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Test - Helldivers 2 : Test: Sci-Fi-Shooter zwischen Koop-Himmel und Server-Hölle

  • PC
  • PS5
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Helldivers 2? Es gab einen ersten Teil?! Ja, aber der liegt eine Weile zurück. 2015 erschien der Top-Down-Shooter für Playstation-Konsolen und den PC. Schon damals galt es, die futuristische Über-Erde gegen allerlei feindlich gesinnte Lebensformen zu verteidigen. Dafür besuchte man im Team verschiedene Planeten, auf denen alles zu Klump geballert wurde, was nicht ansatzweise menschlich aussah. Das Abenteuer Dauerfeuer wurde jedoch um eine gelungene taktische Komponente ergänzt, die auch im Nachfolger der Dreh- und Angelpunkt ist. 

Helldivers 2 verändert hauptsächlich den Blick aufs Geschehen: Heuer erlebt ihr die Action nämlich aus der Third-Person-Ansicht. Geblieben sind eine Haupt- und eine Nebenwaffe, eine Handvoll Granaten und – erneut am allerwichtigsten – die verschiedenen Taktikausrüstungen. Jeder Helldiver-Soldat kann via L1-Auswahl auf verschiedene hilfreiche Extras zurückgreifen, die vom riesigen Mutterschiff im Orbit auf den Planeten geschickt werden. Das können unter anderem neue Munition, ein schweres Maschinengewehr, ein automatisches Geschütz oder ein gezielter Luftschlag sein.

Ein simpler Knopfdruck reicht dafür allerdings nicht aus, vielmehr sind Kombinationen in bester Konami-Code-Manier gefordert. Während die Lieferung frischer Magazine nach nur vier Eingaben verlangt, braucht es für das durchschlagskräftige Maschinengewehr bereits sechs. Und ein seelenruhiges Drücken der Richtungstasten ist nur selten drin, weil jederzeit Feinde angreifen können. Bereits wenige Treffer rauben einem Helldiver das Leben. Wie er schnell aufs Schlachtfeld zurückkehrt? Mit dieser Kombination: ↑ ↓ → ← ↑. Zumindest, solange noch Respawns übrig sind …

Nicht einsam, sondern gemeinsam

Ja, ihr könnt Helldivers 2 allein spielen. Aber in diesem Fall stehen eure Chancen auf Erfolg sehr, sehr schlecht. Abhängig von der Region im Sonnensystem erwarten euch die käferartigen Terminiden oder die an Terminator erinnernden Roboter. Und von beiden gibt es endlos viele! Sturmgewehr und Granaten sind viel zu schwach, um mit dieser Übermacht fertig zu werden – ihr braucht unbedingt eure Taktikausrüstungen. Allerdings muss jede davon nach der Nutzung eine Weile pausieren. Und meistens rückt genau dann ein Rudel Feinde an, das euch im Nu in Stücke reißt.

Dagegen regnet es in der Gruppe mit bis zu drei Mitspielern gleichzeitig Bombenangriff, Giftgas und Mörsergeschosse herab. Zwischendurch landet frische Munition auf dem Schlachtfeld und wenn ein Helldiver draufgeht, holen ihn die Kollegen umgehend zurück in den Kampf – hoffentlich. Habt ihr kein festes Team beisammen, dürft ihr euch jederzeit mit zufälligen Spielerinnen und Spielern zusammentun, und das via Cross-Play auf PS5 und PC.

Reibungslos läuft das Zusammenspiel leider nicht ab (Stand: 15. Februar, 18 Uhr). Trotz diverser Updates kommt bei der Spielersuche häufig keine Verbindung zum Host zustande, ohne Angabe von Gründen. Das Problem tritt sowohl im Modus Schnelles Spiel als auch beim Versuch auf, einem offenen Squad gezielt beizutreten. Selbst während eines laufenden Spiels bricht manchmal die Verbindung ab. Bislang läuft Helldivers 2 am besten, wenn ihr eine Gruppe mit Leuten aus der Freundesliste zusammenstellt.

