Test - Far Cry 4 : Déjà-vu
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Täglich grüßt das Murmeltier
Es ist schon erstaunlich, wie nah sich die Entwickler von Ubisoft am vorherigen Teil halten, was das Gameplay betrifft. Wer den Vorgänger gespielt hat, der findet sich sofort zurecht. Verschiedene Pflanzen, aus denen ihr Spritzen herstellt? Check. Viele unterschiedliche Tierarten, aus deren Fell ihr größere Taschen für Munition, Geld, Medizin oder Waffen bastelt? Check. Aussichtstürme, die Teile der großen Karte aufdecken? Check. Einnehmbare Stützpunkte? Check.
Hinzu kommen viele verschiedene sammelbare Objekte: Tagebücher, Briefe und Propagandaposter. In Kyrat gibt es so unfassbar viel zu tun: Geiselbefreiungen, Bombenentschärfungen und auch Attentate. Ihr könnt auf die Jagd gehen und an Wettrennen teilnehmen. Ihr solltet alles mal ausprobieren, wenn ihr sämtliche erlernbaren Fertigkeiten freischalten wollt. Und dann gibt es immer noch die zufälligen Ereignisse, in die ihr eingreifen dürft. Ihr vernichtet Trucks, die Nachschub für Mins Truppen transportieren, oder schaltet die todbringenden Konvois der Royal Army aus. Far Cry 4 bietet mit den Karma-Momenten aber noch mehr: Helft ihr anderen Leute aus ihrer misslichen Lage, erhaltet ihr Karmapunkte. Die lassen sich einsetzen, um zum Beispiel Unterstützung beim Übernehmen eines Stützpunktes zu rufen. Neu ist die Möglichkeit, das Anwesen eurer Eltern aufzuwerten, was euch Boni bringt. Stellt beispielsweise einen Brunnen auf und ihr bekommt Körperpanzerungen gratis. Ein netter Zusatz.
Im Mittelpunkt steht jedoch die Spielwelt. Kyrat ist ein vor Details überquellender, prachtvoll inszenierter, lebendiger Ort. Speziell in den Dörfern oder Stützpunkten kommt Atmosphäre auf, wenn man den Menschen bei ihren Beschäftigungen zuschaut. Grafisch macht Far Cry 4 einen hervorragenden Eindruck. Zwar gibt es ein paar unschöne Fleckchen Erde, aber die generelle visuelle Qualität ist hervorragend. Egal wohin ihr geht, ihr findet schöne Ortschaften, die dank der tollen Lichteffekte opulent präsentiert werden. Selbst wenn die Action zunimmt, bleibt die Bildrate konstant. Störende oder gar gravierende Bugs traten während des Testzeitraums nicht auf. Etwas anders sieht das bei der PC-Version aus. Die ist zwar bildhübsch, hat aber zuweilen Performance-Probleme und vor allen Dingen eine schlecht optimierte Maussteuerung mit spürbarem Nachziehen und Verzögerung, woran selbst ausgiebige Bastelei in den Einstellungen nichts ändert.
In der Wildnis findet ihr Tiere, die teilweise Menschen angreifen. Nashörner oder Bären sind Ehrfurcht gebietende Widersacher, die viele Kugeln einstecken. Das gilt für jedes Raubtier. Während ihr Menschen mit ein paar Kugeln niederstreckt, schlucken Tiger beispielsweise dutzende Patronen. Und wehe ihr werdet mal von drei oder vier Wölfen gleichzeitig angegriffen. Dann bricht bei euch schnell Panik aus. Spätestens wenn euch ein Adler mitten in einem hitzigen Gefecht die Hälfte eurer Gesundheit raubt, liegen die Nerven blank. Sind Adler tatsäschlich so aggressiv?!
Doppelter Spaß zu zweit
So oder so kommt es oft zu unvorhersehbaren Situationen. Es ist schon immer eine große Stärke von Far Cry, dass so viel Unvorhersehbares passiert, über das ihr euch mit euren Freunden unterhalten werdet. Vielleicht sogar dann, wenn ihr gemeinsam in Kyrat unterwegs seid, denn im vierten Teil kann ein Kumpel jederzeit in euer Abenteuer einsteigen. Zwar lassen sich die Hauptmissionen nicht gemeinsam erledigen, aber abgesehen davon steht euch die ganze Welt offen. Zu zweit machen die abenteuerlichen Trips im Kyrat doppelt so viel Spaß.
Es gibt abseits der Einzelspielerkampagne einen kompetitiven Multiplayer-Modus, in dem die Rebellen des Goldenen Pfads gegen die Krieger der Rakshasa antreten. Die beiden Fraktionen spielen sich unterschiedlich. Während die Rebellen auf Gewehre sowie Pistolen zurückgreifen und Fahrzeuge steuern, verwenden die Rakshasa Bögen und können verschiedene gefährliche Tiere beschwören. In verschiedenen Spielmodi kommt es zu intensiven Gefechten, wobei es momentan noch etwas an der Balance hapert. Pfeile töten Gegner mit einem einzigen Treffer, während sich sogar Schrotflinten relativ schwach anfühlen. Ach ja: Rakshasa-Kämpfer werden unsichtbar, sobald sie in die Hocke gehen.
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