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Test - Delta Force: Black Hawk Down : Delta Force: Black Hawk Down

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Delta Force: Black Hawk Down
Einsatz bei Nacht im Kampfgebiet.

Was die Waffen angeht, wird euch authentisches Vernichtungs-Werkzeug geboten - wie M16 oder CAR15, jeweils mit M203-Granatwerfer, sowie natürlich realistischen Scharfschützengewehren, MGs, Schrotflinten und so weiter. Jeweils zu Beginn der Mission könnt ihr euch mit einer Primär- und einer Sekundärwaffe aus einer meist begrenzten Auswahl ausstatten, hinzu kommen Sonder-Objekte wie Sprengstoff oder Bazooka. Das Aufnehmen von feindlichen Waffen innerhalb der Missionen ist nicht möglich, dafür gibt es hier und da Munitionspakete und in einigen wenigen Missionen auch ein Waffenlager, in dem ihr umrüsten könnt. Fernglas und Nachtsichtgerät gehören zur Standard-Ausstattung.

Dumm, dümmer, Delta Force
Die wohl größte Schwäche des Spieles liegt in der schlechten KI, sowohl bei den eigenen Kollegen als auch bei den somalischen Gegnern - mittlerweile so etwas wie eine negative Tradition der 'Delta Force'-Reihe. So verharren die Gegner entweder wie Zielscheiben auf ihrer Position oder kommen brav im Gänsemarsch auf euch zu gestiefelt. Ansätze von Deckungssuche oder koordiniertem Vorgehen sind nicht zu entdecken. Oftmals bemerkt ein Gegner euch nicht einmal, wenn ihr direkt vor ihm steht. Vermutlich steht den Jungs nicht wie euch ein Feature zur Verfügung, welches euch auf eurem Kompass zeigt, aus welcher Richtung geschossen wird.

Ähnlich bescheiden sieht es bei euren Teamkollegen aus, die nicht selten ziellos herumlaufen, wenn ihr nicht vorangeht, und vor allem mit quasi nicht vorhandener Treffsicherheit glänzen und auch nicht davor zurückschrecken, mal eine Wand gnadenlos niederzuschießen, obwohl der Gegner gleich neben ihnen steht. So verkommen die reichlichen Feuergefechte dann mehr oder minder zum Tontaubenschießen, wobei nicht selten die eigenen Leute eine größere Gefahr darstellen als die massigen Gegnerscharen. Eure Teamkollegen könnt ihr übrigens mit einem einfachen Kommando-Menü befehligen, üblicherweise trotten sie euch recht brav hinterher und gehen wenigstens nicht verloren. An bestimmten Schlüsselpositionen könnt ihr auch einen Go-Code für das Stürmen eines Raumes oder Gebäudes geben.

Delta Force: Black Hawk Down
Explosionen glänzen mit Partikeleffekten.

Heiße Gefechte unter sengender Sonne
Wer vom Singleplayer-Dasein die Nase voll hat, kann sich in den Multiplayer-Modus stürzen, in welchem sich bis zu 32 (Internet) beziehungsweise 50 Spieler (LAN) tummeln können. Dort stehen insgesamt sieben Spiel-Modi zur Verfügung, wobei ihr lediglich die Rolle von Delta Forces, aufgeteilt in farbige Teams, übernehmen könnt. Es gibt dabei vier Spielerklassen, nämlich 'CQB', 'Medic', 'Gunner' und 'Sniper', die jeweils mit passenden Waffen ausgestattet werden können. Die sieben Spielmodi sind hauptsächlich auf Teamplay ausgelegt, abgesehen vom Standard-'Deathmatch'. So gibt es 'Team Deathmatch', 'CTF', 'King of the Hill', 'Search & Destroy', 'Attack & Defend' und 'Flagball'. Unter Anderem ist es dabei auch möglich, in den Maps Spawn-Punkte zu übernehmen, um bei eventuellem Ableben dichter am Gegner wieder aufzutauchen. Auf einen Kooperativ-Modus, bisher immer ein fester Bestandteil von 'Delta Force', wurde diesmal leider verzichtet. Auch könnt ihr keine Fahrzeuge oder Helikopter selbst nutzen, sondern lediglich auf solche aufspringen, die ihre festen Runden auf den Maps drehen.

