Special - GameCube – Der Rückblick: Die besten Spiele : Special
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5. Platz: Super Mario Sunshine (Nintendo, 2002)
Zum Launch der Konsole war er nirgends zu sichten, dafür bekam Bruder Luigi seinen ersten richtigen Auftritt. Erst im Sommer 2002 entschloss sich das wohl berühmteste Videospielmaskottchen zu seinem GameCube-Einstand. Zusammen mit Prinzessin Peach wollte Mario eigentlich einen entspannten Urlaub verbringen, doch ein fieser Klon verschmutzte die gesamte Insel. Kein Wunder also, dass Mario dazu verdonnert wurde, die komplette Insel mit dem Dreckweg, einer großen Wasserspritzpistole, wieder zu säubern. Erst später stellte sich heraus, wer der wahre Übeltäter war.
Zwar kam ’Super Mario Sunshine’ nicht ganz an seinen genialen Vorgänger ’Super Mario 64’ auf dem Nintendo 64 heran, überzeugte dafür aber mit vielen witzigen Gameplay-Ideen; zudem feierte Reittier Yoshi seine Rückkehr. Marios Wasserspritzpistole wurde außerdem für die zahlreichen Sprungpassagen sinnvoll genutzt. Wer große Abgründe überqueren wollte, konnte mit dem Dreckweg über diese hinweggleiten. Mit am Start waren übrigens auch wieder 120 Sterne, die so genannten Insignien der Sonne. Erst wenn all diese gefunden waren, konnte sich der Spieler entspannt zurücklehnen und den Urlaub genießen.
4. Platz: Eternal Darkness: Sanity´s Requiem (Nintendo, 2002)
Silicon Knights' Action-Adventure sollte ursprünglich zuerst für das Nintendo 64 erscheinen, wurde allerdings, ähnlich wie ’Resident Evil Zero' von Capcom, verschoben und auf den GameCube portiert. Eine weise Entscheidung, wie wir finden, denn das Spiel bot nicht nur eine spannende Story, sondern auch eine klasse Inszenierung.
Als besonders fies entpuppten sich die Halluzinationen, die von den Entwicklern ins Spiel integriert wurden. War euer Sanity-Balken im unteren Drittel angelangt, spielte das Spiel sprichwörtlich verrückt. Die vielen spielbaren Charaktere verloren ihren Kopf und plötzliche Schreie sorgten für eine noch gruseligere Atmosphäre. Als besonders fies entpuppte sich der Blue-Screen mit einer typischen Windows-Fehlermeldung. Sehr fies, besonders wenn man um zwei Uhr nachts gespielt und lange nicht mehr gespeichert hatte … ’Eternal Darkness’ bekam übrigens in den USA als erstes von Nintendo veröffentlichtes Spiel ein M-Rating.
3. Platz: Metroid Prime (Nintendo, 2003)
Es dauerte eine komplette Konsolengeneration, bis sich die Weltraum-Piratin Samus Aran wieder auf einer Heimkonsole blicken ließ. Die ersten Meinungen zu ’Metroid Prime’ waren geteilt: Samus Aran aus der Ego-Perspektive? Kann das gut gehen? Ja, und wie es das kann. Anstatt nämlichen einen simplen Ego-Shooter zu entwickeln, bezeichneten die Retro Studios ihren Titel nämlich als Action-Adventure, was 'Metroid Prime' trotz Ego-Ansicht auch war. Rätsel mussten gelöst, Geschicklichkeitsaufgaben gemeistert und zahlreiche Feinde erledigt werden.
Zusammen mit der gelungenen Steuerung und der hübschen Grafik schlossen die Fans Samus Arans neuen Auftritt sofort ins Herz. Im Prinzip bot der Titel genau das, was auch schon ’Super Metroid’ auf dem SNES leiferte, den kultigen Morphball inklusive. Bereits ein Jahr später erschien der offizielle Nachfolger, ’Metroid Prime 2: Echoes’, mit der dunklen Samus als Gegenspielerin. Zudem bekam der Titel einen Mehrspielermodus spendiert. Die Trilogie wird in den USA noch dieses Jahr mit Teil drei auf Nintendos Wii beendet. Hoffen wir, dass Nintendo of Europe uns nicht allzu lange auf Samus’ nächsten Auftritt warten lässt.
