Preview - Def Jam Vendetta : Def Jam Vendetta
- PS2
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Girls und Goodies
Neben dem Sieg bringen euch die Fights auch noch anderes. Abhängig von eurer Kampfweise gibt es reichlich Punkte, zum Beispiel für gute Moves, abwechslungsreiches Spiel, Finisher, Aufgabe des Gegners, Unterschreiten eines Zeitlimits und so weiter und so fort. Hinzu kommen auch Siegprämien, ebenfalls modifiziert durch den Verlauf des Kampfes. Letztere wiederum könnt ihr auf zweierlei Art investieren. Zum einen könnt ihr euer Geld dafür opfern, die Kampffähigkeiten eures Wrestlers zu verbessern, indem ihr beispielsweise Power, Geschwindigkeit, Defense oder andere Werte erhöht. Für die Freunde des weiblichen Geschlechtes gibt es noch ein paar andere Nettigkeiten: Zu jedem Girl, das sich im Verlauf der Story an eure Seite hängt, gibt es nämlich Fotos, insgesamt 120 Stück. Sechs Fotos bekommt ihr automatisch spendiert, weitere könnt ihr euch mit den Siegprämien erkaufen. Anzumerken ist, dass es sich dabei nicht um Grafiken handelt, sondern tatsächlich um Fotos von erbaulich geformten jungen Damen in übersichtlicher Bekleidung. Für Motivation ist also in mehr als einer Form gesorgt, sei es durch das Freischalten, den Story-Fortschritt, das Charakter pushen oder halt weibliche Rundungen.
Pin'em down 'til submission
Kommen wir zum eigentlichen Gameplay, welches auf den ersten Blick ungewöhnlich schnell und arcadelastig wirkt, seine Tiefe aber nach und nach bei längerer Beschäftigung enthüllt. Gesteuert wird mit dem linken Stick, wobei es sich um ein 3D-Spiel handelt, das heißt ihr könnt Gegner auch umkreisen. Nicht ganz unwichtig, denn Beweglichkeit ist beim Kampf die halbe Miete. Die Basis von allem sind starke und schwache Griffe, sowie Schlag- und Tritttechniken, ergänzt von Abwehrmanövern gegen Griffe und Schläge mittels der Schultertasten. Letztere verlangen vom Spieler gutes Timing, können damit aber auch zu Gegenangriffen umfunktioniert werden. Ergänzend gibt es Finishing Moves, die mit Hilfe eines angesetzten Grapples und Nutzung des rechten Sticks durchgeführt werden.
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Ergänzend kommen verschiedene Kombos sowie Special Moves der einzelnen Charaktere hinzu. Diese gestalten sich als recht komplex und auch nicht unlogisch. So können Grapple, Wurf und Schlag auf das am Boden liegende Opfer durchaus zu einer netten Dreifach-Kombo werden. Je schicker und anspruchsvoller ihr eine Kombination umsetzt, desto besser für euer Punkte-Konto. Interessant bei den Kombos ist auch die Möglichkeit, diese im Kampf zu erlernen. So wird zu jedem Move angezeigt, ob er Bestandteil einer Kombo ist und welcher. So könnt ihr euch nach und nach durch Ausprobieren die Kombos zueigen machen und erlernen. Habt ihr beispielsweise schon festgestellt, welches Schritt 1 und 2 einer Kombo sind, könnt ihr munter austesten, welches wohl der dritte Move sein wird und so immer komplexere Kombos erspielen.
Ein weiteres Element ist der 'Blazin'-Meter, ein Punktebalken, der sich abhängig von der Qualität eurer Moves und eures Kampfstils mehr oder minder schnell aufbaut. Ist der Balken einmal voll, könnt ihr per rechten Stick in den 'Blazin'-Modus, welcher euch einen mächtigen Finisher zur Verfügung stellt. Doch gleich die Warnung, auch euer Gegner kann diesen Modus erreichen, da hilft dann nur noch weglaufen, bis das Zeitlimit des Modus abgelaufen ist. Ansonsten bietet das Interface noch Gesundheitsbalken sowie hilfreiche Anzeigen, wie viel ihr noch aufbieten müsst, um aus einem Pin rauszukommen und Ähnliches. Quasi also alle wichtigen Infos, ohne überfrachtet zu wirken.
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Die eigentliche Tiefe macht sich dann aber erst in der Taktik bemerkbar. Zwar kann man durchaus versuchen, auf einen schnellen KO mittels Finisher hinzuarbeiten, doch schnell kann das nach hinten losgehen, denn die Gegner agieren sehr agil, verfügen ebenfalls über massig Kombos und schrecken vor nichts zurück. Viel Bewegung ist angesagt, um dem Gegner auszuweichen und den richtigen Zeitpunkt für einen Angriff zu finden oder die Stärken und Schwächen des Widersachers zu taxieren. Oft zahlt es sich aus, nicht auf einen KO hinzuarbeiten sondern den Gegner zu ermüden und einen Pin anzusetzen (der richtige Moment zum pinnen wird ebenfalls angezeigt). Noch härtere Brocken können mit gezielten Attacken auf Körperteile (Arme, Beine, Kopf, Rumpf) zermürbt werden. Gelingt es euch, einen Körperteil durch geschickte Griffe mehrmals zu malträtieren, geht die Gesundheit irgendwann mal gegen null und der Gegner ist zur Aufgabe gezwungen. Wichtig ist auch das gute Timing bei Abwehrmanövern, hat einen der Konkurrent erst mal in der Zange, ist es recht schwer wieder rauszukommen.
Über Rapper-Slang und Fightclub-Optik
Die Grafik des Spieles bewegt sich auf einem ordentlichen Niveau, wenn auch ohne Maßstäbe zu setzen. Die Charaktere sind recht detailliert und gut animiert, selbst wenn hier und da zugunsten des Show-Effekts der Realismus zum Opfer gefallen ist, allerdings ohne dass es störend auffällt. Auch die Framerate entpuppt sich als überraschend stabil, trotz der recht ausgeprägten und vor allem animierten Hintergründe in den Arenen, wobei die Texturen insgesamt einen sehr sauberen Eindruck machen. Die Zwischensequenzen sind recht gut gemacht und erzeugen eine vernünftige Fightclub-Atmosphäre, was auch bei den Fights der Fall ist, bei denen jubelndes und hüpfendes Publikum für Stimmung sorgt. Auch die akustische Sache kann mit stilechten Dialogen sowie einem umfangreichen Soundtrack aus rund 20 Tracks der Künstler des Def Jam-Labels überzeugen. Dabei sind unter anderem DMX, Ludacris, Method Man, NORE, Redman, Scarface, Ghostface Killah, Capone, Keith Murray and WC.
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