Test - Gothic 2: Die Nacht des Raben : Der Test zur Erweiterung

Piranha Bytes schlägt wieder zu - mit 'Gothic 2: Die Nacht des Raben' sorgen die Entwickler für lange Nächte und setzen Deutschlands Vorzeige-Rollenspiel noch ein Juwel in die Krone. Mutig sind die Bochumer noch dazu, denn selten trifft man auf ein Add-on, das die komplette Spielwelt des Vorgängers erweitert, aber auch gleichzeitig Spieler zum Neubeginn zwingt. Doch der lohnt sich allemal, denn es gibt nicht nur Neues, sondern auch Neuerungen zu entdecken.

Mit der Spitzhacke suchen wir Piratenschätze.

Der Handlungsstrang von 'Die Nacht des Raben' ist interessanterweise nicht vor oder nach den Geschehnissen von 'Gothic 2' (mehr Infos dazu siehe Review) angesiedelt, sondern spielt quasi währenddessen und ist neuer Bestandteil der epischen Jagd nach dem 'Auge von Innos', wenn auch mehr oder minder losgelöst davon. Dabei verschlägt es euch in ein völlig neues Gebiet der Insel Khorinis und verhilft euch zur Begegnung mit einer der bisher fehlenden Gruppierungen, nämlich den Wassermagiern. Rein spielerisch hat sich bei der ganzen Angelegenheit nichts verändert, aber dennoch gibt es reichlich Neues und Überarbeitetes.

Aufbruch in eine neue Welt
Alte Spielstände können im Add-on nicht verwendet werden, ihr seid also gezwungen, euch mit einem frischgebackenen Charakter ins Abenteuer zu stürzen, was sicher beim einen oder anderen für etwas Missmut sorgt. Doch allzu arg ist das gar nicht, denn ihr findet den Einstieg in die neuen Abenteuer recht früh im Spiel. Schon nach wenigen Minuten werdet ihr feststellen, dass sich in der alten Welt etwas getan hat. Ihr trefft nämlich recht schnell auf neue Nichtspieler-Charaktere (NPCs) und neue Quests. 'Gothic 2'-Veteranen werden feststellen, dass auch einige der früheren Quests neue Bestandteile und Lösungswege bekommen haben. Praktisch ist, dass ihr bereits relativ früh (noch während des ersten Kapitels des Hauptspiels) die Möglichkeit habt, euch an die neuen Quests zu machen.

Abendliche Strandidylle bei den Seeräubern.

Eine der bisher nicht sonderlich präsenten Parteien, nämlich die Wassermagier, sind einem großen Geheimnis auf der Spur. Sie haben den Zugang zu einem bis dato unbekannten Bereich der Insel Khorinis entdeckt, den sie als Ursprung eigenartiger Ereignisse betrachten. Nachdem ihr einiges an neuen Aufgaben gelöst habt und nebenher auf weitere Gruppierungen gestoßen seid, die bisher nicht im Spiel waren, namentlich die Piraten und der 'Ring des Wassers' sowie die Banditen, die hier eine größere Rolle spielen, gelangt auch ihr in dieses Gebiet.

Dort entdeckt ihr neben Piraten und Banditen neue Spielumgebungen. So wartet auf euch ein lauschiger Strand mit raubeinigen Freibeutern, ein Sumpf voller Gefahren und Banditen und ein Wüsten-Canyon, der ebenfalls böse Überraschungen für euch bereit hält. Zudem erkundet ihr vergessene Ruinen und stoßt auf einen mächtigen Feind, der sich ein uraltes Artefakt zunutze machen will, welches bereits einmal für den Untergang einer Zivilisation verantwortlich war.

Der Canyon ist nur ein Teil des neuen Gebietes.

Noch mehr Arbeit für tapfere Helden
Natürlich gibt es im Rahmen der neuen Handlung wieder reichlich Arbeit für euch in Form von etlichen Haupt- und Nebenquests. Diese reichen wieder von simplen Hol-/Bringe-Aufgaben bis hin zu komplexen Aktionen. Die neuen Aufgaben findet ihr aber nicht nur in den neuen Gebieten, auch in der alten Spielumgebung gibt es reichlich frische Quests. Selbst Schatzsucher kommen auf ihre Kosten: Wer die Schatzkarte der Piraten findet, kann das neue Gebiet nach allerlei verborgenen Geheimnissen absuchen und an bestimmten Orten die Spitzhacke schwingen. Auch wurden einige bisher nackte oder ungenutzte Orte auf der Landkarte mit Leben gefüllt, zudem einige Quests des bisherigen Spieles erweitert und mit neuen Bestandteilen und Lösungswegen versehen. Das ist auch gut so, denn damit steigt die Motivation, das komplette Spiel von vorne zu spielen, doch um einiges.