Test - Dishonored: Die Maske des Zorns : Erwartungen erfüllt?
- PC
- PS3
- X360
Mit Klinge, Bolzen und Magie
Wer es gern etwas rauer mag, nutzt Corvos Kampffähigkeiten. Mit Armbrust und Pistole und deren verschiedenen Munitionstypen erledigt ihr Gegner aus der Distanz. Im Nahkampf zückt Corvo seine Klinge, wobei ein Paradesystem dazukommt und ein Adrenalinsystem, das euch bei längeren Kämpfen schnelle Tötungen ausführen lässt. Der kämpfende Weg ist allerdings nicht ganz einfach. Corvo kann nicht so wahnsinnig viel einstecken und drei oder mehr Gegner auf einmal werden schon zu einer Herausforderung. Löst ihr gar einen Alarm aus, wird noch Verstärkung gerufen, die euch richtig einheizt.
Glücklicherweise erwirbt Corvo anhand der bereits erwähnten Runen verschiedene extrem hilfreiche Fertigkeiten. Mittels Teleport überwindet er längere Distanzen oder springt an normal nicht erreichbare Stellen – eine der wichtigsten Fähigkeiten im Spiel. Ihr könnt euch in lebende Wesen, etwa Ratten, versetzen und damit durch enge Schächte an sonst nicht zugängliche Orte gelangen. Mit dem Wirbelwind knackt ihr Türen oder stoßt Gegner einfach weg. Oder ihr ruft ein Rudel Ratten, das sich rabiat auf jeden Gegner stürzt. Verlangsamt ihr die Zeit, könnt ihr größere Gegnergruppen effektiv ausschalten. Die Fähigkeiten sind originell und je mehr man sie einsetzt, desto mehr erkennt man die spielerischen Möglichkeiten, die einem dadurch geboten werden. Unterstützend gibt es einige passive Fähigkeiten, wie mehr Gesundheit oder höhere Sprünge.
Gut ausbalanciert
Erfreulicherweise ist es den Arkane Studios gelungen, dass Corvo trotz immenser Möglichkeiten, die dem Spieler viel kreativen Einsatz erlauben, nicht übermächtig wird. Corvo ist recht anfällig im Kampf und Heiltränke sind rar, Essen ist ebenso recht selten zu finden. Die Spezialfähigkeiten kosten Mana und auch diese Tränken wachsen nicht auf Bäumen. Zudem werden die Gegner immer kniffliger und verwenden mitunter ähnliche Fähigkeiten wie Corvo. Oder sie haben einfach ungeheure Feuerkraft und sind sehr widerstandsfähig. Wer einmal einem Tallboy im direkten Kampf gegenübergestanden ist, entwickelt einen Höllenrespekt vor den Biestern. Schleicht ihr gerne, müsst ihr euch damit abfinden, dass die Gegner oft sehr aufmerksam sind, schnell Verstärkung holen und nach euch suchen. Dass die KI ab und an mal kleine Aussetzer hat und nicht immer ganz glaubwürdig agiert, ist glücklicherweise nur ein kleines Manko.
Munition ist nicht im Überfluss vorhanden und bei den wenigen Händlern ist das Einkaufen recht teuer. Das nötige Geld muss man sich erst verdienen, indem man in den Umgebungen Münzen und Wertgegenstände einsammelt. Geld kann man aber auch anderweitig ausgeben, nämlich für Ausrüstung oder Waffenverbesserungen, beispielsweise um mehr Munitionskapazität zu bekommen. Ab und an entdeckt man sogar Pläne in den Umgebungen. Sammelt ihr diese ein, stehen neue Verbesserungen beim Händler zur Verfügung.
Steuerung, Inventar und Missionsjournal sind übersichtlich gestaltet. Waffen und Fertigkeiten wählt ihr mittels eines Radialmenüs, während das Spiel im Hintergrund verlangsamt wird. Alternativ könnt ihr auf dem PC auch die Zahlentasten nutzen. In der rechten Hand haltet ihr immer die Klinge, in der linken Hand nutzt ihr entweder eine Schusswaffe oder eine der speziellen Fähigkeiten. Somit werden beim Kämpfen vor allem die Maustasten beziehungsweise die Trigger eingesetzt. Die Bedienung wirkt insgesamt sehr durchdacht und geht flüssig und direkt von der Hand. Wer möchte, kann übrigens zahlreiche visuelle Interface-Elemente in den Optionen abschalten, wenn er sich durch Hinweise und Markierungen gestört fühlt.
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