Das große Ganze

Pro Mission erwartet euch eine primäre Aufgabe: Beispielsweise zerstört ihr eine Ansammlung von Terminiden-Eiern, sprengt eine Roboter-Fabrik, führt Bohrungen durch oder scannt einen Bereich. Das passiert in mehreren Schritten, die euch kreuz und quer durchs offene Spielgebiet führen. Unterwegs entdeckt ihr verschiedene Orte oder Einrichtungen mit optionalen Aufgaben, darunter die Reaktivierung einer Radaranlage oder das Beladen einer Raketenabschussrampe. 

Je mehr solcher Nebenmissionen euer Team abschließt, desto besser fallen die Belohnungen am Ende aus. Neben Erfahrungspunkten und Geld sammelt ihr sogenannte Proben ein, die euch mit wertvollen Ressourcen belohnen. All das tauscht ihr an Bord eures Schiffs gegen neue Taktikausrüstungen, Waffen und weitere Upgrades ein.

Als Hüter der Freiheit seid ihr jedoch nicht allein, ganz im Gegenteil. An der großangelegten Dezimierung anderer Lebensformen nehmen Tausende anderer Spielerinnen und Spieler gleichzeitig teil. Jede abgeschlossene Mission und jeder Kill werden in einer Live-Statistik festgehalten. Auf diese Weise nähert man sich gemeinsam der Befreiung der verschiedenen Sektoren und Systeme an. In den ersten Tagen nach dem Release gelang es bereits, das Heeth-System abzuschließen – der Lohn dafür war ein dicker Batzen Geld.

Helldivers 2 - Launch Trailer

Der Koop-Shooter Helldivers 2 schickt euch in den Kampf gegen zahlreiche außerirdische Bedrohungen. Für die Über-Erde!

Falls ihr hinter Helldivers 2 ein Live-Service-Modell vermutet, liegt ihr goldrichtig: Gleich nach Abschluss der genannten Aufgabe wurden neue Systeme und Herausforderungen freigeschaltet. Hoffentlich kommen bald auch weitere Alien-Lebensformen hinzu, denn aktuell stehen lediglich Terminiden und Roboter auf der Abschussliste. Und einige zusätzliche Nebenaktivitäten würden für mehr Abwechslung sorgen. 

Gegen ein grafisches Upgrade wäre ebenfalls nichts einzuwenden. Technisch wirkt Helldivers 2 wie ein guter Playstation-4-Titel. Vermutlich war das die ursprünglich angepeilte Plattform, schließlich befand sich der Titel fast neun Jahre in der Mache. Euer Helldiver hinterlässt vor allem dank der verschiedenen Waffen und Rüstungen einen schmucken Eindruck. Bei den Gegnern regiert dagegen das Prinzip “Masse statt Klasse”. Zwar sehen die Viecher deutlich besser aus als in jedem Teil von Earth Defense Force, ein paar zusätzliche Animationen und Details hätten dennoch nicht geschadet. 

In den weitläufigen Umgebungen wie Wüste, Wald und Eisregion fallen am helllichten Tag regelmäßig Pop-ups, Clipping und manche unschöne Textur auf. Bei Sonnenaufgang, Dämmerung oder im Nebel werden Vegetation und Gebäude dagegen in ein charmantes Licht getaucht. Ladezeiten erlebt ihr lediglich zu Beginn und am Ende einer Mission, und dazu noch schick verpackt: mit dem Absprung der Helldivers auf die Planetenoberfläche und ihrer schlussendlichen Evakuierung via Shuttle.

Achtung, Freundbeschuss!

