Test - Anno 2070: Die Tiefsee : Blubb, blubb, Anno versenkt!
- PC
Die Herstellung dieser Bionik-Anzüge ist so komplex wie aufwendig und fordert zudem ein hohes Maß an Koordination, zumal die einzelnen Waren an Land und unter Wasser hergestellt werden müssen. Bei vielen Endprodukten für die neue Bevölkerungsgruppe der Genies sind bis zu zehn Zwischenwaren nötig. Wer keine missmutigen Tech-Genies haben möchte, mit negativen Auswirkungen auf den Gesamtstaat, muss über kurz oder lang durch die langen Produktionsketten.
Umweltschonend vs. Tsunami
Die neuen Produktionsstätten sind zusammen mit dem Energiebedarf der Genies ein kleines Problem. Doch gibt es nun auf einigen Plateaus unter Wasser Magmaspalten, auf denen ihr Geothermiekraftwerke errichten könnt, die zusammen mit Energietransmittergebäuden den benötigten Strom zu all euren Inseln liefern. Auch wenn euch diese Art der Energiegewinnung recht viele Baumaterialien und Moneten aus der Tasche zieht, lohnt sich der Aufwand trotzdem, denn sie ist extrem umweltschonend.
Sicherer als Atomkraftwerke, die ab und an die Gefahr einer Fukushima-Katastrophe bergen, sind sie leider nicht. Denn durch Unglücke in euren Geothermiekraftwerken können verheerende Tsunamis ausgelöst werden, die eure Küstenstädte verwüsten. Für diese neu eingeführte Katastrophe könnt ihr etwas später im Spiel Frühwarnsysteme bauen, aber dadurch wird der Schaden auch nicht gerade gemildert.
Und sonst so?
Die Techs werden nun endlich den Tycoons und Ecos gleichgestellt. Dazu zählt auch der mit dem Wissenschaftsforum mögliche Monumentalbau. Diese Monumente fallen wesentlich pompöser aus als die der Konkurrenz. Habt ihr solch einen Prunkbau fertiggestellt, ist zumindest in der jeweiligen Stadt die Bedürfnisbefriedigung kein Problem mehr. Nun gilt es, die Handelsrouten auf dem Meeresgrund gut zu nutzen, um von eurem Kontor aus Waren und Produkte zu befördern. Für diesen Zweck stehen euch U-Boote zur Verfügung. Das beste ist dabei das neue Transport-U-Boot Sisyphus.
Auch wenn das Militär in Anno generell an zweiter Stelle steht, so bekommt eure Marine mit dem Flugzeugträger Atlas dennoch eine neue Einheit spendiert. Zudem gibt es logischerweise Design-Neuerungen. Ferner haben die Entwickler von Related Designs satte 150 neue Aufträge eingeführt, die wirklich gut ins Endlosspiel passen. Für den Diplomatiezweig wird eine altbekannte Option wieder angeboten, und zwar die feindliche Übernahme. Mit dieser List könnt ihr durch den Kauf von Inselanteilen klammheimlich konkurrierende Inseln übernehmen, ohne dabei eure kriegerische Seite ausleben zu müssen. Insgesamt gesehen gibt es mit Anno 2070: Die Tiefsee nur ein paar große Neuerungen, im Gegenzug aber viele kleine Änderungen, die das ganze Spiel noch herausfordernder machen.
Zusatz Mehrspielerspaß
Mit der Tiefsee-Erweiterung hat Ubisoft den Mehrspielermodus "Vorherrschaft" eingeführt, den ihr auch ohne das Add-on bestreiten könnt. Auch wenn Anno vom Endlosspiel lebt, sind diese Strategiemöglichkeiten mit Freunden eine nette Abwechslung. Im Vorherrschaftsmodus rauft ihr euch zu zwei Teams zusammen, in denen je bis zu fünf Spieler Platz nehmen können. Auf den Karten müsst ihr dann einige Missionen meistern und Punkte sammeln. Diese Partien können mit einer Spielzeit von bis zu zwei Wochen eingestellt werden, wobei die Spieler nicht alle gleichzeitig online sein müssen, da jeder seine eigene Karte erhält. Natürlich bekommt das Team die meisten Punkte, das seine Aufträge zuerst erledigt hat.
Kommentarezum Artikel