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Preview - Die Gilde : Die Gilde

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'Handel und Politik' im Mittelalter ist nicht erst seit 'Der Patrizier 2' und dessen Vorgänger ein Begriff in der Spieleszene. Neben jener bekannten Reihe wurde vor längerer Zeit die Handels-Simulation 'Die Fugger' mit einem Sequel veröffentlicht. Mit 'Die Gilde' steht nun der dritte Teil der 'Fugger'-Reihe kurz vor dem Release und soll mit neuen Features und moderner 3D-Grafik die Fans locken.

Die Gilde
Die Wahl der Eltern bestimmt die Kenntnisse.

Das Thema von 'Die Gilde' ist der Handel und Aufstieg in einer mittelalterlichen Stadt, wobei als Ergänzung quasi eine komplette Lebens-Simulation integriert ist, denn neben Wirtschaft, Handel, Produktion und Karriere haben auch einige Rollenspielelemente ihren Weg ins Spiel gefunden. Zu Beginn habt ihr wie üblich wieder einmal die Qual der Wahl. Fünf Städte stehen zur Verfügung: Köln, Augsburg, Dresden, Hannover und Berlin. Die Städte unterscheiden sich in mehreren Aspekten, sowohl von der Zahl der Bauplätze, der Stärke der Gegner als auch dem Schwierigkeitsgrad der Aufgaben. Des weiteren habt ihr die Wahl, ob ihr euch lieber dem freien Spiel ohne Aufgaben widmen wollt oder euch lieber an die Aufgaben in fünf Schwierigkeitsgraden heranwagt. Praktisch: Habt ihr im Spiel eine Aufgabe gelöst, könnt ihr weitere übernehmen oder einfach im freien Spiel weitermachen. Wer sich nicht alleine an den PC hängen mag, kann 'Die Gilde' auch im Multiplayer-Modus im Netzwerk oder per Hotseat genießen und versuchen, sich gegen menschliche Kontrahenten durchzusetzen.

Habt ihr euch soweit entschieden, geht es an die Wahl des Elternhauses. Das könnt ihr dem PC überlassen oder selber aus fünf Vätern und vier Müttern auswählen. Deren Berufe und Fähigkeiten wirken sich dann direkt auf eure eigenen Fähigkeiten aus, denn eure Spielcharaktere verfügen fast wie im Rollenspiel über Skills. Dazu gehören Verhandeln, Handwerk, Nacht und Nebel, Kampf und Rhetorik. Sind beide Elternteile beispielsweise Handwerker, so startet auch ihr bereits mit einem guten Wert in dieser Fähigkeit.

Danach geht es an die Wahl eures Berufes. Zwölf Berufe stehen euch zur Verfügung, angefangen von diversen Handwerksberufen über Wirt, Prediger, Geldverleiher bis hin zum Dieb oder Gardisten. Entsprechend dem gewählten Beruf startet ihr dann in der Stadt eurer Wahl mit einem passenden Betrieb, noch im Kleinformat, und einem bescheidenen Wohnhaus.

Gespielt wird übrigens in Runden, die jeweils aus einem Spieljahr bestehen. Die Zusammenstellung der Rundenzeiten entpuppt sich als etwas bizarr. In jedem Spieljahr herrscht eine andere Jahreszeit, zudem tickt über allem eine Uhr von morgens um sechs bis nachts um elf.

Die Gilde
Das winterliche Köln im Überblick.

Ein erster Blick auf die frisch besiedelte Stadt zeigt, dass zu Beginn des Spiels erst mal noch nicht so das Leben tobt. Ein paar verstreute kleine Häuser und ein lauschiger Marktplatz warten darauf, von euch erkundet zu werden. Das lohnt sich durchaus, denn 'Die Gilde' glänzt, ungewöhnlich für eine Wirtschafts-Simulation, mit lupenreiner 3D-Grafik. Wirkliche Auswirkung auf das Gameplay hat selbige zwar nicht, ist aber nett anzuschauen, zumal Wetter- und Tageszeiteffekte schön umgesetzt sind und überall animierte NPCs durch die Stadt wuseln, die auf einen Mausklick ihre Meinung zum alltäglichen Leben zum Besten geben. Die Kamera kann (mit leichten Einschränkungen) frei rotiert, gedreht und gezoomt werden, so dass ihr euch die gesamte Stadt aus nahezu allen Blickwinkeln zu Gemüte führen könnt. Nahezu alle Häuser und Gebäude können auch betreten und von innen begutachtet werden, hier und da sind auch Aktionen in den Gebäuden möglich, die nicht in eurem Besitz sind, wie zum Beispiel Glücksspiel in der heimischen Taverne.

