Test - FIFA 21 : Test, Teil 2: Karriere und FIFA Ultimate Team

Spielerisch verbinde ich mit FIFA 21 eine Hassliebe. Gefallen finde ich an der rasanten Offensive, in der ich Tricks aneinanderreihe, irre Pässe aus dem Fußgelenk zaubere und mit manchem Traumtor einen Angriff veredele. Die neuen Features wie Laufwege und Dribblings geben mir noch mehr Möglichkeiten, vorne zu wirbeln. Mit Realismus hat das nichts zu tun, sondern will einfach nur Spaß machen – und das gelingt meist sehr gut.

Dem Angriffsfußball steht aber eine träge und fehleranfällige Verteidigung gegenüber, die mich teilweise beinahe wütend macht. In dieser Hinsicht finde ich die Vollversion gar schlechter als die Beta, denn dort spielte sich die Defensive etwas griffiger. Passend dazu werden meine Gegner häufig vom Glück überschüttet, weil jeder geblockte Ball bei ihnen landet und selbst kräftige Rempler im Strafraum ungesühnt bleiben. 

Der Ultimate-Team-Modus treibt das Ganze auf die Spitze: Selbst schlechte Teams drehen plötzlich auf wie eine Weltauswahl, während meinen Kickern selbst die einfachsten Aktionen nicht mehr gelingen. Einige Partien verliefen offline wie online dermaßen absurd, dass ich mir nur verarscht vorkam. In solchen Momenten zeigt der FUT-Modus seine hässliche Pay-to-Win-Fratze in aller Deutlichkeit.

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Der im Grunde gute Koop-Modus geriet ebenfalls halbgar. Es macht zwar durchaus Spaß, gemeinsam die Squad Battles zu zocken, weil ein zweiter Spieler für mehr Kontrolle im Spielverlauf sorgt. Aber warum kann ich dabei nicht mehrere Saison-Herausforderungen abschließen? Nicht einmal erzielte Tore und erfolgreiche Vorlagen werden angerechnet – das macht aus meiner Sicht keinen Sinn und drückt auf die Motivation.

Letzten Endes tritt FIFA 21 trotz kleiner Neuerungen weiter auf der Stelle, denn es schleppt nach wie vor zu viele Altlasten mit sich herum. Ginge es nur darum, Tore zu schießen, wäre alles in Butter. Aber leider gehört auch die Verteidigung zum Fußball, und die ist bei FIFA eine große Dauerbaustelle. So bleibt nur zu hoffen, dass mit der Version für PS5 und Xbox Series X/S endlich spielerische Verbesserungen einkehren. Die Reihe hat es wirklich nötig!