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Test - Destiny 2: Jenseits des Lichts : Trilogie-Auftakt mit Haken und Ösen

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Festung der Schatten schickte uns auf den Mond und krempelte einige Spielmechaniken um. Mit Jenseits des Lichts soll nun die Hauptgeschichte von Destiny wieder mehr in den Fokus rücken. Die Erweiterung bildet den Auftakt für eine Trilogie, die mit den kommenden beiden Add-ons weitergeführt werden soll. Einige Inhalte wurden derweil auf den Dachboden gepackt und mit Stasis bekommen Hüter neue Möglichkeiten im Kampf gegen die Alien-Rassen. Reicht das für ein gelungenes Gesamtpaket?

Mit Jenseits des Lichts kehrt Bungie zurück zu den Wurzeln des Destiny-Universums und erzählt die Geschichte rund um den Reisenden, die Dunkelheit und die Pyramidenschiffe weiter. Die neue Kampagne versetzt euch auf den Jupiter-Mond Europa, eine eisige, unwirtliche Umgebung. Zwischen den Ruinen alter Siedlungen und Forschungseinrichtungen über und unter dem ewigen Eis schlagt ihr euch mit dem Gefallenen-Kell Eramis herum, der sich mit dem Aufbau eines neuen Imperiums beschäftigt.

Darum dreht sich die Kampagne, die den Auftakt für eine neue Trilogie bildet. Selbige soll mit den kommenden beiden Erweiterungen in den nächsten zwei Jahren vollendet werden. Wie gewohnt, ballert ihr euch durch eine Reihe von Missionen mit schicken Zwischensequenzen und legt reihenweise Gegner und knackige Bosse um, bis es zum finalen Showdown mit Eramis kommt. Als Auftakt für eine neue Trilogie ist das alles ganz ordentlich, das Missionsdesign bewegt sich allerdings weiterhin auf eher ausgetretenen Pfaden.

Das neue Gebiet Europa sorgt anfänglich für staunende Augen, denn die Eislandschaften und Ruinen sehen wirklich sehr schick aus. Zudem pustet euch ein neues Wettersystem eisige Schneestürme um die Ohren. Technisch kann man Bungie wieder mal keinen Vorwurf machen, die neuen Umgebungen sind schön gestaltet und laufen auf allen Plattformen sehr flüssig. Und das, obwohl das Next-Gen-Upgrade erst am 8. Dezember aufgespielt werden soll. Von kürzeren Ladezeiten und stabileren Framerates profitiert ihr aber jetzt schon auf PS5 und Xbox Series X/S. Mit der Zeit wird die eisige Einöde allerdings etwas eintönig, zumal das neue Gebiet nicht so wahnsinnig groß ist.

Neben der neuen Kampagne erwartet Einsteiger ein neues Tutorial, das auch Veteranen dank Quest-Archiv spielen können. Dafür wurden große Teile des Kosmodroms aus dem ersten Spiel erneuert und wieder ins Spiel gebracht. Das Tutorial besteht ebenfalls aus einer kleinen Kampagne, die euch die Grundlagen des Spiels vermitteln will und das auch ganz gut schafft. Veteranen schwelgen hingegen in Nostalgie und können das eine oder andere Teil zum Aufwerten von Waffen und Rüstungen abgreifen. Schade nur, dass außer einer Mission der Hauptkampagne nicht mehr im Kosmodrom passiert, allein schon, um die Monotonie des Eises ein wenig aufzubrechen.

Mit der Erweiterung erwartet euch ein kompletter Reset aller Level eurer Gegenstände. Los geht es nun mit einem Wert von 1050, den ihr durch neues Loot und Aufwertung bestehender Gegenstände weit über 1200 treiben könnt. Hattet ihr nach der letzten Saison bereits mehr als 1050 Punkte, gehen die natürlich nicht verloren. Freunde des Loots freuen sich über neue Waffen und Rüstungsteile in allen Varianten, von simplen Normalkrempel bis hin zu exotischen Gegenständen. Nach bisherigem Eindruck ist aber nicht so viel Neues hinzugekommen, wie man das von früheren Erweiterungen kennt.

Allerdings werden sich Veteranen von so einigen Lieblingen verabschieden müssen, denn Bungie nutzt die Gelegenheit zum Ausmisten älterer Ausrüstung. Viele ältere Gegenstände haben als Maximalstufe nun 1060 und sind damit nur noch zum Zerlegen gut. Das Aufleveln neuer Beute geht aber relativ fix (fast schon zu schnell), sodass ihr nach recht kurzer Zeit wieder mit der Optimierung beginnen könnt. Aber es scheint noch an Vielfalt zu mangeln und dass viele in etlichen Stunden erfarmte und aufgewertete Gegenstände nun keinen Wert mehr haben, dürfte nicht wenigen Spielern sehr sauer aufstoßen. Ärgerlich ist zudem, dass auch neuere Ausrüstung, wie zum Beispiel aus Festung der Schatten, von der Limitierung betroffen ist.

A propos Ausmisten: Die Welt von Destiny 2 ist deutlich kleiner geworden. Bungie hat viele Inhalte und Planeten in den Content Vault gepackt, um das Spiel schlanker zu gestalten. Merkur, Mars oder Io sind verschwunden, ebenso damit zuammenhängende Inhalte wie Raids und Strikes. Auch die Leviathan und die Schmiede sind auf den Dachboden gewandert. Ihr müsst euch also mit ETZ, Mond, Nessus, Wirrbucht und Träumender Stadt sowie Europa und Kosmodrom begnügen.