Dass der Kampf gegen fiese Riesenkäfer und bösartige Cyborgs kein Spaziergang ist, verrät bereits ein Blick auf die Fortschrittsanzeige des jeweiligen Systems. Bis lediglich eines davon “befreit” ist, braucht es die Unterstützung jeder Menge Helldivers. Eher langsam schreitet auch die persönliche Entwicklung voran. Lässt euer Trupp während einer Mission sämtliche Nebenaufgaben sowie Proben links liegen, fällt das Ergebnis ziemlich dürftig aus. Wollt ihr alles mitnehmen und jede Ecke erkunden, müsst ihr euch beeilen, schließlich ist jeder Einsatz an ein Zeitlimit gebunden. Einen starken Einfluss auf eure Belohnungen haben zudem die insgesamt neun Schwierigkeitsgrade, die ihr nach und nach freischaltet. Und die haben es in sich!

So trefft ihr nicht nur auf eine immer größere Anzahl von Feinden, sondern auch auf neue Arten. Gepanzerte Bugs oder schwerbewaffnete Mechs verlangen nach stärkeren Waffen und weiteren Verbesserungen, zum Beispiel einer kürzeren Abklingzeit für die Taktikausrüstungen. Das ist jedoch an ein bestimmtes Charakterlevel sowie reichlich Geld und Ressourcen geknüpft – willkommen im Grind! 

Darüber hinaus steigt mit jeder Stufe der Anspruch an das Zusammenspiel. Munition und Heilspritzen gehen schneller weg, als ihr “Für die Über-Erde!” rufen könnt. Mischen dann noch Wetterbedingungen wie Starkregen mit, steigt der Stresslevel mächtig an. In diesen Situationen entscheidet sich, ob ihr ein Haufen schießwütiger Einzelgänger oder ein echtes Team seid.

Erstgenannte gehen bereits angesichts der schieren Menge von Feinden im Eiltempo drauf. Doch auch planlose Kollegen samt ihrer Taktikausrüstungen stellen eine Gefahr für Leib und Leben dar. Die Kugeln aus Sturmgewehr oder Gatling-Geschütz machen nämlich keinen Unterschied zwischen Freund und Feind: Gerät ein Helldiver in die Schusslinie, bleiben von ihm nur noch Fetzen übrig. Dementsprechend kann ein hastig platzierter Orbitalschlag das komplette Squad auf einmal auslöschen – und den Spaß am Spiel gleich mit.

Die volle Dröhnung

Zockt ihr mit aufmerksamen sowie rücksichtsvollen Leuten zusammen oder holt gleich Freunde mit Koop-Gefühl ins Squad, haut Helldivers 2 voll rein! Die vielfältigen Ausrüstungen und Waffenklassen ermöglichen spezifische Rollen für jedes Mitglied. Das macht auch darum Sinn, weil jeder Helldiver pro Mission nur eine gewisse Anzahl von Taktikausrüstungen mitführen darf. Das ist keine Gängelung, sondern eine clevere Vorgabe, die zur Bildung ausgewogener Teams anregt.

Zum Beispiel kümmern sich zwei Leute um Heilung und Munition, während die anderen beiden voll auf Angriff setzen. Sprecht ihr dazu euer Vorgehen ab, entfaltet das Spiel seine volle Sogwirkung. Nur noch eine Mission, nur noch ein Upgrade, nur noch ein Level aufsteigen – schon ist die Nacht vorbei. Und stets lockt der nächsthöhere Schwierigkeitsgrad mit noch mehr Feinden und besseren Belohnungen.

Eine Prise Chaos bleibt zwar erhalten, weil Gegner dynamisch auftauchen und darum immer wieder für böse Überraschungen sorgen. Kampfgestählte Helldivers lachen solchen Gefahren jedoch ins Gesicht und tragen am Ende trotzdem den Sieg davon. Und selbst wenn alles in die Über-Hose geht, lassen sie es vorher mächtig krachen: Die Angriffe von oben sehen wuchtig aus und schallen genauso kräftig aus den Boxen eures Surround-Systems – hier bekommen Subwoofer und Rear-Speaker einiges zu tun!

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