Test - Colin McRae DIRT 2 : Ab in den Schlamm, du Weichei
- PS3
- X360
Aber auch die Strecken sind dank internationaler Events abwechslungsreich, zum Beispiel in Baja, Malaysia, Japan, London oder wo auch immer. Kies, Schotter, Asphalt, Dschungel, Wüste, Gebirge - es fehlt nahezu nichts, was das Rennfahrerherz begehrt. Vor allem aber beeindrucken die Strecken durch eine lupenreine, detaillierte und sehr flüssige Grafik, bei der es mächtig staubt und schottert. Ebenfalls beeindruckend ist wieder einmal das visuelle Schadensmodell, welches sich optional auch auf die Fahreigenschaften auswirkt. Ungewohnt die stylischen Menüs, der Event-Platz und die rockige Hintergrundmusik. Codemasters will unbedingt einen auf Style machen, was auch ganz gut gelingt.
Arcade pur bei hohem Tempo
Wer allerdings simulationstypische Aspekte sucht, ist eher Fehl am Platze. Da ist nichts mit Tuning, Feineinstellungen, Proberunden oder gar Reparaturen. Lediglich ein paar kleinere Grundeinstellungen sind vorhanden. Dafür bekommt ihr massig kleine Goodies wie vorgefertigte Lackierungen und Anhängsel für Armaturenbrett und Rückspiegel - wer's braucht ... Schick ist allerdings, dass das Spiel sehr persönlich rüberkommt. Nicht nur, dass ihr euch verbal mit eurem Namen ansprechen lassen könnt (wenn ihr nicht gerade einen außergewöhnlichen Namen habt), ihr erarbeitet euch im Konkurrenzkampf auch Freunde unter den Extremsportlern. Selbst neue Beifahrer sind möglich. Zudem sind jede Menge Statistiken über Erfolge, Siege, Fahrleistungen, Überholmanöver, Fahren auf zwei Rädern und weiß der Teufel was noch alles vorhanden.
Auf der Piste gibt sich DIRT 2 sehr einsteigerfreundlich. Ohne große Hürden könnt ihr euch durch die Rennen kämpfen. Action und Tempo stehen definitiv im Vordergrund, der Aspekt der Simulation ist auch hier quasi nicht mehr vorhanden. Leider bedeutet das auch, dass sich die Streckenbeschaffenheit nicht mehr ganz so drastisch auf das Fahrverhalten auswirkt. Überdies zeigt sich, dass einige Fahrzeuge etwas zu leicht wirken und die KI arg ruppig agiert. Die Mischung stimmt allerdings. Wer auf unkomplizierten Rennspaß steht, ist bei DIRT 2 gut aufgehoben, ungeachtet der vielleicht einen Tick zu empfindlichen Steuerung. Dafür ist endlich die Instant-Bremse vergessen, die im Vorgänger noch einiges versaute. Auf jeden Fall wird auf den Pisten kräftig gekämpft, und das ist auch gut so.
Neben der umfangreichen Solokarriere dürft ihr euch natürlich im Mehrspielermodus austoben. Bis zu acht Spieler können in Solo- oder Teammodi beim schnellen Rennen gegeneinander antreten. Oder ihr absolviert die Pro-Tour wahlweise solo oder mit bis zu vier Spielern. Dabei kommen alle Renntypen und Fahrzeuge aus der Solokarriere zum Einsatz, ebenso wie die Strecken. Eine erfreuliche Anzahl an Einstelloptionen sorgt dafür, dass ihr eure Rennen ganz nach Wunsch gestalten könnt. Ein bisschen mehr Auswahl wäre zwar schick gewesen, dafür spielt sich DIRT 2 im Mehrspieler-Part erfreulich flüssig.
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