Damit sind leider auch viele Questreihen, aber auch Strikes, Patrouillen und andere Aktivitäten komplett verschwunden. Neueinsteigern bleibt im Grunde nur noch das neue Tutorial, die Forsaken-Kampagne nebst Festung der Schatten und Jenseits des Lichts. Das ist nicht mehr wirklich viel und den Free-to-play-Spielern via New Light bleibt sogar noch weniger. Auch bei den Vorhut-Strikes, im Gambit und im Schmelztiegel wurde feucht durchgewischt und vieles ist in der Tonne gelandet.

Um es  deutlicher auszudrücken: Nach nunmehr sechs Tagen (besser gesagt fünf, Tag 1 zählt nicht aufgrund der Server-Probleme) haben wir bis auf die sporadischen Imperiumjagden und eine Fleißquest sowie etwas Kleinkram bei Variks nicht mehr viel zu tun. Das ist verdammt wenig, erst recht für ein drei Jahre altes Spiel. Das eine oder andere Gebiet werden wir sicherlich wiedersehen – Bungie will Teile der früheren Inhalte immer mal wieder im Rahmen der Seasons und Erweiterungen recyceln. Über diese Entscheidung dürfte allerdings nicht jeder glücklich sein und wir sind nicht sicher, dass Bungie sich damit einen Gefallen getan hat. Freude kommt nur bei eurer Festplatte auf, denn statt über 100GB beansprucht der neue Client nur noch um die 65GB auf allen Plattformen.

Bei den Hütern ist allerdings etwas hinzugekommen. Die bisherigen drei Fokusse Solar, Arkus und Leere haben nämlich Gesellschaft bekommen. Nach Abschluss der Kampagne erhaltet ihr Stasis als neuen Fokus und damit für die drei Klassen Titan, Warlock und Jäger neue Subklassen. Die Konfiguration des neuen Fokus sieht zudem etwas anders aus als bei den bisherigen Varianten.Über Fähigkeiten, Aspekte und Fragmente könnt ihr den Fokus nach eigenem Wunsch gestalten.

Stasis dreht sich vor allem um dunkle Eisfähigkeiten, die vor allem zur Kontrolle von Gegnern geeignet sind. Ihr könnt Gegner damit verlangsamen, einfrieren, blockieren und zu Splittern verarbeiten. Vor allem für Teamspieler dürfte dieser Fokus interessant sein, um die Gegnerscharen im Schach zu halten und dann mit den anderen Fokussen im Zusammenspiel zu zerstören. Für Solospieler empfanden wir Stasis als deutlich weniger nützlich, zumal die Handhabung der neuen Skills erst geübt werden will und schneller, direkter Schaden eher weniger im Augenmerk steht. Und: Stasis ist nur dann eine Freude, wenn man es selber nutzt. Im PvE bedeutet eingefroren zu werden ein bisschen zu oft den sicheren Tod.

Destiny 2: Jenseits des Lichts - Waffen und Ausrüstung – Trailer [DE]

Bungie hat heute einen neuen Trailer zu Destiny 2: Jenseits des Lichts veröffentlicht, der die Waffen und Ausrüstung der kommenden Erweiterung näher beleuchtet.

Was uns vor allem beim Spielen der Kampagne und beim PvP auffiel, sind Schwächen im Balancing des neuen Fokus, aber auch bei den neuen Waffen, sowie bei den Schwierigkeitsgraden im Verlauf der Kampagne und abhängig davon, ob ihr solo oder im Team spielt. Während der Auftakt der Kampagne sowie einige Bosskämpfe für Solisten recht hart sind, relativiert sich das Ganze relativ schnell und mit steigendem Ausrüstungslevel.

Im Team wiederum sind die Missionen eigentlich schon wieder viel zu leicht, selbst der Endkampf gegen Eramis war eine ziemlich simple Angelegenheit. Wir wurden das Gefühl nicht los, dass zum einen die Gegnerskalierung, zum anderen die Angleichung von Schwierigkeitsgrad und Ausrüstungslevel nicht gut zusammenpassen. An der Stelle sollte Bungie nachbessern. Die Grenzen zwischen Frust und Ernüchterung waren bei unserem Durchspielen durchaus fließend.

Auch bei den Waffen besteht Nachbesserungsbedarf. Klar freuen wir uns, dass neue Schießgeräte verfügbar sind, doch schnell kristallisieren sich einige Geräte als etwas zu mächtig heraus. Das macht sich vor allem im PvP bemerkbar, wo vor allem das neue Impulsgewehr sowie der Stasis-Granatwerfer „Griff der Erlösung“ in fast jedem Loadout zu finden sind.

Dass es im PvP derzeit noch kein wirkliches Gegenmittel gegen das Einfrieren durch Stasis gibt, ist ein ziemlicher Spaßkiller. Wer eingefroren wird, ist im Grunde schon tot – sich aus dem Eis zu befreien, dauert für das schnelle PvP viel zu lang. Hier muss Bungie dringend nachbessern, sonst werden sich in Bälde nur noch Masochisten in den Schmelztiegel verirren.

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