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Test - Broken Age: Akt 1 : Kickstarter lohnt sich doch

  • PC
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Die Stunde der Wahrheit ist da: Nach all dem Hype, den Double Fine unbewusst mit seinem über Kickstarter finanzierten Adventure geschürt hat, ist seit Dienstag der erste Akt von Broken Age für alle Backer verfügbar. Auf dem Spiel liegt eine immense Last: Sollte es scheitern, dann wäre der Ruf aller auf diese Weise entstandenen Projekte in Gefahr und der Name Kickstarter mit Attributen wie Wut oder Enttäuschung gebrandmarkt.

Broken Age beginnt simpel: Ihr wählt zunächst einen von zwei Protagonisten, die unabhängig voneinander ihr eigenes Abenteuer bestreiten. Während der Junge Shay in einem Raumschiff gefangen gehalten und vom Schiffscomputer wie ein Kleinkind behandelt wird, das man vor allen möglichen Gefahren beschützen muss, wurde das Mädchen Vella in ihrem Heimatdorf für eine traditionelle Opferzeremonie erwählt, bei der es als Mahl für ein mächtiges Monster namens Mog Chothra enden soll.

Sowohl Shay als auch Vella sehen es überhaupt nicht ein, sich mit ihrem Schicksal abzufinden. Ihr müsst einerseits dem Jungen helfen, das Raumschiff zu erkunden sowie den Grund seiner Gefangenschaft herauszufinden, und andererseits das Mädchen bei ihrem Kampf gegen Mog Chothra unterstützen.

Makellos erzählt

Der erste Akt von Broken Age beschäftigt euch rund vier Stunden, was nach wenig klingt. Doch in dieser relativ kurzen Zeit entwickelt sich auf beiden Seiten ein herausragend geschriebener Plot. Er ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine gelungene Geschichte ohne verwirrende Sprünge oder ausschweifende Erzählungen auszusehen hat.

Wir möchten natürlich nichts verraten, aber ihr könnt euch sicherlich denken, dass über kurz oder lang eine Verbindung zwischen Shay und Vella entsteht. Allein die Auflösung dahinter ist ein kleiner Meilenstein und dient als der vielleicht beste Cliffhanger, den ihr seit langem in einem Spiel zu Gesicht bekommen habt.

Abseits der Plotentwicklung lebt das Spiel maßgeblich von seinem typischen Tim-Schafer-Humor und den damit verbundenen Charakteren. Besonders gelungen ist die blinde Euphorie der Dorfbewohner, mit der sich Vella auseinandersetzen muss. Diese empfinden die Opferzeremonie nämlich gar nicht als furchtbar, sondern zelebrieren sie wie Weihnachten. Die erwählten Mädchen sind herrlich selbstverliebt, als ob sie Kandidaten für „Germanys next Topmodel“ wären.

Dem einen oder anderen dürfte der Witz an manchen Stellen vielleicht zu derb sein. Aber selbst in diesen Momenten stimmen Timing und Umsetzung, weshalb wir sogar einen Harz kotzenden Baum mit einem lachenden Auge verzeihen.

Broken Age - Shay Trailer
Der zweite neue Clip zu Broken Age am heutigen Freitag stellt euch mit Shay den zweiten Charakter vor.

Leicht und spaßig

Allgemein ist es für ein Point-&-Click-Adventure fast schon revolutionär, wie stark der “Aus-einem-Guss“-Faktor ist. Hier eckt nichts an: keine notgedrungen zusammengeschusterte Zwischensequenz, kein sprunghafter Szenenwechsel und kein unnötig unlogisches Rätsel. Genre-Cracks sollten vielleicht bezüglich des Schwierigkeitsgrades ihre Erwartungen herunterschrauben, schließlich ist gerade mal die Hälfte des Spiels fertig. Allerdings gibt es bereits im ersten Akt ein paar clevere Objekträtsel, die trotz ihrer Schlichtheit originell wirken.

Das größte Manko von Broken Age ist die fehlende Hotspot-Funktion: Wenn ihr hängt, dann höchstwahrscheinlich deshalb, weil ihr irgendwo ein Objekt übersehen habt. Zudem ist es etwas seltsam, dass der Mauszeiger zwar seine Form ändert, wenn ihr einen interessanten Gegenstand anvisiert, jedoch keine Wortbeschreibung erscheint. Erst wenn ihr klickt, erfahrt ihr in Form eines kurzen Monologes, was sich euer Protagonist gerade anschaut.

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