Special - MMO-Mäuse im Vergleichstest 10/12 : MMO-Experten im Belastungstest
- PC
Razer Naga 2012
Vorsicht, frisch gestrichen! Razer verpasst dem Urgestein der MMO-Spezialisten eine Frischzellenkur und bringt eine Neuauflage auf Basis der kabelgebundenen Naga (2009). An der Wiedergeburt ändern sich in erster Linie optische Dinge. Mit ihren 75 Euro Straßenpreis (im Preisvergleich) kostet sie ein ganzes Stück mehr als der Platzhirsch G600, bringt aber auch ein Alleinstellungsmerkmal mit.
Präzision: hoch
Wenig ändert sich erst einmal am Laser-Sensor, hier besteht aber auch kaum Handlungsbedarf. Der bis zu 5.600 dpi genaue Sensor hat eine genauso präzise Handhabung wie alle anderen MMO-Nager und eignet sich daher auch für Ego-Shooter. In dieser Hinsicht steht sie mit ihren normalen Spielekollegen auf Augenhöhe. Auf aktuellen Stoff- und Kunststoff-Pads könnt ihr sie meistens problemfrei und schnell herumschubsen, lediglich Glas bereitet ihr vereinzelt Probleme.
Ausstattung: gut, aber teilweise ärgerlich
Bei keinem einzigen MMO-Spezialisten lässt sich das Gewicht anpassen - auch die Naga 2012 bildet da keine Ausnahme. Mit ihren 133 Gramm liegt sie exakt auf dem Niveau ihrer Mitstreiter und ist für die meisten sinnvoll bemessen. Razer bietet aber besonders ein Feature, das sich schon bei der leinenlosen Naga Epic als sehr komfortabel herausstellte: austauschbare Schalen. Insgesamt drei verschieden breite Schalen bringt der Naga-Nager mit, für jede Handgröße eine. Kleine Pfoten klippen das Panel mit einer sehr schmalen Auflagefläche an die rechte Seite, während größere Pranken auf die Schale mit einer breiten Auflagefläche zurückgreifen. In der Praxis zeigt sich, dass die Naga 2012 tatsächlich für nahezu alle Handgrößen geeignet ist. Lediglich sehr große Hände werden weiterhin Probleme haben, eine ausreichend große Maus zu finden.
Ihre 17 Tasten lassen sich nahezu frei belegen. Die zwölf nummernblockartig angeordneten Tasten können mit Makros und anderen Befehlen vollgestopft werden, haben sich rein optisch aber nicht gegenüber der ursprünglichen Naga geändert. Der übersichtliche und funktionsreiche Treiber lässt im Grunde genommen keine Wünsche offen, unter anderem kann hier auch die USB-Frequenz auf bis zu 1.000 Hz erhöht werden.
Ärgerlich und völlig unnötig ist allerdings der Anmeldezwang, den wir schon bei der Razer Taipan kritisierten: Den Synapse-2.0-Treiber könnt ihr erst dann verwenden, wenn ihr bei Razer einen Account angelegt habt. Einen Onboard-Speicher spart sich die Hardware-Schmiede, weshalb der Treiber beim Einsatz mehrerer Profile zwangsläufig installiert bleiben muss. Unserer Meinung nach sollte die Software auch ohne eine vorherige Registrierung verwendet werden können - genau wie bei allen anderen Herstellern. Dies führt zu Abwertungen.
Verarbeitung: solide
Razer verbaut wie die meisten Konkurrenten ausschließlich Kunststoffelemente. Sie machen einen stabilen Eindruck und gehen sauber ineinander über. In unseren Langzeittests mit den bisherigen Naga-Modellen konnten wir keinen außergewöhnlich hohen Verschleiß feststellen, allerdings wird auch die Naga 2012 nicht für die Ewigkeit gebaut sein.
Handhabung: nach etwas Training gut
Die für Rechtshänder konzipierte Maus liegt gut in der Hand, außerdem können nahezu alle Maustasten bequem erreicht werden. Bei den Daumentasten muss der Daumen bei mittelgroßen Händen lediglich für die hinteren drei Tasten von der natürlichen Parkposition erhoben werden. Insgesamt verfügen die grün beleuchteten Daumentasten über einen knackigen und sinnvoll gewählten Druckpunkt. Man benötigt allerdings einige Tage Eingewöhnungszeit, um die Tasten selbst in hektischen Situationen zielsicher drücken zu können. Hat man sich an den Knopfdschungel gewöhnt, überzeugt die MMO-Steuerung.
Zwischenfazit
Mit ihrer hohen Präzision und der guten Handhabung liefert die Naga 2012 beim Zocken eine richtig gute Arbeit ab. Vor allem MMOs und Rollenspiele mit vielen Fertigkeiten und Zaubern können bequem mit der Maus gesteuert werden, sofern ihr euch einige Tage Zeit für die Eingewöhnung nehmt. Im Vergleich zur Naga 2009 ändert sich aber zu wenig, um auf die neue Naga 2012 umzusteigen. Abgesehen von den austauschbaren Schalen und der frischen Software bleibt sie ihrer älteren Schwester treu, vor allem aus technischer Sicht fallen die Unterschiede gering aus. Trotz des sehr guten Auftritts muss sich die Naga einige Kritikpunkte gefallen lassen: Zusätzlich zum zu hohen Preis sind der fehlende Onboard-Speicher und der Account-Zwang für den Treiber Dinge, die Razer nochmals überdenken sollte.
Kommentarezum Artikel