Wunderwerke solltet ihr allerdings nicht erwarten, immerhin ist die Grafik nicht das Hauptaugenmerk, sondern nur Mittel zum Zweck. Der erste Ausflug des WiSim-Genres in die 3D-Welt kann aber optisch als gelungen bezeichnet werden, zumal auch die Musikuntermalung zur mittelalterlichen Atmosphäre passt und hier und da auch die Sprachausgabe nicht zu kurz kommt.

Produktion und Handel
Der erste Schritt ins echte Leben führt euch natürlich in den Betrieb eurer Wahl. Dort wartet dann auch reichlich Arbeit auf euch. Ihr müsst nämlich Personal anheuern, welches eure Produkte herstellt. In der niedrigsten Ausbaustufe warten zunächst wenige Produktionsmöglichkeiten auf euch. Aus drei Ressourcen könnt ihr zumeist zwei oder drei Produkte mit unterschiedlichem Preisniveau herstellen. Der Lagerraum sowohl für Rohstoffe als auch fertige Produkte ist begrenzt, kann aber vom Volumen her ausgebaut werden. Habt ihr euren Arbeitern erst mal einzeln zugewiesen, was ihre Aufgaben sind, werkeln sie munter vor sich hin, zumindest bis ihr ihnen eine andere Aufgabe gebt oder die Rohstoffe ausgehen. Falls ihr später kein Interesse mehr habt, euch mit dem Management eures Betriebes zu beschäftigen, könnt ihr einen Meister einstellen, der sich fortan um Produktion, Einkauf und Verkauf sowie Betreuung des Personals kümmert. Auch letzterer Punkt ist wichtig, denn misslaunige Arbeiter sind nicht produktiv und werfen irgendwann das Handtuch. Eine Prämie, Beförderung oder Lohnerhöhung zur rechten Zeit wirkt Wunder.

Die Gilde
Quell des Verbrechens: Das Räuberlager.

Die Rohstoffe werden dann zunächst per Handkarren, später, wenn ihr etwas Geld investiert, per Kutsche zum Marktplatz gekarrt. Dort könnt ihr an verschiedenen Marktständen eure Produkte gegen Bares verkaufen und neue Rohstoffe einkaufen, die jedoch nicht immer in ausreichender Zahl verfügbar sind. Auch die Preise verändern sich im Laufe der Zeit, abhängig von Angebot und Nachfrage, aber auch von der politischen Situation in der Stadt. Sollten sich vermehrt Diebe in der Stadt tummeln, kann es im übrigen nicht schaden, eurem Wagen eine Eskorte zuzuteilen.

Neben der Produktion könnt ihr eurem Betrieb zahlreiche Erweiterungen spendieren, welche sich positiv auf die Produktivität, Sicherheit gegen Einbrüche und ähnliches auswirken. Ein Betrieb kann nach und nach in mehreren Stufen ausgebaut werden, nämlich immer dann, wenn ihr einen höheren Grad eures Meistertitels erwerbt. Das öffnet dann den Weg zu weiteren Produkten und Rohstoffen, sowie teilweise auch weiteren Räumlichkeiten und Ausbauten. Zudem könnt ihr mehr Personal einstellen. Auch grafisch wird das umgesetzt, denn in der Außenansicht wird ein aufgewertetes Gebäude jeweils auch mit einer anderen Grafik dargestellt, während Erweiterungen in den Gebäuden auch sofort nach Fertigstellung sichtbar sind. Ansonsten könnt ihr euer Gebäude auch verkaufen, ab und an ist auch eine Renovierung fällig.

 

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