Test - Gothic 2: Die Nacht des Raben : Der Test zur Erweiterung
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Wie im Hauptspiel spielt eure Interaktion mit den NPCs, die massig Nachschub bekommen haben, und das nicht nur in den neuen Gebieten, wieder eine immense Rolle. Zahlreiche Dialoge sorgen für Spielfortschritt und lassen die ganze Welt sehr lebendig und realistisch wirken. Die Zugehörigkeit zu den einzelnen Fraktionen spielt ebenfalls eine Rolle, so gibt es beispielsweise fünf neue Rüstungen, mit denen ihr euch nur in bestimmten Gebieten blicken lassen solltet, wollt ihr euch nicht den Unwillen der NPCs zuziehen. Der Versuch, mit einer Banditenrüstung in die Stadt zu stiefeln, wird böse bestraft.
Neue Gegner und Gegenmittel
Neben den neuen NPCs und Quests gibt es natürlich noch mehr, beispielsweise Monster - an der Zahl zehn Stück, die recht originell geraten sind. So erwarten euch Steinwächter, passend zu den zahlreichen Ruinen, eine Art lebende Statuen. Hinzu kommen gigantische Heuschrecken, fiese Gift versprühende Insekten und einiges mehr, zum Teil Varianten bisher bekannter Monster. Auf der grünen Wiese rennt euch mitunter auch mal ein Wildschwein über den Haufen.
Damit ihr gegen Monster und böse Menschen nicht hilflos dasteht, gibt es natürlich auch reichlich neue Waffen, Zaubersprüche und Gegenstände. Interessant ist, dass nun auch deutlich mehr Gegenstände mit magischen Eigenschaften wie Gürtel, Ringe und Amulette existieren, die nebenher eure Charakterwerte steigern können. Einige davon gibt es sogar als Sets, die, wenn ihr alle Teile gefunden habt und tragt, noch einige Zusatz-Boni in sich haben. Auch gibt es nun Steinplatten, die eure Fähigkeiten verbessern. Allerdings müsst ihr dazu zunächst bei einem Ausbilder die passende Sprache dazu lernen.
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Eine weitere gravierende Änderung hat sich hinter den Kulissen des Spieles getan, ebenfalls zum Wohle der Veteranen. Das Werte-Balancing der Kreaturen in der Spielwelt wurde nämlich zum Teil stark überarbeitet, um das Spiel insgesamt schwerer und anspruchsvoller zu machen, denn nicht wenige Spieler haben sich seinerzeit beschwert, dass das Spiel insgesamt zu leicht sei. Somit sind nun viele der Monster um einiges stärker als früher und entpuppen sich nicht selten als sehr harte Brocken, die viel Geschick im Kampf fordern.
Visuell alles beim Alten
Auf der grafischen Seite gibt es logischerweise nicht unbedingt große Fortschritte zu vermelden. Weiterhin überzeugt das Spiel durch natürlich wirkende Umgebungen und bildschöne Landschaften. Vor allem das Canyon-Gebiet ist sehr gelungen und erinnert nicht wenig an die amerikanischen Nationalparks wie Canyonlands oder Arches. Bedingt durch die neuen Zaubersprüche gibt es natürlich auch einiges an frischen Effekten, die ihr bisher in 'Gothic 2' noch nicht bewundern durftet, und die neu ins Spiel gekommenen Monster sind originell und sehenswert. Auch drei neue Zwischensequenzen bei Schlüsselereignissen werden dem Spieler präsentiert.
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Die akustische Seite zeigt sich gewohnt beeindruckend und aufwändig umgesetzt. Epische Hintergrund-Musik, durch die Bank mit Sprachausgabe versehene Dialoge und satte Kampfsounds verwöhnen das Ohr des Spielers. Ob allerdings jedem der Küstendialekt der Piraten gefallen mag, lassen wir einfach mal im Raum stehen.
Abenteuer mit Haken und Ösen
Insgesamt wird auf der technischen Seite also Altbewährtes geboten, allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt, denn in Sachen Bugs gibt es eine spürbare Verschlechterung zum Hauptspiel. Zum einen kommt es immer wieder zu unschönen Abstürzen, an der Stabilität sollte also mittels Patch unbedingt noch gearbeitet werden. Hinzu kommen einige Grafikfehler, die zwar hier und da durch Tweaken der ini-Dateien behoben werden können, was aber letztendlich nicht Sinn der Sache ist. Auch inhaltlich gibt es einige Bugs: So können mitunter einige Quests nicht gelöst werden, die mit den Leichen verschiedener NPCs zu tun haben, denn diese verschwinden einfach beim Lade-/Speichervorgang. Ein Patch tut hier dringend Not, weswegen wir fürs Erste einen Abzug bei der Gesamtwertung vollzogen haben.
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