Special - Die Serienkiller-Serie : Hitman bleibt Hitman
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Vom Jäger zum Gejagten
Zwei Jahre nach Contracts schickten die Entwickler den glatzköpfigen Killer mit Hitman: Blood Money ein viertes Mal auf Reisen. Nachdem er im vorherigen Teil nur knapp dem Tod entronnen war, stand er nun vor einer noch größeren Bedrohung: Eine feindliche Agentur will dem derzeitigen Marktführer und Arbeitgeber von 47 den Garaus machen und setzt daher konsequent eigene Topagenten auf dessen Kollegen an. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis unser Protagonist selbst ins Visier der skrupellosen Killer gerät. Erstmals wird er vom Jäger zum Gejagten und weiß nicht mehr, wem er noch vertrauen kann.
Hm ... Upgrades
Von der Kritik am Vorgänger ließen sich die dänischen Entwickler erfreulicherweise nicht beirren und änderten am grundsätzlichen Spielprinzip nichts. Nur hier und da wurden ein paar clevere Neuerungen eingestreut. Zum Beispiel war Agent 47 jetzt agiler als je zuvor und konnte Zäune und Regenröhren erklimmen, Gegner im Nahkampf entwaffnen und diese sogar als menschlichen Schutzschild missbrauchen. Natürlich blieb auch die spielerische Freiheit erhalten und in Anlehnung an das aus Hitman: Codename 47 bekannte Bezahlsystem belohnte das Spiel eine kluge Spielweise in Form von Prämien. Diese ließen sich dann wiederum in allerlei Ausrüstung, Waffenverbesserungen oder Informationen investieren.
Der perfekte Mord
Das Waffenarsenal reichte wieder von recht gewöhnlichen Wummen wie Desert Eagle, Schrotflinte oder Scharfschützengewehr bis hin zu etwas ausgefalleneren Modellen. So dienten neben einer Pistole aus dem Ersten Weltkrieg sogar eine Schaufel, eine Nagelpistole oder eine Heckenschere als kreatives Tötungswerkzeug. Aber da für einen Meister seines Faches selbst diese Methoden noch zu stümperhaft sind, konnte man das Ganze auch einfach nach einem Unfall aussehen lassen. So konnte es vorkommen, dass der Sänger der Pariser Oper unglücklicherweise mit geladener Pistole probte und die Frau eines gut geschützten Kronzeugen dummerweise im Pool ertrank. Das machte nicht nur höllisch Spaß, sondern war auch ungemein fordernd und motivierte, Levels immer wieder zu spielen und neue Wege auszuprobieren.
Wer es dennoch bevorzugte, dem Ruf eines Massenmörders gerecht zu werden, hatte nun nicht mehr nur innerhalb eines Levels, sondern auch missionsübergreifend mit den Konsequenzen seines Handelns zu kämpfen. Denn stellte man sich ungeschickt an, tauchte über kurz oder lang schon mal ein Schnappschuss vom Glatzkopf in der Zeitung auf. Ungünstig, wenn man seinen Lebensunterhalt als professioneller Killer verdient. War der Bekanntheitsgrad von 47 hoch, so verhielten sich Personen ihm gegenüber von Grund auf misstrauisch, was sich als nicht zu unterschätzendes Hindernis herausstellen konnte. Je unauffälliger sich der Hitman also verhielt, desto ahnungsloser waren seine Gegner in der folgenden Mission.
Grafisch schick
Auch in Sachen Präsentation konnte Hitman: Blood Money glänzen. Besonders die glaubhafte Levelgestaltung und detaillierten Inneneinrichtungen wirkten überzeugend. Details, Ausleuchtung und Texturen waren schick, lediglich die Charakteranimationen kamen mitunter etwas hölzern daher. In Bezug auf die Levels konnte vor allem der beliebte Mardi-Gras-Abschnitt begeistern, in welchem man sich durch Hunderte von feierwütigen Fußgängern schlängelte. Neben der erstklassigen Sound-Kulisse wusste speziell die Musik wie gewohnt zu begeistern: Jesper Kyds herrlich morbide Kompositionen untermalten das bitterböse Bildschirmgeschehen erstklassig.
Hitman: Blood Money gilt unter vielen Fans als der beste Teil der Serie. Seien es die Verfeinerungen in der Spielmechanik, das abwechslungsreiche Missionsdesign oder die hübsche Grafik: Hier wurde bei so gut wie allen Aspekten noch mal eine Schippe draufgelegt und so bot Blood Money eines der bis jetzt rundesten Erlebnisse. Der Titel verkaufte sich gut, auch wenn er mit über 2,1 Millionen verkauften Exemplaren nicht an den Erfolg von Silent Assassin herankam. Und das, obwohl er mit der Veröffentlichung auf Xbox 360 erstmalig auch Next-Gen-Pfade beschritt.
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