Test - Civilization III : Civilization III
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Mittwoch, der 20.03.2002, 13 Uhr, ich komme gerade von der Schule heim. Ein wunderschöner Nachmittag steht mir bevor. 25 Grad, warmer Wind, ein perfekter Tag zum Ausspannen. Natürlich gucke ich zuerst, was es an Post gibt und was sehe ich da? Die deutsche Verkaufsversion von 'Civilization 3' liegt als Testmuster für gamesweb.com vor. Ich denke mir nichts Böses und installiere es erst einmal. Ich will es nur ein paar Minuten anspielen, PC PC sein lassen und dann rausgehen. Schnitt! Um 21:30 sehe ich auf die Uhr und halte mal kurz fest: Die Vorhänge meines Zimmers waren nach zehn Minuten zugezogen, ich habe die Römer circa 5500 Jahre durch die Geschichte geführt und die Sonne ist schon längst am Horizont verschwunden.
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So oder so ähnlich könnte es euch ergehen, wenn ihr 'Civilization 3' zum ersten Mal in der Hand haltet. Die limitierte US-Version war ja schon einige Zeit im deutschen Handel, in diesem Monat folgt nun eine komplett deutsche. Ob der hervorragende Eindruck der englischen Ausgabe jetzt bestätigt werden kann, lest ihr in diesem Review.
Ihr beginnt mit dem Erstellen eurer eigenen Spielwelt, indem ihr euch für eine Größe, ein Klima und die entsprechende Land-Wasser-Verteilung entscheidet. Dann noch schnell die verschiedenen Völker ausgewählt und schon kann es losgehen! Am Anfang steht ihr nur mit einem Siedler und einem Bautrupp da, mit denen ihr euch ein geeignetes Plätzchen für die zukünftige Hauptstadt sucht. Ist die erst einmal platziert, wird auch schon kräftig ausgebaut. Straßen, Bewässerungen für die Felder und Bergwerke werden möglichst zahlreich gebaut. Nebenbei erforscht ihr noch mal schnell die Schrift und fertigt das erste Weltwunder in der Stadt an. Bald folgen die nächsten Städte, mit denen ihr euch Luxusgüter sichert und Truppen produziert. Natürlich baut ihr überall Verbindungswege, damit auch alle Städte ihre Errungenschaften untereinander teilen. Sind zwei Städte zum Beispiel nur ein paar Felder voneinander entfernt, jedoch nicht durch eine Straße verbunden, so kann keine der beiden Städte auf die Güter der anderen zugreifen. Eine gute Infrastruktur ist daher das A und O einer gut funktionierenden Kultur. Damit die Städte auch wachsen, müssen natürlich genügend Nahrungsmittel vorhanden sein. Also baut man Bewässerungsanlagen, um die Ergiebigkeit der Felder zu erhöhen. Jedes Feld hat nämlich eine bestimmte Anzahl an Gold, Schilden und Nahrung, die man fördern kann. Durch Bergwerke und eben Bewässerungsfelder kann man die Produktivität des Feldes steigern. Die Schilde werden dabei für die Erschaffung von speziellen Gebäuden, wie zum Beispiel einer Bibliothek oder einem Weltwunder, und von Einheiten gebraucht. Je aufwändiger, desto mehr Schilde werden benötigt und desto länger dauert der Prozess logischerweise auch.
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Jedes Gebäude hat eine bestimmte Aufgabe und sorgt für unterschiedliche Ergebnisse. Ein Kolosseum ist nun mal keine kulturelle Einrichtung, sondern nur zur Belustigung des Volkes da. Wenn ihr also ein Kolosseum baut, werden die Bürger der entsprechenden Stadt zufriedener sein. Eine Universität sorgt für effektivere Forschung und eine Bank für höhere Steuereinnahmen. Da ihr jedoch permanent weiterforscht, werden manche Gebäude mit der Zeit nutzlos. Wichtig sind sie trotzdem, da sie einen bestimmten Wert an Kulturpunkten pro Runde einbringen. Um gegenüber anderen Völkern nicht rückständig zu wirken, sollte man also nicht nur auf Einheiten setzen, sondern ein gesundes Mittelmaß an Bauwerken finden. Ihr solltet aber auch auf die Weltwunder achten, da sie ja nur einmal auf der ganzen Welt gebaut werden können. Wer zuerst fertig ist, hat schon mal einen kleinen kulturellen Vorsprung.
Die KI - ein Meister im Handeln?
Handel spielt in 'Civilization 3' eine sehr wichtige Rolle. Das System ist denkbar einfach: In der Mitte kommt alles rein, was getauscht werden soll, und an den Seiten sind die Güter, die ihr und der Handelspartner besitzt. So könnt ihr Angebote vom Computer ändern und euren Bedürfnissen anpassen, wenn sie nicht euren Vorstellungen entsprechen. Aber Vorsicht! Solange die Initiative zum Handeln vom KI-Gegner ausgeht, hat man noch ein wenig Spielraum, was Forderungen angeht. Wenn ihr jedoch etwas von ihm wollt, so zeigt er sich ziemlich geizig und stellt teilweise horrende Forderungen.
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Habt ihr einen Gegner schon ziemlich an den Rand des Abgrunds gebracht, könnt ihr von ihm sogar ganze Städte fordern. Damit es jedoch so weit kommt, müsst ihr ihm schon ziemlich zugesetzt haben. Generell sind die Völker recht auf Diplomatie bedacht. Wenn ihnen ein Krieg zu lange dauert, unterbreiten sie euch in relativ regelmäßigen Abständen Friedensangebote.
Um eine Stadt zu erobern, müsst ihr jedoch noch nicht einmal Waffengewalt anwenden. Es reicht schon, gegenüber einer anderen Kultur hochentwickelt zu sein und eine Stadt mit beeindruckenden Bauwerken zu haben, die die angesammelte Weisheit auch zeigt. Die Einwohner sind dann verständlicherweise beeindruckt und es kann zu einer Übernahme der Stadt durch Rebellen kommen, die euch die Herrschaft über die Stadt anbieten. Ihr solltet aber aufpassen, dass ihr die Bewohner nicht verärgert, da sie ja immer noch mit ihrer alten Kultur verbunden sind. Greift ihr zum Beispiel direkt nach einer friedlichen Übernahme einer Stadt eine andere Stadt derselben Kultur an, könnt ihr nicht zwingend damit rechnen, dass die Bewohner nicht wieder überlaufen.
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