Test - Fire Emblem: Three Houses : Das Breath of the Wild der Reihe!
- NSw
Dass sich Nintendo mit ein paar mehr Figuren als üblich LGBT-freundlich zeigt, ist begrüßenswert, leider scheint die Motivation dafür aber aus einer Ecke zu kommen, die hauptsächlich Männerfantasien befriedigen soll, da gleichgeschlechtliche Beziehungen hauptsächlich auf weiblich-weiblicher Seite möglich sind.
Three Houses bewegt auf mannigfaltige Weise dazu, sich mit den vielen Charakteren auseinandersetzen zu wollen, in Kampf, im Gespräch, durch ihr Verhalten. Regelmäßig werdet ihr abgefragt, wie sehr ihr euch mit den Figuren beschäftigt habt. Das ist zwar streng genommen optional, das volle Potenzial einer Einheit lässt sich aber nur ausschöpfen, wenn ihr euch ausführlich mit ihrer Persönlichkeit befasst.
Mit seinen schön geschriebenen Unterstützergesprächen fällt es dem neuen Fire Emblem leicht, zwischen Spieler und Charakteren eine Beziehung aufzubauen, um diese in einer wendungs- und intrigenreichen Geschichte voller Verrat und Verlust an den richtigen Stellen gegen euch auszuspielen.
Online-Funktionen und Technik
So gut die Schulnoten sind, die Fire Emblem: Three Houses in den Hauptfächern Story, Gameplay und Innovation erhält, im Fach Technik sollten die Entwickler noch einmal die Schulbank drücken. Auch wenn die Switch keine besonders leistungsstarke Konsole ist, wirkt der neue Teil grafisch um mehr als eine Konsolengeneration überholt. Das fällt vor allem auf dem Schlachtfeld auf, wenn sich matschige Texturen und fehlende Details kaum verstecken können. Auch das erkundbare Kloster hat seine besten Tage vor langer Zeit gesehen.
Im Handheldmodus fallen die Mängel sogar noch größer aus. Pixelige Charaktermodelle, die je nach Situation von dicken schwarzen Konturen umrandet sind, und leichte Ruckler trüben den sonst fabelhaften Eindruck, den wir vom Spiel haben. Immerhin ein bisschen Wiedergutmachung für diese Mängel leisten die wunderbar hochwertig animierten Cutscenes wie aus einem Anime und eine liebevolle und umfangreiche Vertonung in Englisch und Japanisch. Jeder Charakter, selbst namenlose NPCs, wurden vollständig synchronisiert, was angesichts der Unmenge an Text eine durchaus hervorzuhebende Leistung darstellt. Umso verwunderlicher mutet es an, dass der Protagonist Byleth abgesehen von ein paar Standardsätzen beim Level-up stumm bleibt.
Die Online-Funktionen von Fire Emblem: Three Houses wirken ebenfalls ein wenig faul: Schlachten gegen reale Gegner über das Internet gab es sogar schon auf dem 3DS. Auf der Switch fallen die Features rein passiv aus. Statistiken über die Aktivitäten und zurückgelassene Items anderer Spieler auf den Maps sind neben kleinen Versteckspielen auf dem Klostergelände das höchste der Gefühle. Sehr schade.
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