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Test - Cryostasis : Russian Horror Picture Show

  • PC
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Wärme = Leben

Das Spiel erklärt euch lieber erst einmal - bei stets klammer Atmosphäre - die beiden Besonderheiten, die die Entwickler für euch ersonnen haben. Die Mannschaft von Action Forms ging dabei sogar so weit, dass die Wärme mit eurer Lebensenergie gleichzusetzen ist. Cryostasis zeigt euch das in Form zweier Kreise an. Der äußere davon steht für die Temperatur der Umgebung. Je mehr Blau ihr seht, desto kälter ist es. Die Umgebungstemperatur bestimmt, wie schnell die Körpertemperatur eurer Spielfigur steigt oder abnimmt. Je näher ihr einer Wärmequelle kommt, desto größer wird die rote Zone.

Der innere Kreis gibt die Wärmereserven der Spielfigur an. Je größer die rote Zone, desto höher die Körpertemperatur eines Spielers. Wenn ihr mit Feinden kollidiert, Treffer einsteckt oder einen kalten Bereich betretet, verliert ihr Wärme. Nicht immer logisch, aber es trägt zur eisigen Stimmung bei. Denn ihr erfriert, wenn die rote Zone ganz verschwindet. Ein Umstand, der euch gleichzeitig ständig am Suchen hält und in manchen Gebieten zur Eile antreibt. Um Wärme aufzunehmen und so eure Gesundheit wieder herzustellen, müsst ihr dicht an eine Wärmequelle (Glühbirne, Rohr oder dergleichen) herantreten. Indem ihr nach und nach die Maschinerie des Schiffs aktiviert, erweckt ihr es zum Leben und schafft euch zugleich Energiequellen.

Horrortrip in die Vergangenheit

Das zweite besondere Spielelement ist das Mental-Echo, in das die meisten Rätsel des Spiels verpackt sind. Mit seiner Hilfe werdet ihr in den Körper anderer Charaktere versetzt, um ihre Handlungen zu kontrollieren. Im Laufe des Spiels findet ihr immer wieder erfrorene Besatzungsmitglieder, die ihre Aufgaben nicht erfüllen konnten. Ihr müsst dann während eines Sprungs in die Vergangenheit ihre Fehler bereinigen. Dort könnt ihr die Zukunft ändern und zum Beispiel Wege freiräumen, die euch in der Gegenwart versperrt sind. Wenn es euch nicht gelingt, eine Aufgabe zu erledigen oder ein Problem zu lösen, kehrt ihr in den eigenen Körper zurück und müsst es erneut versuchen. Dies führt öfters zu Wiederholungen, da ihr selten beim ersten Mal erahnen könnt, was von euch gefordert wird. Allerdings hat man es nicht zu sehr übertrieben und das Spiel nicht über die Maßen künstlich gestreckt.

Experiment gelungen?

Insgesamt konnte uns die russische Entwicklung überzeugen, auch wenn es einige Minuspunkte gab. So halten wir den Hardware-Hunger des Schockers für ebenso beängstigend wie die Stimmung des Spiels. Wer keinen topaktuellen PC zu Hause hat, muss die grafischen Einstellungen herunterregeln, um nicht zum Betrachten einer Diashow verdammt zu sein. Gleichzeitig bietet der Stahlbauch eines Eisbrechers nicht wirklich viel Abwechslung, was naturgemäß zu Eintönigkeit im Level-Design führt. Cryostasis schafft es aber, mit seiner extrem beklemmenden und auch bedrohlichen Atmosphäre die Mängel zu übertünchen, sodass ein gruselig guter Gesamteindruck bleibt. Sehr langsam gibt es seine Geheimnisse preis und erzählt dabei auch manchmal in Rätseln. Wer wissen will, was auf dem Schiff überhaupt vorgefallen ist, was das Schicksal des Kapitäns und der Mannschaft war, wird bis zur letzten Minute auf die Folter gespannt.>>

Fazit

von Juergen Siegordner
Es ist fast etwas schade, denn aus Cryostasis hätte man sicher noch mehr herausholen können. Ihr merkt dies eventuell an dem positiven Eindruck, den das Review immer dann hinterlässt, wenn es um Ideen und Atmosphäre geht. Allerdings fehlen für eine richtig hohe Wertung der Feinschliff und nötige Zugaben wie der Mehrspielermodus. Wer sich für einige Stunden mit einer abgefahrenen Handlung ordentlich gruseln will, ist allerdings trotzdem genau richtig bedient!

Überblick

Pro

  • sehr intensives Spielerlebnis dank gut eingesetzter Stilmittel
  • coole Effekte - im wahrsten Sinne des Wortes
  • anspruchsvolle Handlung
  • Geschichte bis zur letzten Minute spannend

Contra

  • leider gibt es so gut wie keinen Anreiz, das Spiel zweimal durchzuspielen
  • nur ein Schwierigkeitsgrad wählbar
  • Hardware-Hunger nur mit modernsten PCs zu stillen
  • teilweise eintönige Spielumgebung
  • starke Linearität lässt euch kaum Freiraum

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