Preview - Elex 2 : Piranha Bytes zweites Endzeit-Rollenspiel
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Dreimal Gothic, dreimal Risen und nun zum zweiten Mal Elex: Piranha Bytes bleibt seiner Linie treu und setzt auch seinen Mix aus Science-Fiction, Endzeit und Open-World-Rollenspiel fort. Das Sequel erscheint zwar erst Anfang März 2022, allerdings durften wir schon jetzt in eine weit fortgeschrittene (und erstaunlich bugfreie) Beta-Version reinschauen.
Quizfrage: Wie setzt man ein Action-Rollenspiel fort, wenn der Hauptcharakter im Laufe des Vorgängers massig Erfahrung gesammelt hat und deshalb viel zu stark für ein Sequel wäre? Ganz einfach: Man infiziert ihn mit einer mysteriösen Krankheit, die ihm einen Großteil seiner Kräfte beraubt.
Genau das widerfährt Jax, dem alten und neuen Helden von Elex 2. Verantwortlich für seine Misere ist ein aussichtsloser Kampf gegen die mysteriöse Alienrasse Skyands, die seit den Ereignissen des ersten Teils den zerstörten Planeten Magalan überfällt und eine ernsthafte Bedrohung für die noch lebende Menschheit darstellt.
Auf der Suche nach Heilung
Eure erste Aufgabe ist demnach klar definiert: Ihr müsst euch um ein Heilmittel kümmern, um die Infektion zu bezwingen. Doch bis dahin stolpert ihr über zahlreiche Charaktere und Nebenquests, worüber man schnell mal sein primäres Ziel vergisst. Wir wurden jedenfalls nur durch die ab und an eintretenden Kopfschmerzen daran erinnert, was unsere eigentliche Aufgabe zu Beginn der Geschichte ist.
Ansonsten werden wir im folgenden Text auf Story-Spoiler verzichten, mit der Ausnahme eines kleinen, pikanten Details: Jax ist Vater und hat einen Sohn namens Dex. Der Junge befindet sich ungefähr im Grundschulalter, demzufolge Elex 2 mehrere Jahre nach seinem Vorgänger spielen muss.
Dex entpuppt sich als einer von mehreren Nebencharakteren, der euch an bestimmten Stellen des Spiels begleitet und mit Fragen löchert. Überhaupt begegnet ihr bereits im Lager der Berserker-Fraktion mehreren Kindern, mit denen ihr reden könnt und die teilweise sogar als Questgeber herhalten. Allerdings dürft ihr die Kleinen weder verletzen noch töten – ganz im Gegensatz zu den Erwachsenen. Mit denen könnt ihr euch wiederum nach Belieben anlegen, wenngleich ihr euch dies nur mit genügend Stärke und einem entsprechend hohen Level trauen solltet.
Feintuning anstatt Neustart
Ansonsten erinnert das Spiel sehr an den Vorgänger, nur dass viele Features erweitert oder überholt wurden. Beispielsweise kehrt der beliebte Jetpack zurück. In Elex 2 lässt er sich zudem deutlich stärker ausbauen, weshalb ihr euch sogar auf Luftkämpfe freuen dürft.
Erneut könnt ihr einer Fraktion beitreten und so euren Charakter spezialisieren, wobei es diesmal fünf anstatt drei gibt. Zu den altbekannten Berserkern, Klerikern und Outlaws gesellen sich die Morkons und die Albs. Letztere gab es zwar schon im Vorgänger, nur konnte man sich ihnen damals nicht anschließen.
Diverse NPCs bringen euch allerlei Fähigkeiten bei, von mehr Lebensenergie, über das Spezialisieren einer Waffengattung bis hin zum Schmieden eigener Schwerter. Als Währung dient abermals das Elexit, mit dem ihr eure Lehrer bezahlt, neue Waren ersteht oder auch Wachen bestecht. Und natürlich triefen die Quests nur so vor unterschiedlichen Lösungswegen, deren Verfügbarkeit unter Umständen von euren Statuswerten abhängt.
Besser kämpfen
Der größte Unterschied zum Vorgänger, der uns bislang aufgefallen ist, bezieht sich auf das Kampfsystem. Dieses wirkte im alten Elex recht steif und unnötig kompliziert. Die Beta-Version von Elex 2 hingegen spielt sich spürbar besser, allein weil Piranha Bytes den Combo-Balken entfernt hat. Ihr habt viel mehr Freiheiten, wann und vor allem wie schnell ihr welche Schlagkombination ausführen möchtet. Jedoch müsst ihr weiterhin mit einem Ausdauerbalken auskommen und dürft deshalb nicht im Sekundentakt auf die Gegner eindreschen.
Der aus dem Vorgänger berüchtigte Schwierigkeitsgrad ist ebenso mit von der Partie, gleichwohl ihr das Spiel auf Wunsch etwas leichter oder gar noch schwerer einstellen könnt. So oder so werden euch keine direkten Grenzen gesetzt, weshalb ihr theoretisch jederzeit sämtliche Ecken der Spielwelt erkunden könntet. Dafür stoßt ihr schnell auf übermächtige Gegner, die euch mit ein bis zwei Treffern in die Knie zwingen.
Vielversprechende Präsentation
Grafisch geht Elex 2 mit der Zeit und präsentiert sich als ein modernes Open-World-Rollenspiel, das sich nicht vor der internationalen Konkurrenz zu verstecken braucht. Beim Sound fällt allen voran die gewohnt gute Arbeit der deutschen Synchronsprecher auf.
Abschließend müssen wir die Technik loben: Nach gut zehn Stunden sind wir über die erstaunlich saubere Programmierarbeit überrascht, obwohl sich das Spiel noch mindestens vier Monate in der Entwicklung befinden wird. Sprich: Wir hatten trotz Beta-Status so gut wie keine Bugs zu beklagen. Was zum jetzigen Zeitpunkt noch verbesserungswürdig erscheint, ist zum einen die KI der Gegner: Die agiert im jetzigen Stadium noch etwas einfältig. Zum anderen das Balancing: Während wir in den ersten zwei Spielstunden recht zügig vorankamen, stießen wir danach ausnahmslos auf zu starke Gegner, was erst lästigen Grind nötig machte. Doch solcherlei Probleme sind in dieser Phase der Entwicklung noch leicht zu beheben.
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