Preview - Der Herr der Ringe Online: Die Schatten von Angmar : Virtuelle Welt von Mittelerde
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Das Questlog ist recht übersichtlich, hier und da vermisst man allerdings genauere Ortsangaben. Sehr schön: Auf der rechten Seite des Interfaces könnt ihr euch bis zu fünf laufende Quests anzeigen lassen und per simplen Klick von da aus ins Journal gelangen. Ihr dürft auch selbst bestimmen, welche Quests angezeigt werden sollen und welche nicht. Nicht ganz unähnlich den Funktionen aus 'WoW' und anderen Titeln, aber hier etwas bequemer umgesetzt. Minimap und Karte entpuppen sich als sehr übersichtlich dank etlicher Symbole für Questgeber und andere NPCs, überdies habt ihr auf der großen Karte reichlich Filtermöglichkeiten. Chats, Gilden- und Gruppensuchfunktionen sind selbstverständlich auch vorhanden und hinterlassen bisher einen durchaus brauchbaren Eindruck.
Generell fällt allerdings auf, dass Turbine sich bei gängigen Titeln massiv bedient hat und sehr offensichtlich eher auf ein Mainstream-Publikum abzielt. Kein Wunder, eine derartige Lizenz wäre wohl fatal als reiner Hardcore-Titel. Die Anordnung der User-Interface-Elemente entspricht bis auf Kleinigkeiten eins zu eins der von 'World of WarCraft'. Auch die Steuerung entspricht genreüblichen Standards und unterscheidet sich nicht von den Konkurrenztiteln. Vorteilhaft dahingehend, dass Umsteiger sich schnell zurechtfinden. Dafür fehlt jedoch ein bisschen die Individualität des Spiels in der Beziehung. Sieht man mal von der Kulisse der Spielwelt ab, hat man nur selten das Gefühl, dass sich 'HdRO' von anderen Titeln nennenswert unterscheidet.
Gruppenarbeit beim KampfDas Kampfsystem orientiert sich an aktuellen Genrestandards. Gegner anwählen, um die obligatorischen Auto-Attacken laufen zu lassen, und nebenher aktiviert ihr per Mausklick respektive Hotkey die jeweiligen Angriffs-Skills. Nur im Gruppenkampf blitzt zuweilen Individualität auf, denn es gibt die Möglichkeit, bei entsprechender Gruppenzusammensetzung eine Art Kombo-Angriff einzuläuten. Dabei haben die Mitspieler dann einen Moment Zeit, den richtigen Folge-Skill zu aktivieren. Und natürlich haben eben diese Kombo-Angriffe eine stärkere Wirkung, als wenn jeder der Gruppe einzeln auf einem Gegner herumklopfen würde.
Ein offenes PvP-System hat sich Turbine freilich gespart, das würde ja im Rahmen der oben genannten Einschränkung auf die „guten“ Rassen auch wenig Sinn machen. Stattdessen könnt ihr euch ab Level zehn in ein gesondertes PvP-Gebiet begeben und dort schlussendlich auch Bösewichter spielen, andere Spieler erlegen und kräftig Punkte sammeln, um die begehrten Belohnungen abzugreifen.
Selbst ist der HobbitNatürlich kommt kein MMORPG heutzutage ohne Handwerkssystem aus und natürlich wurde auch 'HdRO' eines verpasst. Auch hier sind Ähnlichkeiten zu anderen Titeln nicht von der Hand zu weisen. Ihr startet euren Beruf mit drei Unterberufen, die zumeist zum Beschaffen und Herstellen von Rohstoffen und Komponenten dienen. Holz, Erz und andere Rohstoffe sind in der Spielwelt zu finden und können mit entsprechenden Werkzeugen abgebaut werden. Damit bastelt ihr eure Gegenstände zusammen, steigt im Level auf und könnt neue Rezepte erlernen und diese auch käuflich erwerben. Komplette Selbstversorgung dürfte allerdings schwer fallen, quasi alle Berufe sind erfreulicherweise so ausgelegt, dass Handel um Komponenten und Rohstoffe zu einem Muss wird. Die Auktionshäuser dürften demnach wohl gut besucht werden, zumal man im Gegensatz zu anderen MMOGs durchaus brauchbare Gegenstände herstellen kann mit wachsendem Fortschritt.
Die Schönheit von MittelerdeGrafisch kann 'HdRO' gut punkten. Die Umgebungen wirken ausgesprochen ansprechend und auch passend zu dem, was man sich in Anbetracht der großen Vorlage so vorstellt. Sie bieten viele Details und laufen erfreulich flüssig, selbst auf Mittelklasse-Rechnern dürften recht hohe Detail-Einstellungen und Auflösungen ohne weiteres möglich sein. Die Charaktere und NPCs sind gut dargestellt, wenn es auch hier und da etwas an der Vielfalt mangelt. Sehr gelungen sind auch die Wasser-Effekte und Spiegelungen. Weniger gut sind jedoch die oftmals hölzern wirkenden Animationen der Charaktere und Monster. Das gilt insbesondere für die auf Dauer doch etwas trägen und abwechslungsarmen Kampf-Animationen, die dem Geschehen nicht gerade viel Dynamik verpassen. Schade nur, dass die Soundkulisse allgemein recht schwach geraten ist. Dafür glänzt das Spiel bereits in der Beta durch hohe Stabilität und vergleichsweise wenig Bugs.
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