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Test - Call of Duty: Black Ops 2 : Zukunft, Zombies und Zerstörung

  • PS3
  • X360
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Aktion und Reaktion

Sollt ihr auch nicht. Zwar dürft ihr die Missionen wiederholen, dabei verbraucht ihr allerdings Strike-Force-Teams. Das sind sozusagen eure Eintrittskarten für diese Missionstypen. Beim Ausführen des Auftrags versorgt euch Black Ops 2 regelmäßig mit Truppennachschub. Trotzdem sind die neuen Strike-Force-Missionen anspruchsvoll. Geht eine Operation in die Hose, nimmt die Handlung weiter ihren Lauf, verändert sich aber unter Umständen. Doch auch der Rest der Kampagne birgt Überraschungen. Zwängte euch Call of Duty in der Vergangenheit ein enges Korsett, in dem ihr euch bewegt habt, um die Handlung voranzutreiben, gewährt Black Ops 2 der Handlung nun mehr Freiraum.

Zum Beispiel verfolgt ihr auf einem Schiff vor den Cayman-Inseln einen Handlanger namens DeFalco. Als die Lage eskaliert und er fliehen will, nehmt ihr seine Verfolgung auf. Holt ihr ihn ein, hat das für die spätere Handlung gravierende Auswirkungen. Das Spiel bestraft euch aber nicht, wenn er entkommt. Die Geschichte schlägt dann eine andere Richtung ein. Es gibt sogar Szenen, in denen sechs unterschiedliche Verläufe eintreten können. Dementsprechend bekommt nicht jeder Spieler das gleiche Ende zu Gesicht. Ihr werdet erstaunt sein, was für Handlungsspielraum die Kampagne besitzt.

Somit hat die Einzelspielererfahrung viel Licht, aber auch eine Menge Schatten. Spielerisch wird nicht viel geboten. Ihr feuert permanent aus allen Rohren: mit kleinen Knarren oder großen Kalibern, auf engem Raum oder in weitläufigen Arealen, im Jeep durch Afghanistan oder im Kampf-Jet über Los Angeles. Spiele im klassischen Sinn stellen euch in der Regel vor Aufgaben. Die Lösung ist das Ziel. Nicht nur der Charakter auf dem Bildschirm, sondern auch euer Kopf arbeitet. Habt ihr das Hindernis geschafft, fühlt ihr euch befriedigt, denn ihr habt was geleistet. Diese Befriedigung gibt es in Call of Duty seit jeher nicht. Black Ops 2 bildet da keine Ausnahme. Es geht von A nach B, am Ende wird ein Skript ausgelöst, ihr marschiert weiter. In Schlüsselmomenten werdet ihr zum Zuschauer statt zum Problembewältiger.

Das wäre alles halb so schlimm, würden euch die feindlichen Soldaten in den Gefechten die Stirn bieten und euch unter Druck setzen. Nicht weil sie scharf schießen, sondern weil sie sich clever anstellen. In Deckung gehen, euch flankieren und Druck ausüben. Klasse statt Masse. Der niedergerungene Feind als Trophäe für schweißtreibende Grabenkämpfe. Stattdessen gibt es auch im Jahre 2012 nicht enden wollende Gegnerwellen, die erst dann nachlassen, wenn ihr bestimmte Punkte erreicht habt. Treyarch präsentiert das zwar im Blockbuster-Format, aber ein getöteter Terrorist mehr oder weniger, was macht das schon? Die neuen Challenges steigern zwar den Wiederspielwert und motivieren euch dazu, die jeweiligen Abschnitte spielerisch unterschiedlich anzugehen, sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Nichts für schwache Nerven

In den letzten Jahren entwickelte sich ein Trend: Call of Duty wurde immer expliziter. Durchgeschnittene Kehlen, abgetrennte Gliedmaßen, verbrennende Menschen: Black Ops 2 geht mit den Personen im Spiel nicht zimperlich um, übertreibt es aber oftmals. Die Gewalt im Spiel ist extrem. Die Frage ist: Muss man aus der Nähe miterleben, wie einem Soldaten mit der Schrotflinte in beide Knie geschossen wird und der matschiger Fleischbrei einem fast in die Augen spritzt? Klar, Krieg ist nicht schön, selten harmlos. Aber etwas mehr Fingerspitzengefühl wäre wünschenswert gewesen.

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