Test - Denon HEOS HomeCinema Soundbar HS2 : Starker Klang für Film und Spiel
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Natürlich könnt ihr auch eure Einstellungen verwalten, von der Wahl des aktiven Eingangs bis hin zu den einzelnen HEOS-Geräten. Der Equalizer ist allerdings nur für Höhen und Bass sowie die Lautstärke des Subwoofers nutzbar. Bei den Soundpresets war Denon eher geizig, lediglich „Musik“ und „Movie“ sind vorhanden, sowie ein Nachtmodus und eine Sprachhervorhebung. Einen Gaming-Modus entdecken wir nicht.
Leider ist die App insgesamt ein wenig zu umständlich und verschachtelt gestaltet. Mitunter muss man sich durch mehrere Menüs hangeln, um zu einigen eigentlich recht simplen Funktionen zu gelangen, die immer griffbereit sein sollten. Auch gibt es zuweilen Fehlfunktionen beim Gruppieren mehrerer Geräte und einige Male stürzte die App sang- und klanglos ab. Denon täte gut daran, die HEOS-App von Grund auf zu überarbeiten, um sie stabiler und benutzerfreundlicher zu gestalten, oder sich vielleicht durchzuringen, für einige Basisfunktionen wie EQ, Presets und Eingangswahl doch eine kleine, optional nutzbare Fernbedienung zu spendieren.
So, genug des Meckerns über die App, kommen wir zum Klang. In der Soundbar arbeitet eine 4-Kanal-Class-D-Endstufe, die den Sound durch zwei neu entwickelte 5-Zoll-Mittel-/Tieftöner mit ovalen Treibern und Doppelmagneten jagt. Zur Unterstützung dienen zwei 20-mm-Weichkalotten-Hochtöner. Unterstützt werden Dolby Digital, Dolby Digital Plus und DTS sowie die meisten gängigen Audioformate. Videofans freuen sich zudem über 4K60-Support mit HDCP 2.2 und HDR10-Unterstützung.
Der Subwoofer überrascht bei seiner kompakten Größe mit erstaunlich wuchtigem Bass, der nicht überpräsent ist, aber dank der 5,25-Zoll-Basstöner dennoch eine Menge Druck entfaltet. Gut, dass Tieftöne und Subwoofer separat regelbar sind, denn bei besonders basslastigen Klängen dröhnt es durchaus mal ein wenig. Bei Filmen und Spielen sorgt der Subwoofer für ein kraftvolles Fundament. Der Bass könnte aus unserer Sicht gern noch einen Tick „trockener“ sein, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Die Höhen wirken in neutraler Einstellung ein bisschen zu gedrosselt, blühen aber auf, wenn man ihnen über die Klangregelung etwas mehr Spielraum gibt. Die Mitten zeigen eine gute Präsenz, sodass Sprache nicht im Klanggewitter untergeht. Gerade bei Gaming und Filmen macht die HEOS Soundbar eine gute Figur und überzeugt mit einem vollen, kräftigen Klang, der Details nicht verschluckt. Die Richtungswahrnehmung beim Zocken lässt für eine Soundbar ebenfalls kaum Wünsche offen.
Beim Musikgenuss konnte uns die Soundbar nicht so überzeugen. Uns erscheinen die unteren Mitten nicht ganz optimal abgedeckt, gerade bei rockigen Klängen fehlt der letzte Kick. Auch die Kollegen schilderten beim Probehören immer wieder ein „Irgendwas-fehlt“-Gefühl. Mit Justierungen über die leider wenigen Einstelloptionen bekamen wir keinen voll und ganz zufriedenstellenden Klang hin. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Musik klingt gut auf der HEOS HomeCinema, aber eben nicht so gut, wie man es in der Preisklasse von knapp 800 Euro erwartet.
Im direkten Vergleich mit den bisher von uns getesteten, preislich mehr oder minder ähnlich gelagerten Soundbars JBL Bar 5.1 und Teufel Duett ordnet sich die HEOS HomeCinema klanglich auf dem zweiten Platz ein. Die Lücke im unteren Mittenbereich ist bei der JBL-Variante deutlich ausgeprägter, zudem neigt ihr Bass stärker zum Dröhnen. Die Teufel-Variante ist insgesamt ausgewogener und dynamischer. Dafür punktet die HEOS-Soundbar mit ihrer vorbildlichen Konnektivität und natürlich der Nutzungsmöglichkeit in einem Multiroom-System, was die Konkurrenten wiederum nicht bieten.
Für welche Soundbar man sich also entscheidet, hängt vor allem von der Nutzung ab. Wer den Fokus vorrangig auf Filme und/oder Videospiele legt, ist mit der HEOS HomeCinema bestens bedient, speziell wenn man einen späteren Ausbau des Systems zur Multiroom-Lösung in Betracht zieht.
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