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Test - AMD Radeon HD 7850 & HD 7870 : Mittelklasse greift Highend an

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AMD gefällt sich anscheinend darin, zum Start eines Generationswechsels die Nase vorn zu haben. Wie beim letzten Mal galoppieren die Roten als Erste vom Start weg, müssen sich ab sofort zumindest im Highend aber Nvidias Kepler-Grafikkarten stellen. In der Mittelklasse heißt es erst einmal "dem Konkurrenten die Schau stehlen", denn nach dem ersten Highend-Flaggschiff hüpfen nun zwei Grafikflitzer aus der gehobenen Mittelklasse ins Renngeschehen. Was die HD 7850 und HD 7870 leisten, verraten wir euch im Test.

Ein starkes Duo?

Da sind sie also, AMDs Performance-Vertreter HD 7800 aus der plump klingenden Generation "Graphics Core Next" – solche Namensqualitäten sind zugegebenermaßen sonst nur bei billigen Film-Remakes üblich. Mit dem Namen solltet ihr euch aber nicht weiter beschäftigen, wichtig ist, was sich auf der Platine abspielt. Als Nachfolger der Serie HD 6800 schlagen die Grafikgranaten im horizontalen Gewerbe für 250 beziehungsweise 350 Euro ein. Wenig überraschen dürfte dabei, dass die HD 7850 günstiger zu haben ist, dafür aber weniger Pferdestärken unter der Haube versteckt als die HD 7870. Beim Grafik-Chip unterscheiden sich die beiden Neulinge dabei nicht, in ihnen arbeitet jeweils eine auf Pitcairn getaufte GPU mit 2,8 Milliarden Transistoren. Sie verstehen, wie der große Bruder in der HD 7970, DirectX 11.1 und führen im Vergleich zu den Vorgängern eine bessere anisotrope Filterung und weitere Neuheiten mit sich. Außerdem werden sie im kleineren 28-nm-Verfahren gefertigt, mit dem auch Nvidias Kepler-Konkurrenten aus der oberen Mittelklasse vom Fließband laufen - wann mit entsprechenden Kepler-Konkurrenten zu rechnen ist, steht noch aus.

Unterschiede zwischen den Radeon-Geschwistern tauchen beim Takt und den Shadern auf. Auf einer HD 7870 lauern 1.280 Shader-Einheiten, dagegen lungern auf der HD 7850 1.024 Stück herum. Auch bei den Textureinheiten zieht die HD 7850 mit 64 den Kürzeren, während sich die HD 7870 über 90 TMUs freut. Beim Speicher-Interface nehmen sich die Schwestern mit ihren 256 Bit dagegen nichts, genauso wie bei den 2.048 MB GDDR5-Speicher, die auf beiden Karten identisch ausfallen. Einen Vergleich zur HD 7970 sollten sie zumindest rein technisch allerdings nicht freiwillig suchen, AMDs Highend-Wuchtbrumme nagelt die beiden Geschwister selbst im Schlaf an die Wand, in erster Linie aufgrund der höheren Anzahl an Shader-Einheiten und des besser bestückten Grafik-Chips.

(zum Vergrößern auf die Tabelle klicken)

Im Detail: Radeon HD 7870

Rund 350 Euro möchte euch AMD für die Radeon HD 7870 aus der Tasche ziehen - erste Händler listen die Karten ab 305 Euro. In angeblich großer Stückzahl soll die Grafikkarte seit dem 19. März 2012 erhältlich sein, dabei sowohl im Referenz-Design als auch mit individuellen Kühlmethoden, wie Dual- und Triple-Lüftersysteme. In Sachen Leistungsaufnahme soll das Modell bei typischem Gebrauch etwa 175 Watt naschen, einen Maximalwert nennt AMD dagegen nicht. Da die Karte allerdings über zwei Sechs-Pin-Stromanschlüsse mit Nahrung versorgt werden möchte, wäre eine Leistungsaufnahme von bis zu 225 Watt möglich, ohne dass ein Versorgungsengpass auftritt. Praktisch dürfte sich die HD 7870 aber selbst bei voller Leistung unter diesem Wert bewegen.

Relativ unspektakulär verhält sich das Referenz-Design der Bildermacherin. Wie von AMD gewohnt, kleidet sich die 24 cm lange schwarze Platine in eine Dual-Slot-Plastikhaube. In die Rolle des Kaltmachers schlüpft ein 70 mm großer Radiallüfter, der den Bauteilen am Kartenende Frischluft zuwedeln soll. Unter dem schwarz-roten Gewand beschützt ein Kupferblock den Grafik-Chip, der wiederum Wärme über insgesamt drei Heatpipes an einen mächtigen Aluminiumkörper weitergibt.



Beim Zocken ruft die HD 7870 natürlich den vollen Takt ab. Seid ihr hingegen auf dem Windows-Desktop, reduzieren sich der GPU- und Speichertakt auf 300 MHz. Zum richtigen Sparfuchs entwickelt sich die Karte, wenn ihr euren Bildschirm abschaltet. Dann sorgt der Stromsparmodus ZeroCore dafür, dass weniger als drei Watt vom Netzteil in die Karte wandern. Apropos Monitor: Bis zu drei Mattscheiben dürft ihr dank AMDs Eyefinity anschließen, dazu stehen euch ein DVI- und ein HDMI-Anschluss (1.4a) sowie zwei Mini-DisplayPorts (1.2) zur Verfügung. Weil ein DVI-Ausgang nicht genug sein könnte, soll im Lieferumfang gewöhnlich ein Adapter von DisplayPort auf DVI beiliegen.

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