Test - Assassin's Creed : Mörderische Grafikpracht
- PC
Die mittelalterliche Spielwelt
Altairs Aktionsbereich besteht im Wesentlichen aus sechs Gebieten. Da wäre zum einen die Assassinen-Hochburg samt umliegendem Dorf, wo ihr eure ersten Gehversuche startet und nach erfolgreichem Vollzug beim Chef antreten müsst. Dann gibt es die drei Städte Jerusalem, Akkon und Damaskus, jeweils bestehend aus drei Stadtvierteln. Hier hat sich Ubisoft selbst übertroffen. Die Städte wirken in Bezug auf ihre Architektur und die Bewohner sehr eigen und authentisch. Außerdem beeindruckt die schiere Größe, wenn ihr auf einen hohen Turm oder ein Minarett klettert, die ganze Stadt um euch seht und genau wisst, dass ihr zu jedem Fleck dieser Stadt nahtlos und ohne Ladezeiten hinwandern könnt. Die verwendete Streaming-Technologie ist brillant, allerdings nicht ganz so sauber wie bei der Xbox-360-Variante, denn das eine oder andere kleinere Pop-up muss in Kauf genommen werden. Den Gegenwartsteil der Story erlebt ihr als Barkeeper Miles im Labor, wo ihr auf dem Animus die Erinnerungen als Assassine erlebt und einige mehr oder minder interaktive Zwischensequenzen zu sehen bekommt.
Als Verbindung zwischen den Städten und der Assassinen-Hochburg dient das so genannte Königreich. Selbiges besteht aus Straßen nebst näherer Umgebung und ist mehr oder minder linear gehalten, aber recht weiträumig. Zu erkunden gibt es auch hier einiges, immer wieder trefft ihr auf kleine Siedlungen. Leider hat Ubisoft es versäumt, diese Bereiche auch mit spielerischen Inhalten zu füllen. Außer zwei optionalen Quests, nämlich dem Sammeln von Flaggen und dem Erlegen von Tempelrittern, sowie dem Erklettern von Wachtürmen hat das Königreich leider wenig zu bieten. Eine Besonderheit gibt es allerdings: Ihr dürft dort reiten, so richtig per Pferd, wie sich das gehört. Und das sieht verdammt gut aus, bis auf die etwas abrupten Sprunganimationen. Schade, dass das Königreich insgesamt nur ein nettes Extra ist und kein umfassenderes Spielelement.
Das Auftragsbuch des Assassinen
Nach einem ausgiebigen Tutorial-Abschnitt geht es ans Eingemachte. Ihr erhaltet die Aufgabe, nach und nach neun wichtige Persönlichkeiten in den drei Städten zu ermorden. Der große Haken dabei ist, dass der Ablauf der neun Aufträge im Grunde immer gleich ist. Ihr reitet in die jeweilige Stadt und sucht euch zunächst die Aussichtspunkte in Form von Türmen und Minaretten, über denen ein Adler kreist. Von dort aus erhaltet ihr nicht nur atemberaubende Rundblicke auf die fantastisch gestalteten Städte, sondern deckt nach und nach auch die Karte und damit wichtige Hotspots auf.
Euer nächster Schritt ist das Sammeln von Informationen für das Attentat. Dazu befragt ihr mit Nachdruck gekennzeichnete NPCs, holt euch per Taschendiebstahl Dokumente, belauscht Gespräche oder besucht Informanten. Meist werden nur zwei oder drei der angebotenen Optionen für das Attentat benötigt, doch kann es nicht schaden, alle Hinweise zu ergattern. Die PC-Variante unterscheidet sich von der Konsolenversion durch ein paar zusätzliche Informanten-Jobs, wie beispielsweise eine Eskortierung. Daraus gleich den Namen "Director's Cut" abzuleiten, klingt doch etwas arg vermessen. Nun folgt der Besuch im örtlichen Kontaktbüro des Assassinen-Ordens, wo ihr die Freigabe für das Attentat erhaltet, welches nun auch auf eurer Karte auftaucht. Wie ihr nun euer finales Opfer ins Jenseits befördert, bleibt ganz euch überlassen. Der direkte Weg über offenen Kampf ist ebenso möglich wie Stealth-Kills. Nach erfolgtem Attentat müsst ihr fliehen und euch ein Versteck suchen, wo ihr wartet, bis sich die Aufregung gelegt hat. Danach geht es zunächst zum Büro und später zum Boss des Ordens für den nächsten Auftrag.
Optional gibt es noch einige Nebenaufgaben. So könnt ihr Stadtbewohner retten, die von den Wachen drangsaliert werden, wobei es natürlich zum Kampf kommt. Aus Dank postieren die befreiten Opfer ihre Verwandten an Ort uns Stelle, die fortan dabei helfen, euch etwaige verfolgende Wachen vom Hals zu halten. Des Weiteren gibt es einige Sammelquests, bei denen ihr versteckte Fahnen finden müsst, oder aber ihr müsst 60 Tempelritter töten, die in der gesamten Spielwelt verstreut sind. Schade nur, dass die Abläufe sich so oft wiederholen und die wenigen Nebenquests arg generisch wirken. Mit etwas mehr Abwechslung und mehr Inhalten hätte Ubisoft hier ein Meilenstein gelingen können. Aber immerhin lässt euch das Spiel zumindest auf anderen Ebenen viele Freiheiten.
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