2. Platz: The Legend of Zelda: The Wind Waker (Nintendo, 2003)
Zum einjährigen Geburtstag des Spielewürfels in Europa veröffentlichte Nintendo passenderweise das Abenteuer, auf das sich die Mehrzahl der Spieler am meisten gefreut hatte.
Wobei diese Aussage nicht ganz korrekt ist: Monate vor dem Release enthüllte Nintendo das neueste Abenteuer von Spitzohr Link mit einem Trailer, der die Vorfreude der Fans über Nacht in zwei Lager spaltete. Anstatt nämlich auf einen realistischen Grafikstil zu setzen, wie man ihn in der Grafik-Demo anno 2000 bewundern durfte, bekam ’The Legend of Zelda: The Wind Waker’ den aus ’Jet Set Radio’ bekannten Cel-Shading-Look spendiert. Dadurch sah das Spiel wie ein Comic aus und besaß einen niedlichen Knuddel-Charme, der einige Fans abgeschreckt hat, obwohl die Grafik mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden war. Egal ob Links Mimik oder die witzigen Animationen – ’Zelda: The Wind Waker’ sah bezaubernd aus. Zudem war der Comic-Look die einzige Möglichkeit, den Wind korrekt darzustellen, der gleichzeitig auch ein neues Spiel-Element darstellte.
Ende letzten Jahres besänftigte Nintendo die Fans, indem sie ’The Legend of Zelda: Twilight Princess’ sowohl für Wii als auch GameCube veröffentlichten. Beide Versionen waren bis auf wenige Ausnahmen identisch. Auf dem Würfel war Link wie bei allen anderen ’Zelda’-Spielen Linkshänder, zudem wurde die Welt spiegelverkehrt dargestellt. ’Twilight Princess’ war überdies das letzte große GameCube-Spiel und beendete offiziell die Ära der Konsole.
1. Platz: Resident Evil 4 (Capcom, 2005)
Serienerfinder Shinji Mikami hatte einst gesagt, dass er sich selbst den Kopf abtrennen würde, wenn ’Resident Evil 4’ auch für andere Konsolen erscheinen sollte. Nun, Herr Mikami, mittlerweile arbeiten Sie ja leider nicht mehr bei Capcom, sind zum Glück trotz ihrer Androhungen aber weiterhin am Leben. Was einst ein exklusiver GameCube-Titel war, erschien Monate und Jahre später auch für PS2, PC und Wii.
Dabei hatte ’Resident Evil 4’ einen langen Weg vor sich. Mehr als zwei Mal ließ Mikami-san sein Team den Titel komplett überarbeiten. Was früher wie ein perfekter Klon des ersten Teils aussah, sollte wenig später im Weltraum spielen. Zum Glück haben sich die Entwickler gefangen und gingen mit Teil vier der berühmten Survival-Horror-Serie einen komplett neuen Weg. Zum einen verlegte man die Spielansicht direkt hinter den Protagonisten Leon S. Kennedy, zudem wurde das Gameplay stark überarbeitet, eine intuitive und kontextsensitive Steuerung implementiert und das Geschehen nach Spanien verlegt. Bereits die erste spielbare Demoversion machte Lust auf mehr. Capcom hielt Wort und veröffentlichte das bis heute beste Resident Evil, das auch die Genre-Bezeichnung "Survival-Horror" wirklich verdient. Um eine Indizierung für die deutsche Version zu verhindern, musste Capcom zwei Minispiele entfernen.
Ebenfalls für den GameCube erschienen sind das grafisch aufwändige Remake des ersten Teils, die offizielle Vorgeschichte ’Resident Evil Zero’, die nahezu 1:1-Portierungen des indizierten zweiten Teils, ’Resident Evil 3 (dt.)’, sowie die einst exklusive Dreamcast-Episode ’Code Veronica X’. Gegenüber Teil vier wirken diese Spiele allerdings wie warme Luft. Kein Wunder also, dass nicht nur unsere Redaktion ’Resident Evil 4’ als das beste GameCube-Spiel ansieht!
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