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Test - Edge of Eternity : Final-Fantasy-Hommage mit großen Ambitionen

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Ein Fantasy-Rollenspiel mit futuristischen Technik-Elementen und einem dezent depressiven sowie vom Krieg gezeichneten Helden: Woran erinnert uns das bloß? Richtig, an ein stereotypisches JRPG à la Final Fantasy.

Die Franzosen von Midgar Studio sind ganz offensichtlich Fans des Genres und seit der Gründung ihrer kleinen Firma drauf und dran, ihren eigenen Beitrag dazu zu leisten. Der vollmundige Name des Traumprojekts: Edge of Eternity.

Der Weg zum Ziel entpuppte sich von Anfang an als unerwartet steinig: Die erste Kickstarter-Kampagne scheiterte bereits 2013, weil man nicht ansatzweise den angepeilten Finanzierungsbetrag von 200.000 Dollar erreichte. Danach konzentrierte sich der Entwickler auf ein völlig anderes Projekt und schuf mit Hover: Revolt of Gamers eine Hommage an das rebellische Graffiti-Geschicklichkeitsspiel Jet Set Radio.

2015 versuchte es Midgar Studio erneut und führte eine zweite Kickstarter-Kampange von Edge of Eternity durch, diesmal mit Erfolg. Am Ende heimsten die Entwickler etwas mehr als 160.000 Dollar ein und konnten sogar Musiklegende Yasunori Mitsuda (Xenogears) als Co-Komponisten verpflichten. Somit stand dem Traum eines eigenen Rollenspielhits nichts mehr im Wege ... oder?

Das Leid eines Emo-Helden

Daryon hat es wahrlich nicht leicht: Zum einen verliert er in einem Kampf gegen die bösartigen Archeliten nach und nach seine lieb gewonnenen Kameraden, zum anderen leidet seine Mutter unter einer lebensbedrohlichen Krankheit, die von den feindlichen Aggressoren als biologische Waffe eingesetzt wird. Der unfreiwillige Held begibt sich deshalb zusammen mit seiner Schwester Selene auf die Suche nach einem Heilmittel und löst nebenbei allerlei Nebenquests, wie es sich eben für einen Rollenspiel-Protagonisten gehört.

Die Geschichte von Edge of Eternity hört sich auf dem Papier noch ganz ordentlich an, stolpert jedoch über ihre Umsetzung. Besonders der Prolog ist einfach nicht gut gemacht. Die Polygonmodelle der menschlichen Charaktere wirken veraltet, und die Dialoge vermitteln mehr Fremdscham statt Dramatik.

Danach wird die Geschichte zugegebenermaßen etwas besser, doch viele der grundlegenden Schwächen bleiben. Allen voran ist Daryon kein besonders sympathischer Held, weshalb man schwer mit ihm fühlen kann.

Rollenspielkampf mit einem Hauch von Taktik

Das Spiel selbst erinnert an eine Mischung aus Xenoblade Chronicles und Final Fantasy. Die meiste Zeit marschiert ihr über großflächige Gebiete, sprecht genretypisch mit redseligen Bewohnern und nehmt im Zuge dessen auch mal einen Nebenauftrag an.

Befindet ihr euch außerhalb einer Stadt beziehungsweise in freier Wildbahn, dann stoßt ihr ständig auf feindselige Kreaturen. Edge of Eternity wechselt dann in einen gesonderten Kampfbildschirm und leiht sich das Active-Time-Battle-System aus Final Fantasy. Sprich: Es gibt für jeden Gegner und jeden Charakter eine eigene Zeitleiste. Ist eine voll, dann kommt die zugehörige Figur zum Zuge.

Als Aktionen stehen euch sowohl gewöhnliche Angriffe als auch der Einsatz von Magie oder das Nutzen von Gebrauchsgegenständen wie Heiltränke zur Verfügung. Zudem ist jeder Kampfschauplatz in mehrere Sechsecke eingeteilt, zwischen denen ihr eure Truppe bewegen dürft. So könnt ihr euch hinter einen Gegner positionieren, um mehr Schaden zu verursachen, oder euch rechtzeitig aus der Schusslinie eines Angriffs entfernen. Zudem stehen immer mal wieder besondere Waffen (beispielsweise eine Art Katapult) in der Landschaft, die ihr bei Erreichen benutzen und bei einem Treffer für richtig viel Schaden sorgen könnt.

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Das Kampfsystem klingt jedenfalls in der Theorie richtig interessant und entpuppt sich in der Tat als erstaunlich vielschichtig, aber erneut hapert es an der Umsetzung. Allen voran fühlt sich die Steuerung dezent umständlich an, weshalb selbst einfache Konfrontationen unnötig lange andauern.

Tolle Musik, schwache Technik

Die schöne Musik, die neben Mitsudas Gastbeiträgen größtenteils von Cedric Menendez stammt, zählt zu den wenigen Pluspunkten des Spiels. Ganz anders sieht es leider bei den Soundeffekten aus, die insbesondere beim Kämpfen sehr künstlich beziehungsweise unpassend klingen und stark an der Atmosphäre nagen.

Edge of Eternity - Console Release Date Trailer

Das JRPG Edge of Eternity hat nun auch auf Konsolen einen Release-Termin.

Auch abseits desssen hinterlässt die Technik einen mäßigen Gesamteindruck, was sicherlich mit der Kombination aus großen Ambitionen und mickrigem Budget zusammenhängt. Auf Standbildern sieht die Spielwelt noch recht schick aus, besonders wenn ihr euch die Städte oder die weiten Wiesen mit ihren purpurfarbenen Bäumen vor Augen haltet. Doch in Bewegung fühlen sich viele Passagen steif oder gar leblos an.

Abschließend stoßt ihr alle Nase lang auf die unterschiedlichsten Bugs, beispielsweise dass zwei Musikstücke gleichzeitig abgespielt werden, ein Gegner nicht auf, sondern in einem flachen Schneehügel steht oder sich die eine oder andere Kreatur während eines Kampfes überhaupt nicht rührt.

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