Test - Assassin's Creed noch schöner : Geheime DX10.1-Features im Fokus

Ganz eindeutig glättet eine Radeon der HD3000er-Familie besser als ein Nvidia-Pendant. Vor allem Altair, andere Charaktere und besonders einfache Elemente mit deutlichen Linien (Häuserdächer, Paletten, schmale Bretter) werden sichtbar stärker geglättet und besser in die Landschaft integriert. Wirken kleinere Gegenstände bei Grafikkarten ohne 10.1-Unterstützung etwas aufgeklebt, finden sie bei den HD3000ern einen nahtlosen Übergang zu anderen Objekten im Spiel.

Höhere Qualität auf Kosten der Leistung?

Überraschend deutlich zeigen sich die Unterschiede in Sachen Kantenglättung und damit in der gesamten virtuellen Welt. Doch wie verhält sich das zur Leistung eures Grafikbeschleunigers? Bessere Darstellung bedeutet doch immer weniger Frames pro Sekunde. Müsst ihr also mit DirectX 10.1 ständiges Ruckeln in Kauf nehmen, obwohl Altair ohne 10.1 noch flüssig über die Häuserschluchten balancierte? Nein, im Gegenteil sogar.

Mit der spürbar hübscheren Kantenglättung steigert sich bei einer HD3870 sogar noch die Framezahl, während es Nvidias GeForce 8800GT herzlich egal ist, ob sie DirectX 10.0 oder 10.1 vorgesetzt bekommt. Zu Spitzenzeiten legen die ATI-Bildermacher sogar ein Drittel an FPS zu, durchschnittlich beträgt der Gewinn immerhin 20 bis 25 Prozent. Wenn ihr also das erste Service Pack auf eure Festplatte schubst und in eurem Rechner eine HD3000er-Karte schlummert, dann schlagt ihr gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Gewaltiger Bonus bei Multi-GPUs

Als Besitzer einer HD3000er seht ihr schon Ostern und Weihnachten an einem Tag? Dann dürften sich Herrchen einer HD3870 X2 Dual-GPU-Grafikkarte wie im siebten Himmel fühlen und von einem flauschigen Wölkchen zum anderen hopsen. Multi-GPU-Beschleuniger mit DirectX 10.1, und darauf springt im Moment nur die Radeon HD3870 X2 an, flitzen mit 'Assassin's Creed' und dem Vista Service Pack 1 endgültig auf und davon.

Im Detail: Das SLI-Gespann der Nvidia GeForce 8800GT erreicht durchweg minimal mehr Leistung. MSIs übertaktete R3870X2-T2D1G-OC lacht hingegen über solche Kleckereien, kann sie mit 10.1 doch bis zu satte 42 Prozent Zusatzleistung ins Trockene bringen. Bei kaum einem Testlauf durch das schöne virtuelle Damaskus oder Jerusalem fällt der Zuwachs auf unter 20 Prozent. Das alles wohlgemerkt mit der deutlich schickeren Kantenglättung. >>

Fazit

von Andreas Ludwig

Eine spürbar detaillierte Kantenglättung sowie gleichzeitig bessere Performance schießen das ohnehin schon schicke 'Assassin's Creed' in ganz neue Sphären. Streng genommen schmückt sich das Action-Adventure sogar als Werbespiel für ATIs Grafikkarten, da die Optimierung nur Radeon-Bildermachern der HD3000er-Zunft mit Windows Vista Service Pack 1 vorbehalten bleibt. Nvidia hat bis dato keine 10.1-fähige Grafikkarte. Doch warum hält Ubisoft bis heute die verborgenen Effekte an der Leine und wirbt nicht mit dem Hintergrund, das erste PC-Spiel mit DirectX 10.1 geschmiedet zu haben? Ganz einfach: Der Titel gehört Nvidias "The Way it's meant to be played"-Label an, obwohl der Konkurrent ATI deutlich im Vorteil liegt. Aus PR-Sicht ein kleines Desaster, das umso kleiner gehalten werden will. ATI wird sich hingegen ins Fäustchen lachen. Für Besitzer einer ATI Radeon HD3000er-Grafikkarte sowie Windows Vista mit Service Pack 1 ist dieses grafische Highlight eindeutig ein Geschenk und spricht dafür, solche Pixelmacher für Ubisofts Toptitel einzusetzen. Der französische Publisher kündigte jedoch schon an, im ersten Patch DirectX 10.1 aufgrund eines angeblichen Render-Fehlers herauszunehmen, gelobt jedoch, im zweiten Patch 10.1-Features wieder einzufügen. Bis dahin freuen sich Rechner mit einer ATI-Grafikkarte über hohe Performance-Sprünge bei einer zugleich schöneren Grafik. Eine Sache ist jedoch anzumerken: Auch wenn ATIs Grafikkarten ein starkes Framewachstum verzeichnen, erreicht ihr mit Nvidias vergleichbaren Bildermachern absolut gesehen immer noch mehr Frames, jedoch ohne die besagten Verbesserungen bei der Kantenglättung. Außerdem zeigen sich die Vorteile bis jetzt nur bei 'Assassin's Creed', weil es das einzige Spiel mit DirectX-10.1-Unterstützung zu sein scheint. Angesichts der sichtbar hübscheren Kanten hoffen wir auf mehr Titel mit den Effekten sowie auf Nvidias kommende Grafikkarten mit 10.1-Support.