Karten sind reichlich dabei, der Haken an ihnen ist allerdings ihre Größe. So machen die meisten Matches erst Spaß, wenn richtig Betrieb auf den Servern ist: Zudem ist viel Raum zum Snipern, so dass echte Feuergefechte unter Umständen etwas zu kurz kommen. Ärgerlich ist auch, dass es oftmals möglich ist, gegnerische Respawn-Punkte zuzucampen, sprich Spieler sofort aus der Entfernung per Sniper beim Spawnen zu erlegen. Dagegen sehr erfreulich: Novalogic hat einen relativ einfach bedienbaren Map-Editor spendiert, der ähnlich wie der Editor der Vorgänger funktioniert, so dass in absehbarer Zeit mit reichlich neuen Maps und Missionen aus der Community zu rechnen sein dürfte.

Delta Force: Black Hawk Down
Krokodile lauern in den Flüssen.

Schicke Grafik dank Hubi-Action
Wo das Spiel doch ziemlich punkten kann, ist die grafische Umsetzung, die dank der verwendeten 'Comanche 4'-Engine - ja, genau, das Hubschrauber-Actionspiel von Novalogic - einiges zu bieten hat. Das gilt zum einen für die sehr detaillierten und lebensnahen Umgebungen, die nicht nur gut ausgeleuchtet sind, sondern auch einiges an netten Effekten zu bieten haben. So weht massig Staub auf, wenn die Helikopter dicht über dem Boden fliegen. Zum anderen sehr sehenswert sind Effekte wie Explosionen, die mit schicken Partikeleffekten in Form von herumfliegenden Trümmern glänzen. Hier und da hätten die Texturen etwas schärfer ausfallen können, aber das fällt im Gesamtbild eigentlich kaum ins Gewicht. Bedingt durch den Ursprung der Engine sehen auch die Fahrzeuge und Hubschrauber gut aus. Schwächer hingegen sind die Waffenmodels, die speziell im Hinblick auf die Texturierung etwas künstlich wirken. Auch die Charakter-Models hätten etwas mehr Details vertragen können, zumal bei letzteren auch die Animationen nicht voll überzeugen können und gelegentlich etwas hibbelig wirken oder - wie am Beispiel des Saltos als Sterbeanimation - überzogen sind. Nett sind hingegen kleine Schmankerl, wenn beispielsweise erboste Zivilisten Steine nach den Soldaten werfen.

Die Soundkulisse bietet unterm Strich ein positives Bild und verleiht dem Spiel einiges an Atmosphäre, sieht man einmal von der ordentlichen, wenn auch etwas unpassenden Hintergrundmusik ab. Da werden per Funk Befehle gebrüllt, somalische Gegner rufen sich gegenseitig etwas zu, Zivilisten schimpfen auf die Soldaten, Schreie erklingen ringsherum und überall sind Schüsse zu hören und Querschläger fliegen euch um die Ohren. Die Explosionen und Motorengeräusche klingen gut, die Waffen-Sounds sind teilweise etwas schwachbrüstig und zu abwechslungsarm.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wie schon eingangs erwähnt: Taktik-Fans sollten einen Bogen um 'Black Hawk Down' machen, denn im Grunde handelt es sich um geradlinige Shooter-Action, bei der ihr kaum eine Sekunde zum Verschnaufen habt. Fans solcher Spiele bekommen jedoch reichlich zu tun, es gibt massig Gegner, reichlich Waffen und vor allem eine erstaunlich gute Grafik, die mit schönen Umgebungen und vielen Effekten glänzt. Mit besserer KI, selbst steuerbaren Fahrzeugen und etwas mehr Freiheit für den Spieler hätte 'Black Hawk Down' ein Meisterwerk werden können. Was bleibt, ist ein solider Shooter mit toller Atmosphäre - ergänzt durch einen gelungenen Multiplayer-Modus - der jedoch weder dem ernsten Thema noch dem namensgebenden Roman so ganz gerecht werden kann.  

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