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Test - Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten : Adventure für Rollenspiel-Fans?

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Das liegt vor allem daran, dass die Welt Aventuriens optisch sehr atmosphärisch umgesetzt wurde. Die schön gezeichneten Hintergründe hauchen dieser fantastischen Welt bis ins kleinste Detail liebevoll Leben ein. Vom mittelalterlichen Flair Andergasts über Wälder, Sümpfe und Gebirgspässe bis hin zu zwei wirklich ziemlich abgefahrenen Schauplätzen (die hier nicht verraten werden) - jeder Ort ist anders und doch wirkt alles wie aus einem Guss. Besonders gut gefallen hat uns die eindrucksvolle optische Veränderung zweier Orte, die sich aus der Geschichte ergibt.

Nicht ganz so gelungen sind die Dialogsequenzen, die in der Nahansicht doch etwas hölzern und eintönig daherkommen. Auch fehlt hier die Lippensynchronität. Das gibt aber allenfalls Abzüge in der B-Note, da zum Beispiel die Zwischensequenzen sehr stimmungsvoll in der Sepia-Kreide-Technik klassischer Zeichentrickfilme oder Buchillustrationen gestaltet sind. Seinen Teil zur Atmosphäre trägt ebenso der Soundtrack bei. Wer eine der limitierten Erstauflagen der Box ergattern konnte, erhält diesen auch noch auf CD. Wie bei Daedalic-Spielen nicht anders zu erwarten, stimmt auch die professionelle Synchronisation. Etwas unangenehm aufgefallen sind leider die hier und da recht langen Ladezeiten.

Ausbalancierte Rätsel der klassischen Art

Der Knackpunkt eines jeden Adventures sind natürlich die Rätsel. Daedalic hat ja schon in den bisherigen Spielen gezeigt, dass man dem Spieler durchaus etwas mehr Denkarbeit zutrauen darf. Das gilt auch für Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten. Die Kopfnüsse sind zwar alle logisch und lösbar, aber Mitdenken wird schon erwartet. Richtig knackig sind die Rätsel allerdings in einem Kapitel in der zweiten Hälfte des Spiels, was mit dem Schauplatz (genau, der, den wir hier nicht verraten wollen) zu tun hat. Aber auch hier gilt: Wer um die Ecke denken kann und sich von optischen Täuschungen nicht aus dem Konzept bringen lässt, der sollte auch diese Rätsel lösen können.

In Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten trefft ihr nur auf die klassischen Kombinationsrätsel. Gelöst werden müssen einige Rätsel aber mit den Magiefähigkeiten von Geron und Nuri, die sich zwar darauf beschränken, Dinge zu zerdeppern oder wieder ganz zu machen, aber doch immer intelligent eingesetzt werden. Auf Minispiele haben die Entwickler komplett verzichtet. Und das ist auch gut so, denn so bleibt das Spiel immer im Fluss, weil die Aufgaben sich meistens an der Geschichte orientieren. Ausreißer in Form von bemüht konstruierten Rätseln bleiben so aus.

Wenn es wirklich einmal haken sollte, gibt es natürlich, wie es sich für jedes aktuelle Adventure gehört, auch hier Spielhilfen. Hardcore-Rätsler können diese deaktivieren. Besonders tief greifen die Hilfen aber sowieso nicht ins Spiel ein. Es gibt die obligatorische Hotspot-Anzeige und eine Kombinationshilfe. Diese lässt den Cursor immer dann aufglühen, wenn zwei Gegenstände miteinander kombinierbar sind. Ansonsten ist der Spieler auf sich selbst gestellt.

Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten - E3 2012 Making Of Trailer #3
Und auch die dritte Ausgabe der Behind-the-Scenes-Reihe gibt es direkt bei uns auf GamesweltTV.

Dialogrätsel im herkömmlichen Sinne sind nicht vorhanden. Allerdings könnt ihr, je nachdem, wie ihr euch in einem bestimmten Dialog verhaltet, unterschiedliche Achievements freischalten, die jedoch keine Auswirkung auf das Spielgeschehen haben. Dafür tragen diese Entscheidungen maßgeblich zum Bild bei, das ihr von Geron habt. Im Vorfeld hat die Bindung an einen Steam-Account ja für einigen Wirbel gesorgt. Es muss natürlich jeder selbst wissen, wie er damit umgeht. Allerdings ist es auch verständlich, dass gerade ein kleineres Studio sein Produkt schützen will und ein Steam-Account und der Internet-Zwang bei der Installation sind hier noch vertretbar. >>

 

Fazit

von Thomas Weise
Daedalic ist es tatsächlich gelungen, aus der Pen-&-Paper-Rollenspiel-Vorlage ein stimmiges Adventure in der DSA-Welt zu erschaffen. So kommen auch DSA-Fans auf ihre Kosten, die vielleicht mit Adventures bisher nicht viel am Hut hatten. Auf der anderen Seite bekommen Adventure-Fans einen Einblick in die Welt Aventuriens, ohne über Hintergrundwissen verfügen zu müssen. Dass dieser Balanceakt geglückt ist, liegt vor allem an der dramatischen Geschichte mit den sympathischen Hauptcharakteren, die nicht nur von Anfang bis Ende spannend ist, sondern häufig auch berührt. Lebendig wird die Welt durch viele Details mit hohem Wiedererkennungswert für DSA-Eingeweihte und einer dichten Fantasy-Atmosphäre für alle anderen. Zu verdanken ist dies der wunderschönen Grafik, dem stimmigen Soundtrack und der professionellen Synchronisation. DSA-Fans und Liebhaber klassischer Fantasy-Adventures sollten auf jeden Fall zugreifen.

Überblick

Pro

  • spannende und teils zu Herzen gehende Geschichte
  • Stil der Vorlage gut eingefangen
  • Rätsel, die immer fair, aber nicht zu einfach sind
  • tolle, handgezeichnete Grafik
  • stimmungsvolle Zwischensequenzen
  • professionelle Synchronisation
  • passender Soundtrack

Contra

  • grafische Schwächen in den Dialogsequenzen
  • teils lange Ladezeiten

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