Test - Cities in Motion : Verkehr ist nicht gleich Verkehr
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Ihr solltet stets die zahlreichen Statistiken über euer Unternehmen und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung der Stadt im Auge behalten, um rechtzeitig darauf zu reagieren. Wenn ihr nicht gerade rote Zahlen schreibt, könnt ihr kostspielige Aktionen auch ohne Bankkredit finanzieren und einfach warten, bis ihr aus eigener Kraft genug Kohle gescheffelt habt. Da ihr die Spielgeschwindigkeit jederzeit variieren dürft, müsst ihr nicht allzu lange warten. Das verhindert jedoch nicht, dass in der Zwischenzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit eine alarmierende Meldung nach der anderen eintrudelt.
Stalking de luxe
Diese Informationen erscheinen in einem kleinen Nachrichtenticker, den ihr komfortablerweise direkt anklicken könnt, um sofort zum Ort des Geschehens zu wechseln. So seht ihr schnell, ob sich beispielsweise eine Haltestelle mit zu vielen Wartenden füllt und ihr mehr Fahrzeuge einsetzen solltet, ob Straßen durch Demonstranten versperrt werden oder vielleicht ein Bus Schaden genommen hat. Wenn alles rund läuft, ist das Optimieren und Herumschrauben an den Details eurer Infrastruktur äußerst befriedigend. Dazwischen bekommt ihr immer wieder neue Spezialmissionen, die direkt unter dem Ticker erscheinen. Beispielsweise helft ihr dem Bauern Otto Möhre dabei, seine Mitarbeiter zu seinem Hof zu transportieren, oder Bischof Heinrich, genug Gläubige zu seiner Kirche zu führen.
Es gibt jedoch weit mehr als nur diese speziellen Bewohner, die sich direkt an euch wenden: Sucht euch aus der schier unzählbaren Menge an herumwuselnden, putzigen Bürgern einfach einen aus und klickt ihn an, um neben dem Namen auch sein aktuelles Ziel und viele weitere persönliche Informationen zu erhalten. Dank des Beobachtungsfensters am rechten unteren Bildschirmrand, mit dem ihr normalerweise bestimmte Fahrzeuge oder Haltestellen im Auge behaltet, könnt ihr einzelne Personen verfolgen und währenddessen im Hauptfenster anderen Tätigkeiten nachgehen. Beschäftigungsmöglichkeiten findet ihr also stets reichlich.
Bob der Baumeister
Eine komplexe Wirtschaftssimulation steht und fällt mit der Bedienoberfläche. Cities in Motion löst die schwierige Benutzerführung einigermaßen befriedigend. Aber gerade beim Erstellen neuer Linien - der wichtigsten Funktion im ganzen Spiel - müsst ihr euch jedes Mal erst mühsam durch drei unterschiedliche Menüs mitsamt Untermenüs klicken, bevor zum Beispiel eure neue Straßenbahn endlich fährt. Der mitgelieferte Karteneditor hingegen könnte simpler nicht zu bedienen sein. Eine Anleitung ist hier völlig unnötig. Intuitiv begreift ihr sofort, wie ihr das Terrain verändert, Gebäude, Pflanzen, Werbetafeln und Straßen platziert, Brücken baut und so weiter.
Spätestens hier fällt auf, mit wie vielen liebevollen Details die Entwickler ihr Werk gespickt haben, auch wenn grafisch nur zweckmäßige Standardkost geboten wird. Dennoch ist es ungemein faszinierend, den kleinen Bürgern bei ihren alltäglichen Unternehmungen zuzusehen oder sich auch mal an sanft im Wind wiegenden Bäumen zu erfreuen. Die Animationen sind nämlich durchgehend gelungen und tragen zusammen mit den Umgebungsdetails viel zur Glaubwürdigkeit der Städte bei. Leider befindet ihr euch in der höchsten Zoom-Stufe immer noch recht weit weg und in der niedrigsten wird die Ansicht neblig - was wohl die Wolken im Blickfeld simulieren soll, aber nur unpraktisch ist.
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