Test - Hearts of Iron 2 : Hearts of Iron 2
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Eine der augenscheinlichsten Veränderungen findet man im Kampf. Die eigenen Einheiten werden nach wie vor durch minimal animierte Sprites auf der Karte dargestellt, die ihr dann in der Manier eines klassischen Brettspiels in die einzelnen Gebiete verschiebt. Möchtet ihr jedoch einen Feind in einem angrenzenden Territorium angreifen, ist es nicht mehr nötig, die Truppen in besagtes Land zu schicken. Vielmehr gebt ihr einfach den entsprechenden Befehl und das Gefecht entbrennt quasi über die Grenze hinweg. Ebenfalls neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, Unterstützungsangriffe zu starten oder Luftangriffe auf die Stunde genau zu planen – samt variabler Zieleinstellung.
Um wirklich jedes einzelne Detail von 'Hearts of Iron 2' in diesem Artikel aufzuzählen, müsste man beinahe schon eine leicht abgespeckte Doktorarbeit verfassen. Denn trotz aller Hilfestellungen ist die Masse an Möglichkeiten, Informationen und Optionen dermaßen gewaltig, dass unbedarfte Gelegenheitsspieler einfach überfordert werden. Nur hartgesottene Profistrategen kämpfen sich durch diesen Zahlenwust und schöpfen das volle Potenzial des Spiels aus – was objektiv gesehen wirklich enorm ist. Diese Spielergruppe wird auch am ehesten die nach wie vor unübersichtliche Menüführung verschmerzen können, die nicht gerade dazu beiträgt, das Geschehen zugänglicher zu gestalten.
Ein kurzes Wort noch zur historischen Genauigkeit. Viele Fakten stimmen mit denen der Geschichtsbücher überein und die Einzelszenarien lehnen sich an reale Operationen an. Ab einem bestimmten Zeitpunkt des Spiels bewegt sich dieses jedoch ein ganzes Stück von den tatsächlichen Ereignissen weg, was aber nicht negativ ins Gewicht fällt. Übrigens sind sämtliche Nationen mit ihren damaligen Staatsmännern vertreten. Lediglich bei Deutschland hat man die Namen der entsprechenden Leute entfremdet.
Ziemlich biederDie Grafik kam bei allen bisherigen Spielen von Paradox Interactive nie über den Status der Zweckmäßigkeit hinaus. 'Hearts of Iron 2' bildet da keine Ausnahme und präsentiert euch eine detailarme Landkarte in ziemlich biederer Machart. Die Einheiten sehen zwar an sich recht nett aus, sind aber in Bezug auf den heutigen Standard gnadenlos veraltet und nur geringfügig animiert. Hinzu kommen die recht hässliche Menügestaltung und die lieblose Präsentation der Missionsziele. Lediglich die Fotos berühmter Staatsmänner und bekannter Einheiten wissen zu gefallen. Im krassen Gegensatz dazu steht der Sound. Eine üppige Geräuschkulisse sucht man zwar vergeblich, doch die orchestrale Hintergrundmusik ist ein echter Hörgenuss und lässt euch so manchen Schauer über den Rücken laufen – erstklassig.
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