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Special - MMO-Mäuse im Vergleichstest 10/12 : MMO-Experten im Belastungstest

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MMO-Mäuse buhlen mit einer ganzen Ladung an Seitentasten um eure Gunst. Sie können sich richtig lohnen, sofern ihr die Befehlsfluten in Online-Spielen kompakt auf dem Nager halten wollt. Nachdem wir erst kürzlich die speziellen Flitzer verglichen und in einer Bestenliste gegenübergestellt haben, laufen nun zwei weitere Modelle auf. Wie lassen sich Orks, Elfen und Asura mit der Corsair Vengeance M90 und Razer Naga 2012 steuern?

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Corsair Vengeance M90

Mit 55 Euro (im Preisvergleich) kostet der schwarze Gleiter nur etwa fünf Euro weniger als der bisherige Testsieger Logitech G600 - ihm wird es somit schwer gemacht. Dabei wiegt die M90 mit ihren 133 Gramm genauso viel wie alle anderen MMO-Konkurrenten, ohne dass ihr Gewicht weiter angepasst werden kann. Ihr 5.700 dpi starker Laser-Sensor bewegt sich auf dem Niveau der Razer Naga, dafür unter der G600. Höhere Auflösungen werden in der Regel allerdings selten für MMOs genutzt. Besonderes Zubehör liegt Corsairs ersten Gehversuchen im Gaming-Mausgewerbe nicht bei.

Präzision: hoch

In Sachen Präzision sind sich im Grunde genommen alle Gaming-Mäuse ab etwa 45 Euro einig: Spiele meistert der Laser-Sensor mit einer ähnlich hohen Genauigkeit und Schnelligkeit wie Razers Naga und Logitechs G600, fast auf dem Niveau der Roccat Kone[+] oder Steel Series Sensei. Somit könnt ihr problemlos auch Ego-Shooter zocken, für die eine pixelgenaue Präzision wichtig ist. Auf den getesteten Stoff- und Kunststoffunterlagen huscht der Cursor sauber über den Bildschirm, nur manche Glasoberflächen können zu kleineren, aber störenden Cursor-Sprüngen führen - dieses Problem haben die meisten Mäuse auf Glas.

Ausstattung: spartanisch

Trotz des relativ hohen Straßenpreises bringt die M90 weniger Gepäck als viele Konkurrenten mit. Ein Vier-Wege-Mausrad sucht ihr genauso vergeblich wie zusätzliche Teflonfüße, die besagten Gewichte oder andere Anpassungsmöglichkeiten. Dafür haust im Inneren ein Onboard-Speicher für bis zu sechs Spieleprofile inklusive Makros. Auf dem PC können bis zu 50 Profile per Software abgespeichert werden.

Auf dem Gehäuse lauern insgesamt 15 Tasten, von denen neun verschieden große und einzigartig geformte Knöpfe auf und um die Daumenmulde platziert wurden. Sie lassen sich frei konfigurieren und sollten genügend Platz für sämtliche Befehle bereithalten. Oben links neben der Haupttaste könnt ihr drei vorher festgelegte dpi-Stufen abrufen. Außerdem kann eine "Sniper"-Abtastrate festgelegt werden, die per Knopfdruck auf eine gewünschte Taste sehr langsame und präzise Mausbewegungen zulässt.

Im relativ unspektakulären Treiber lassen sich Angle-Snapping sowie die Lift-off-Distanz einstellen. Letztere legt fest, ab welchem Abstand zum Maus-Pad der Laser-Sensor deaktiviert wird, womit versehentliche Cursor-Bewegungen beim Anheben der Maus gut vermieden werden. Als USB-Frequenz können 125, 250, 500 und 1.000 MHz gewählt werden. Habt ihr einen relativ modernen Rechner und Windows ab Vista aufwärts, erreicht ihr mit 1.000 MHz meistens die geschmeidigsten Cursor-Bewegungen.

Verarbeitung: gut

Die gebogene Grundplatte besteht aus stabilem Aluminium. Zusammen mit dem Kunststoffaufbau wirkt die M90 mit ihren kleinen Spaltmaßen und ihrer sauberen Kantenführung überdurchschnittlich gut verarbeitet. Das gummierte Metallmausrad rastert spürbar und präzise. Etwas schneller als gewohnt nutzen sich dagegen die Mausfüße ab. Zwar halten auch sie bei starker Benutzung einige Monate durch, aber spürbar kürzer als bei einer Logitech G600 oder Razer Naga.

Handhabung: teilweise unsauber

Das für Rechtshänder ergonomisch geformte Gehäuse liegt gut und sicher in mittelgroßen bis etwas größeren Händen. Kleineren Händen bereitet in erster Linie die Lage der Daumentasten Probleme, da vor allem die hinteren fünf Tasten zu weit hinten liegen, um sie von der natürlichen Liegeposition des Daumens aus erreichen zu können. Auch mittelgroße Hände können die hinteren vier Tasten meistens nur dann erreichen, wenn der Daumen angehoben und nach hinten geschoben wird.

Die Daumentasten bereiten aber auch generelle Probleme: Aufgrund des sehr tiefen und unregelmäßigen Druckpunkts müssen die Knöpfe ungewöhnlich stark bis zum Auslösepunkt gedrückt werden, zudem liefern die Tasten kein klares Klick-Feedback. Vor allem in hektischen Spielen und MMORPGs können die schwerfälligen Tasten zu oft nicht überzeugen, weshalb sie sich meistens nicht für den eigentlichen Zweck dieser speziellen MMO-Mäuse eignen.

Zwischenfazit

Eine hohe Präzision, gute Verarbeitung und ein eigentlich sicheres Handling stehen auf der Habenseite der Vengeance M90. Sie eignet sich damit gut für Ego-Shooter und andere flotte Spiele, fällt in MMOs dagegen stellenweise durch. Aufgrund der sehr schwerfälligen und für kleine und mittelgroße Hände oft schlecht platzierten Daumentasten bereitet ausgerechnet das wichtigste Feature eines MMO-Nagers zu große Probleme, um die Maus als MMO-Spezialisten zu empfehlen. Corsair muss hier dringend nacharbeiten. Das ist umso ärgerlicher, weil Corsair in den meisten anderen Belangen gute bis sehr gute Arbeit abliefert. Benötigt ihr dagegen die Zusatztasten nicht, eignet sie sich gut zum Zocken - dann sollte aber grundsätzlich über eine andere Maus wie die hauseigene M60 nachgedacht werden.

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