Test - Burnout Paradise : Mehr Bewegungsfreiheit für Raser
- PS3
- X360
Steril mit Stil
Aus technischer Sicht gibt es ebenfalls wenig zu meckern. Der Grafikstil von 'Burnout Paradise' sieht nicht nur klasse aus, sondern läuft auch absolut flüssig – weder auf der Xbox 360 noch auf der PlayStation 3 hatten wir mit Rucklern zu kämpfen. Da kann man es schon verschmerzen, dass in Paradise City dauerhaft wolkenloser Sonnenaufgang herrscht und man keine anderen Tageszeiten, geschweige denn einen Tag-Nacht-Wechsel oder sich ändernde Witterungsverhältnisse zu Gesicht bekommt. Nicht nur deshalb wirkt die Welt ein wenig zu steril, auch mangelt es an Bewohnern der Stadt. Es gibt keine Fußgänger, keine Tiere, keine Flugzeuge, gar nichts. Wäre der spärliche Straßenverkehr nicht, man käme sich vor wie Will Smith in 'I Am Legend' und würde schattige Plätze meiden. Hier besteht also für die kommenden Ableger noch einiges an Steigerungsmöglichkeiten.
Sehr gut gelungen sind dagegen die Fahrzeuge, insbesondere deren dazugehöriges Schadensmodell. Wer seinen Wagen einmal mit Höchstgeschwindigkeit gegen eine Betonmauer gesetzt hat, wird wissen, warum. Die Knautschzone wird mächtig zusammengedrückt, Räder fallen ab; übrig bleibt ein Blechberg, der zu nichts mehr zu gebrauchen ist. Glücklicherweise setzt einen das Spiel sofort wieder in die Welt zurück, alternativ gibt es, über die Stadt verstreut, eine Reihe von Werkstätten oder Lackierer, die das Fahrzeug wieder reparieren oder ihm zumindest eine neue Farbe verpassen. Die haben sogar einen strategischen Sinn: Wer innerhalb eines Rennens vier Mal abgeschossen wird oder seinen Wagen in den Gegenverkehr setzt, scheidet aus und hat verloren. Wer vor dem finalen Crash in die Werkstatt düst, kann sich weitere Unfälle leisten.
Der Sound von 'Burnout Paradise' kann sich hören lassen. Der Soundtrack glänzt nicht nur mit dem perfekt passenden 'Paradise City'-Maintheme von Guns N' Roses, sondern auch sonst durch eine hervorragend ausgewählte Tracklist. Einziger Wermutstropfen: Wer Fan von Rennspielen ist, wird den einen oder anderen Song schon an anderer Stelle gehört haben. Die Umgebungsgeräusche selbst sind wenig aufdringlich und fügen sich gut ins große Ganze ein. Die deutsche Synchronstimme von DJ Atomica ist passabel, im Vergleich zu ihrer amerikanischen oder französischen Kollegin merkt man allerdings einen enormen Qualitätsunterschied. Auf Dauer sind die immer wiederkehrenden Sprüche doch etwas anstrengend.
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