Test - Call of Duty WWII : Bombastische Rückkehr zu den Wurzeln
- PC
Apropos Krieg: Das ist die neue Hauptattraktion im Multiplayer von Call of Duty WWII. Anstatt einfach wie sonst auf einer Karte Abschüsse zu sammeln oder Zonen einzunehmen, müsst ihr hier auf Seiten der Angreifer oder Verteidiger bestimmte Aufgaben erfüllen. Mal sollen Panzer eskortiert und anschließend betankt werden oder ihr spielt in Operation Neptun an der Seite der Charaktere aus der Kampagne die Eroberung der Normandie nach.
Teambasierte Multiplayer-Missionen
Auch wenn es zum Start nur drei Schauplätze dafür gibt, ist diese Spielvariante eine willkommene Abwechslung zu den klassischen Modi, da hier nur Teamwork zum Erfolg führt. Gegnerische Abschüsse sind zwar nett, führen aber zu nichts, wenn ihr nicht aktiv an den Missionszielen arbeitet. Natürlich geht weiterhin Call-of-Duty-typisch die Post ab. Mit einem klaren Ziel vor Augen und festgelegten Seiten werden speziell Neueinsteiger etwas sachter in die Mehrspielerwelt des Shooters herangeführt. Natürlich verfügt Call of Duty WWII auch über klassische Varianten wie „Abschuss bestätigt“, „Hardpoint“ oder auch „Domination“.
Während Krieg also für frischen Wind sorgt und das Hauptquartier den Aufenthalt bis zum nächsten Match angenehmer gestaltet, entpuppt sich der Rest des Multiplayer als sichere Bank, ohne sonderlich zu überraschen. Immerhin beweist Sledgehammer Games beim Kartendesign ein glückliches Händchen. Alle 13 Schauplätze haben ihre ganz besonderen Reize. Während unseres Testspielens gab es keine Karte, die nervte oder den Spielspaß raubte. Weitere Sitzungen sind aber erforderlich, um der Langlebigkeit auf den Zahn zu fühlen.
Ach ja: Es gibt übrigens Lootboxes mit ganz viel kosmetischem Kram. Ohne scheint es heutzutage einfach nicht mehr zu gehen.
Auf ein Rendezvous mit Nazizombies
Abgerundet wird Call of Duty WWII obligatorisch vom Zombie-Modus. Herrschte im letzten Jahr noch abgefahrener 90er-Jahre-Vibe, Michael Knight inklusive, wird es in diesem Jahr ziemlich düster. Mit Udo Kier als verrücktem Professor wehrt ihr euch idealerweise zu viert in einer schaurigen Kleinstadt und einer gruseligen Bunkeranlage gegen immer taffer werdende Zombiehorden. War der Spielmodus in den letzten Jahren gerade für Anfänger ein Buch mit sieben Siegeln, was Mechaniken und Geheimnisse angeht, erwartet euch in diesem Jahr immerhin ein kurzes Tutorial, das euch erklärt, wie der Zombie läuft.
Beiim Kampf gegen Wellen von Nazizombies verstecken sich traditionell an jeder Ecke zahlreiche Geheimnisse. Schön, dass Sledgehammer Games Missionsziele auf Wunsch einblenden, damit ihr einen kleinen roten Faden besitzt, an dem ihr euch entlanghangeln könnt. Zwar müsst ihr stellenweise ziemlich um die Ecke denken, um Fortschritte zu erzielen, aber es ist nett, dass euch das Spiel jetzt minimal unter die Arme greift.
Abgesehen von der etwas traurigen Tatsache, dass man keine Fenster verbarrikadieren oder andere Dinge bauen darf, verstecken sich in der Welt überall neue Gebiete, die freigeschaltet werden wollen, oder auch Fallen, die ihr aktivieren könnt, um die Untoten zumindest zeitweise im Zaum zu halten.
Dreckig und matschig
Weitestgehend weiß Call of Duty WWII optisch zu überzeugen. Beim Sound muss man sich eh keine Sorgen machen. Da knallt es ganz gewaltig. Bei der Grafik erwarten euch stimmungsvolle Szenarien, die von Sledgehammer Games gekonnt in Szene gesetzt werden. Bei der Schlacht in den Ardennen friert es einen schon beim Zusehen. Trotzdem beobachteten wir hin und wieder etwas seltsames Verhalten: Auf der PlayStation 4 Pro wurde das Bild von einem kräftigen Unschärfeeffekt eingehüllt, sodass sich stellenweise die Frage stelolte, ob wirklich die potenteste der drei PlayStation-4-Konsolen zum Einsatz kommt (ja, kam sie).
Aktuell ließ sich Call of Duty WWII nur mit der originalen Tonspur ausprobieren. Die bietet durch die Bank weg solide Sprecher. Deutsche Stimmen kommen auch zum Einsatz. Ihr werdet merken, dass hier keine Muttersprachler zum Einsatz kamen. Das trübt den Spielspaß oder die Atmosphäre nur minimal. Abgesehen von kleinen Fehlern bei der Aussprache oder Betonung klingen die deutschsprachigen Charaktere eigentlich recht überzeugend. Warum Activision und Sledgehammer Games aber nicht einfach auf deutsche Synchronsprecher zurückgreifen, bleibt ungeklärt.
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