momente. Insgesamt ist die Kampagne aber kurzweilig, spannend und unterhaltsam und die Shooter-Mechanik nebst Waffenverhalten wirkt ausgereift und einwandfrei.
Zumal die Umgebungen durchaus sehenswert in Szene gesetzt werden. Vor allem die urbanen Levels wissen dank vieler Details und glaubwürdiger Darstellung zu gefallen. Reale Elemente, wie Supermärkte oder Hooters-Restaurants im Stadium der Zerstörung, lassen das Geschehen authentisch wirken. Die Unreal-Engine leistet hier gute Dienste, allerdings haben die Charaktere auch ein bisschen den typischen Look der Engine.
Magerer sieht es da an der Konsolenfront aus. Während die PC-Version noch in Ordnung geht, winken die Konsolen mit teils matschigen Texturen, mieser Vegetation, verzögertem Nachladen von Texturen sowie Pop-ups und vor allem fehlender Kantenglättung. Und dennoch gibt es gelegentliche Ruckler. Schön ist leider etwas anderes. Im direkten Vergleich sieht die Xbox-360-Versionen einen Hauch besser aus als die schwache PS3-Fassung.
Wer die Wahl hat, sollte auf die englische Sprachausgabe ausweichen. Die deutsche Lokalisierung ist zwar nicht schlecht, aber einige Sprecher (speziell Rianna) wirken doch ein wenig zu aufgesetzt.
Verbissene Kämpfe auf den Servern
Da so eine kurze Kampagne ein wenig dünn ist, setzen die Kaos Studios massiv auf den Mehrspielermodus für bis zu 32 Ballerfreunde. Der bietet zwar nur zwei Spielmodi mit insgesamt gerade mal sechs Karten, aber die haben es in sich. Standardmäßig vertreten ist ein Team-Deathmatch-Modus. Das Herzstück aber nennt sich "Bodenkontrolle". Hier streiten USA und KVA um drei Kontrollpunkte, die auf der Karte verteilt sind. Wird ein Kontrollpunkt erobert und gehalten, füllt sich währenddessen die Punkteleiste des Teams. Ist die Leiste voll, hat das Team gewonnen und es geht in die nächste Runde mit neuen Kontrollpunkten an anderer Stelle der sehr umfangreichen Karten. Hat ein Team zwei Runden gewonnen, ist der Sieg geschafft.
Kommentarezum Artikel