Preview - Dirt Rally 2.0 : Nichts für Weicheier
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Als Dirt Rally vor ein paar Jahren erschien, war es ein großer Erfolg. Statt den Sport zu simplifizieren, verpackten ihn die Entwickler in eine knallharte Simulation, die genau den Nerv der Rallyefans traf. Vor allem der Virtual-Reality-Modus wurde immer wieder gelobt. Nun wurde Teil 2 angekündigt und wir konnten bereits ein paar Runden drehen. Wird er die Herzen der Simulationsfans erobern?
Mit schweißnassen Händen lenke ich meinen Golf GTI über die enge Schotterstraße. Hektisch versuche ich die Anweisungen meines Beifahrers umzusetzen, der mir alle paar Meter ansagt, welche Schikane mich als Nächstes erwartet. Doch in meinem Übermut gebe ich zu viel Gas, benutze die Handbremse zu spät und muss zusehen, wie mein Gefährt aus der Kurve fliegt und gegen einen Baum prallt. Ich bin zwar innerhalb weniger Momente wieder zurück auf der Straße, doch die Gewissheit, dass ich jetzt definitiv nicht mehr in den ersten Rängen landen werden, nagt an mir.
Erst vor Kurzem kündigte Codemasters Dirt Rally 2.0 an. Dieses Mal ohne Early-Access-Testphase, schließlich hat sich das Konzept einer anspruchsvollen Simulation bereits bewährt. Während eines Besuchs bei den Entwicklern in London konnte ich mich auf zwei Strecken austoben. Mit einem Golf 2 GTI durfte ich durch Neuseeland brettern. Außerdem konnte ich noch ein Rallyecross-Rennen absolvieren. Doch egal welche Art der Rallye: Dirt Rally 2.0 ist nichts für zarte Gemüter.
Den Wagen bei möglichst hoher Geschwindigkeit auf der Strecke zu halten und dann auch noch gekonnt und mit möglichst wenig Zeitverlust um die Kurven zu bugsieren, verlangt höchste Konzentration und vor allem viel Feingefühl und fahrerisches Können. Was ein echter Rallyeprofi vor Ort wie ein Kinderspiel aussehen lässt, wird schnell zur persönlichen Tortur. Der Wagen bricht aus, falsche Bremspunkte werden gnadenlos bestraft und wer von der Strecke abkommt, kann im Grunde direkt wieder von vorne anfangen.
Neu ist, dass die Piste je nach Startposition qualitativ unterschiedlich beschaffen ist. Ist ja auch klar. Sobald ein paar Leute vor euch losgebrettert sind, gibt es gewisse Abnutzungserscheinungen. Leider wird aber nicht jede Spurrille der Vorfahrer stufenlos simuliert. Stattdessen gibt es, je nach Startposition, nur zwei qualitative Abstufungen zur unbefahrenen Piste. Nichtsdestotrotz werdet ihr damit zu kämpfen haben, genauso wie mit unterschiedlichen Witterungsbedingungen. Bei Rallyecross kommen dann noch weitere Fahrer hinzu, die ebenfalls versuchen, als Erster über die Ziellinie zu kommen. Hierbei merkt man, dass die KI teils gnadenlos agiert.
Mit über 50 unterschiedlichen Offroadkisten werdet ihr durch die Pampa brettern dürfen, und das in sechs unterschiedlichen Ländern. Mit dabei sind: Argentinien, Spanien, Polen, Australien, Neuseeland und die USA. Da das Spiel die offizielle Lizenz der FIA World Rallycross Championship hat, werdet ihr auch auf berühmten Strecken in Barcelona oder Silverstone fahren.
Wer jetzt hofft, auch mal in Deutschland zu fahren, wird sich bis nach Erscheinen gedulden müssen. Erst im Nachhinein sollen weitere Areale per DLC dazukommen. Ob das Spiel einen VR-Modus haben wird, ist allerdings ungewiss. Zu diesem Thema machten die Entwickler leider keine klare Aussage.
Zu den Multiplayermodi hielt man sich ebenfalls noch bedeckt. Diese soll es zwar geben und bis zu acht Spieler werden daran wohl teilnehmen können, wie genau das aber alles funktioniert, konnte ich noch nicht antesten. Es sollen aber etliche Events kommen, bei denen man sich messen und dann mit der Community vergleichen kann.
Die Technik macht im Vergleich zum Vorgänger einen Sprung nach vorne. Allerdings bot die frühe Version nichts, was mich aus den Socken gehauen hätte. Diesbezüglich erhoffe ich mir noch einen qualitativen Zugewinn, bis die finale Version im Februar 2019 in den Läden steht.
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